0567 - Der Mann aus dem Eis
verlieren?
Aber hatten noch alle Cynos das gleiche Ziel?
Aus den Worten des Ewigen Bruders Imago II sprachen leise Zweifel. Es gab heute Cynos, die nicht mehr am Schwarm interessiert waren.
„Nur Schmitt und Sie sind noch übrig", sagte Rhodan zu Nostradamus.
„Und die neun Imaginären."
„Werden Sie die Unterstützung aller Cynos erhalten?"
Nostradamus ließ sich mit einer Antwort Zeit.
„Es gibt immer noch genügend Cynos, die sich ihrer Aufgabe bewußt sind", sagte Imago II schließlich. „Sobald wir die Karduuhls besiegt haben, werden alle Cynos auf unserer Seite sein."
„Um die Karduuhls zu vernichten, müssen Sie Stato II halten."
„Das stimmt", gab Nostradamus zu.
„Warum legt Ihr Bruder keinen Schutzschirm um den Planeten, damit die Götzen mit ihren Raumschiffen nicht landen können?"
„Die betreffenden Anlagen existieren nicht mehr", erklärte der Cyno. „Vor mehr als einer Million Jahren gelang es dem Verräter Hesze Goort, sie zu zerstören. Das bedeutet, daß Stato II ungeschützt innerhalb des Schwarmes steht."
Rhodan hatte mit einer solchen Auskunft gerechnet. Er wußte jetzt, worauf es ankam. Seine Blicke fielen auf die Kontrollen.
Die letzte Linearetappe stand unmittelbar bevor. Danach würden sie das System von Zentralstatik II erreicht haben - ein Gebiet, in dem viertausend terranische Raumschiffe in diesem Augenblick wahrscheinlich bereits einen verzweifelten Kampf führten.
5.
In der Hauptschaltzentrale von Stato II war es unheimlich still.
Auch die Ereignisse auf den riesigen Bildschirmen spielten sich lautlos ab.
Seit zwei Stunden landeten Raumschiffe aus dem Schwarm auf den Raumhäfen von Stato II und schleusten Truppen aus. Alaska Saedelaere und die drei Mutanten Tschubai, Corello und Irmina Kotschistowa konnten beobachten, daß vor allem Schwarze Dämonen und Lacoons nach Stato II gebracht wurden. Aber auch einzelne Skurrils tauchten auf den Bildschirmen auf. Die Truppen verteilten sich über das Land und begannen die einzelnen Stationen zu belagern. Die Hauptschaltstation war von einer riesigen Armee umzingelt.
Obwohl die Schutzschirme der Stationen ständig beschossen wurden, hatte Alaska nicht den Eindruck, daß die Karduuhls Stato II vernichten wollten. Schmitt hatte vor seinem Verschwinden erklärt, daß die Karduuhls im Interesse der eigenen Sicherheit ein solches Vorgehen nicht verantworten könnten.
„Sie besetzen den gesamten Planeten", stellte Ras Tschubai fest. Der Teleporter hockte auf einem Schaltsockel und hatte ein Bein über das andere geschlagen. „In diesem Raumsektor muß es von Schwarmraumschiffen wimmeln."
„Wahrscheinlich haben sie alle Schiffe vom Solsystem abgezogen, um Stato II erobern zu können", vermutete Ribald Corello. „Ich komme mir verdammt hilflos vor, weil ich nichts unternehmen kann. Wir sitzen in dieser Station und müssen abwarten, weil wir sie nicht verlassen können."
Irmina ließ ihre Blicke durch die Station wandern und beobachtete die verschiedenen Zugänge.
„Ich möchte wissen, wo Schmitt jetzt steckt."
„Er verfolgt seine eigenen Ziele", sagte Ras. „Vielleicht sehen wir ihn niemals wieder."
Alaska sah Irmina Kotschistowa verstohlen an. Seit ihrem Aufenthalt im Hyperraum, wo sie sich auf Bewußtseinsebene sehr nahe gekommen waren, verhielt Alaska sich der schönen Mutantin gegenüber noch zurückhaltender als früher. Wenn Irmina das spürte, so ließ sie sich nichts anmerken.
„Was denken Sie, Alaska?" fragte Ribald Corello. „Werden wir Schmitt wiedersehen?"
Der Maskenträger hob die Schultern. Er wußte nicht mehr als seine Begleitet.
„Ich frage mich, wie Schmitt gegen die Invasion von Schwarmbewohnern ankämpfen will", sagte Tschubai und deutete auf die Bildschirme.
„Er hat irgendeinen Plan", warf Irmina ein.
Alaska wußte, wie tief das Mißtrauen gegen Schmitt in Irminas Bewußtsein verwurzelt war. Einmal hatte sie den Cyno fast getötet, weil sie ihn für einen Verräter gehalten hatte.
Saedelaere blickte immer wieder auf die Uhr.
Würden terranische Raumschiffe in diesem Raumsektor des Schwarmes auftauchen, um den Cynos zu helfen?
Da keine Aufnahmen aus dem Weltall auf den Bildschirmen erschienen, gab es keine Antwort auf diese Frage. Alaska wagte ohne Anwesenheit Schmitts nicht, noch einmal die große Funkanlage zu bedienen.
Corello hatte recht.
Sie saßen tatenlos herum und waren zum Zuschauen verurteilt.
„Wir sollten uns auf die Suche nach Schmitt machen", schlug
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