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0567 - Der Mann aus dem Eis

Titel: 0567 - Der Mann aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eintraf, konnte die vollständige Invasion von Stato II vielleicht noch verhindert werden.
    Andererseits war sich der Transmittergeschädigte darüber im klaren, daß die Schwarmvölker die terranischen Raumfahrer in ein erbittertes Gefecht verwickeln würden.
    „Und was tun wir inzwischen?" wandte Alaska sich an den Cyno.
    Imago Iblickte an sich herab.
    „Meine Aufgabe ist vorbestimmt. Ich trage jetzt den Anzug der Vernichtung. Für mich gibt es kein Zurück mehr."
    Alaska entnahm diesen Äußerungen, daß Schmitt sie abermals verlassen wollte.
    „Wir wollen nicht hier unten abwarten, bis der Kampf entschieden ist!" protestierte er heftig. „Geben Sie uns eine Chance, in die Kämpfe einzugreifen."
    Schmitt schien nachzudenken.
    Alaska wurde durch einen Ausruf Tschubais von dem Cyno abgelenkt. Der Teleporter deutete auf einen der Bildschirme, wo in aller Deutlichkeit zu sehen war, wie Tausende von terranischen Raumschiffen aus dem Linearraum brachen, um in die Raumschlacht im System der Sonne Zentralstatik II einzugreifen.
    Mit diesem Vorgang wurde eine der schrecklichsten und verheerendsten Raumschlachten in der Geschichte der Menschheit eingeleitet.
     
    *
     
    Eine Stunde äußerster Anspannung und Konzentration hatte genügt, um Major Callomin Dellagorde in einen zitternden und schweißgebadeten Menschen zu verwandeln, der mit offenstehendem Uniformkragen im Konturensessel der Zentrale hockte und seine Befehle hinausbrüllte. Dreimal hatte er die CRUSADER an der Spitze eines Viererverbandes zu einem Angriff gegen die Schiffe aus dem Schwarm geführt. Jedesmal hatte er ein Schiff verloren. Auch die CRUSADER war beschädigt worden. Das rasende Punktfeuer von über hundert Schwarmschiffen hatte den Paratronschirm der CRUSADER an einer Stelle aufgebrochen, das Schiff hatte einen Treffer in der oberen Polkuppel erhalten.
    Dellagorde rechnete sich aus, daß er bisher insgesamt sechshundert Schiffe verloren hatte. Daß seine Einheiten im gleichen Zeitraum die sechsfache Anzahl an Schwarmschiffen vernichtet hatten, besaß in diesem Zusammenhang nur untergeordnete Bedeutung.
    Der Major wußte, daß die eigenen Verluste mit jedem Angriff größer werden mußten, denn die Konzentration der Raumfahrer ließ nach. Auch ihre Entschlossenheit ließ nach.
    Kein Wunder! dachte Dellagorde.
    Sie hatten diese verzweifelten Angriffe auf eine unvorstellbare Übermacht nur mit der Hoffnung durchgeführt, daß bald Verstärkung eintreffen würde.
    Doch bisher war kein einziges Schiff aus dem Solsystem angekommen, um in das Gefecht einzugreifen.
    Dellagorde wußte, daß die Karduuhls im Schutz ihrer gewaltigen Streitmacht pausenlos Schiffe auf Stato II landeten und Truppen ausschleusten. Die endgültige Eroberung dieser wichtigen Welt war nur noch eine Frage der Zeit.
    Der Major blickte zu Jahkahn Omal hinüber.
    Auch der I.O. machte keinen besonders frischen Eindruck mehr, wenn auch sein Gesicht nichts von der alten Ausdruckskraft verloren hatte.
    Dellagorde holte tief Atem.
    Er beugte sich über das Mikrophon.
    „Viererverbände bilden!" befahl er in einem Funkrundspruch.
    „Wir fliegen den vierten Angriff."
    Irgend jemand in der Zentrale stöhnte auf. Dellagorde blickte sich nicht einmal um. Er konnte die Reaktionen der Männer verstehen.
    Auf den Bildschirmen war zu sehen, wie sich die angeschlagenen Terra-Verbände neu formierten. Es dauerte länger als beim letztenmal. Nach jedem Angriff dauerte es ein bißchen länger.
    Da die CRUSADER angeschlagen war, bildete sie in ihrem neuen Verband ein Flankenschiff.
    Dellagorde blickte auf die Uhr. Er rechnete nicht damit, daß sein Schiff den vierten Angriff überstehen würde.
    Er versuchte eine Funkverbindung mit Oberst Yatuhin zu bekommen. Zu seiner Überraschung gelang es. Yatuhin befand sich trotz seines schlechten Zustands in der Zentrale der HONGKONG.
    Das Gesicht des Obersten auf dem Bildschirm sah blaß und eingefallen aus. Trotzdem lächelte der erkrankte Flottenkommandeur.
    „Bisher haben Sie Ihre Sache gut gemacht, Major."
    Dellagorde lachte sarkastisch.
    „Und sechshundert Schiff verloren! Dies ist der letzte Angriff, Oberst. Wenn im Verlauf dieser Aktion keine Verstärkung eintrifft, ziehe ich die Schiffe zurück. Ich sehe nicht ein, daß ich alles opfere, ohne die Götzen an der Verfolgung ihrer Ziele hindern zu können."
    Yatuhins Gesicht schien zu versteinern.
    „Sie werden einen fünften Angriff fliegen und auch einen sechsten, wenn es sein muß!"
    An Dellagordes

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