0561 - Verstoßen ins Nichts
Notverband auf die Schulter preßte. Er zuckte zusammen.
„Die Wunde wird sich bald schließen!" prophezeite die Mutantin. „Allerdings wäre Biomolplast jetzt besser."
„Ja, ja", gab Alaska ungeduldig zurück. Er beobachtete Tschubai, der sich wieder aufrichtete.
„Ich riskiere es jetzt!" erklärte der schwarzhäutige Teleporter.
„Viel Glück!" rief ihm Alaska zu.
Er entmaterialisierte. Unwillkürlich hielt Alaska den Atem an. Wenn Tschubai innerhalb der nächsten Sekünde zurückkam, war er gegen eine Psi-Sperfe geprallt. Doch nichts geschah.
„Er ist durch!" rief der Maskenträger erleichtert. „Jetzt schafft er es."
„Daß Ras nicht zurückgeschleudert wurde, beweist überhaupt nichts." Irmina sah Alaska wütend an. „Er kann sich in einer Sperre verfangen haben. Sie wissen, in welche Gefahr er sich begeben hat."
„Auf dieser Welt gibt es keinen sicheren Platz", gab Alaska ernst zurück.
Der Energiestoß ließ Schmitts Schutzschirm aufflackern.
Minutenlang blieben der Cyno und Corello für den Götzen unsichtbar. Die Wand hinter den beiden ungleichen Wesen war zusammengeschmolzen.
„Fast hätten wir sie geschafft!" rief Farinjn begeistert.
Y'Kantomyros, der sah, welcher Schaden bei diesem Angriff entstanden war, konnte die Begeisterung des Lacoons nicht teilen.
Ungeduldig wartete er, bis der Rauch sich verzogen hatte.
Die Schutzschirme der Fremden begannen sich wieder zu stabilisieren.
„Das war eine deutliche Warnung!" rief der Karduuhl.
„Ich hoffe, daß ihr sie verstanden habt."
In diesem Augenblick wurde der dritte Fremde sichtbar.
Er taumelte.
Verwirrt blickte Y'Kantomyros sich um. Hatte das Wesen einen Teleportersprung ausgeführt?
Eine andere Erklärung für das plötzliche Auftauchen des Saboteurs gab es nicht.
„Wir sind mit allen Bedingungen einverstanden", sagte das kleine Wesen mit der Leuchtspule plötzlich.
„Wir werden jetzt die Station verlassen."
Y'Kantomyros und Farinjn tauschten einen schnellen Blick.
Der Götze war überzeugt davon, daß die unverhoffte Rückkehr des dritten Fremden diesen Sinneswandel hervorgerufen hatte.
„Sie haben irgend etwas vor!" warnte Farinjn. „Wir müssen vorsichtig sein!"
Doch der Ressortchef von Orbinoyc dachte an nichts anderes mehr als an die Rettung der Station des PHV-Systems. Später konnte er sich wieder mit den Fremden beschäftigen.
„Ihr könnt gehen!" rief er den Fremden zu. An Farinjn gewandt, fügte er leise hinzu: „Verfolgt sie, sobald sie die Station verlassen haben."
Gespannt sah er zu, wie der zuletzt angekommene Eindringling zwischen die beiden anderen Fremden trat und sie berührte. Ein Flimmern hüllte die drei Gestalten ein, dann lösten sie sich plötzlich auf. Y'Kantomyros spürte den Schock einer Psi-Welle.
„Sie sind weg!" rief Farinjn.
„Die zerstörte Psi-Sperre muß sofort ersetzt werden!"
befahl der Götze. „Riegelt die gesamte Station ab. Niemand darf mehr Gelegenheit haben, hier einzudringen."
„Und die Verfolgung?" fragte der Kommandant enttäuscht.
„Später!" tröstete ihn Y'Kantomyros. „Wohin sollen sie schon entkommen? Wir erwischen sie auf jeden Fall."
Schmitt stand vor dem Torbogen des Transmitters.
Der Behälter in seinen Händen schien noch stärker zu leuchten als jemals zuvor. Das Gesicht des Cynos war völlig ausdruckslos; es deutete darauf hin, daß sein Besitzer angestrengt nachdachte. In dieser Haltung verharrte er jetzt bereits zwei Stunden.
„Wenn er nicht bald einen Entschluß faßt, werden uns die Verfolger entdecken", prophezeite Ribald Corello. „Der Götze hat uns nur aus der Station entkommen lassen, weil er hofft, uns hier ohne Gefahr für die eigene Station erledigen zu können."
Alaska nickte. Er kannte die Gefahren, die ihnen auch nach der geglückten Flucht aus der Station noch drohten.
Andererseits widerstrebte es ihm, den Cyno zu drängen.
Schmitt mußte wissen, was er tat.
„Es sieht so aus, als würde er versuchen, mit irgend jemandem in Kontakt zu treten", sagte Irmina Kotschistowa.
Endlich, als Alaska seine Ungeduld kaum noch zügeln konnte, senkte Schmitt den Kopf und verließ seinen Platz vor dem Transmitter. Er kam zu den Terranern.
„Es wird mir möglich sein, den Transmitter einzuschalten", sagte er langsam. „Doch das ist auch alles."
Tschubais Augen verengten sich.
„Das bedeutet, daß Sie ihn nicht justieren können!"
„Ja!"
„Aber es muß doch irgendeine Gegenstation geben!"
„Es gab eine!" korrigierte ihn
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