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0568 - Rebellion der Cynos

Titel: 0568 - Rebellion der Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sondern höchstens necken."
    „‚Necken‘ ist ein treffendes Wort", bemerkte der Kamashite.
    Merceile lachte und schüttelte den Kopf.
    „Von Ihnen beiden würde Roi Danton sagen, Sie hätten sich gesucht und gefunden."
    Der Major sah mich an und streckte die Hand aus „Ich heiße Patulli."
    „Und ich heiße Tatcher", erklärte ich und ergriff Lokoshans Hand. „Was tun wir jetzt?"
    Der Kamashite kam nicht dazu, diese Frage zu beantworten, denn die LOTOSBLÜTE wurde von einem starken Traktorstrahl eingefangen.
    Als der Hyperkommelder summte, aktivierte ich das Gerät. Im Trivideokubus erschien das Abbild Perry Rhodans.
    „Hier Rhodan", sagte der Großadministrator, obwohl ich ihn recht gut sah. „LOTOSBLÜTE, wir holen Sie ein. Ich erwarte die Besatzung vollzählig in der Hauptzentrale. Ende."
    Bevor ich auch nur den Mund zu einer Erwiderung öffnen konnte, schaltete er ab.
    „Ein unhöfliches Volk, diese Terraner", murmelte ich.
    „Soviel ich weiß, stammen die Marsbewohner von diesen Terranern ab, gehören also zum gleichen Volk", wandte Merceile ein.
    „Ich meine ‚Volk‘ nicht im ethnologischen Sinne, Mylady", entgegnete ich, „sondern im Sinne einer Volksgruppe."
    „Beispielsweise im Sinne des Nachbardorfes", warf Patulli ein.
    Merceile lachte.
    „Sie sind köstlich. Wenn ich eines Tages nach Gruelfin zurückkehre, werde ich diese herzerfrischende Art der Solarier sehr vermissen."
    „Beziehen Sie Dalaimoc Rorvic mit darin ein, Mylady?"
    erkundigte sich der Kamashite.
    Ich wartete die Antwort nicht ab. Die Nennung des Namens meines Dienstvorgesetzten erinnerte mich an eine zwar lästige, aber offenbar unausweichliche Pflicht.
    Ich mußte den Tibeter wecken.
    Mit einem Sprung hechtete ich durch das Bodenloch in den rein energetischen Antigravschacht zwischen Steuerkanzel und Oberdeck. Ich holte die zerbeulte Kanne aus meiner Kabine, öffnete die Kabine des Commanders mit meinem Impuls-Nachschlüssel und trat ein.
    Dalaimoc Rorvic stand auf dem Kopf, mit den Fersen leicht an der Wand abgestützt und die Handflächen zur Abstützung des kahlen Schädels auf dem Fußboden.
    Verkehrt herum sah sein Gesicht auch nicht besser aus als richtig herum. Die Augen waren geöffnet, aber am Blick erkannte ich, daß Rorvics Geist weit entfernt war, in einem anderen Universum vielleicht oder zum Besuch seiner Ahnen im Jenseits.
    Unschlüssig hielt ich die Kanne in der Hand. Rorvics Stellung machte die übliche Anwendung des ‚Kannentricks‘ unmöglich.
    Ich beschloß, die Kanne diesmal aus dem Spiel zu lassen.
    „Commander Rorvic!" rief ich.
    Keine Reaktion.
    „Dalaimoc!!"
    Der fette Albino rührte sich nicht.
    Verzweifelt überlegte ich, was ich tun könnte, um ihn aus seiner geistigen Versenkung herauszuholen. Wenn er nicht rechtzeitig in der Kommandozentrale der MARCO POLO erschien, würde der Großadministrator wieder mir die Schuld dafür geben.
    Dann hatte ich eine Eingebung. Ich ging zum Versorgungsautomaten und tastete eine Bestandsliste.
    Sekundenbruchteile später hielt ich das Faksimile in der Hand.
    Mein Finger glitt die Liste entlang - und endlich fand ich, was ich gesucht hatte.
    Ein Kilo für die Wiederaufbereitung vorgesehener altersweicher Romadur!
    Ich forderte die Hälfte davon an. Schließlich wollte ich es nicht übertreiben.
    Als der Romadur in einer Plastikkapsel eintraf, schraubte ich den Deckel ab.
    Ein betäubender Geruch schlug mir entgegen, vergleichbar etwa dem Geruch eines halbverwesten Kadavers.
    Ich nahm dem halbflüssigen Klumpen mit einer Hand in seiner Folie heraus - mit der anderen Hand hielt ich mir die Nase zu.
    Zuerst wollte ich alles dem Tibeter ins Gesicht werfen, doch dann überlegte ich es mir anders.
    Ich nahm zwei Drittel der Masse mit einem auf dem Tisch liegenden Plastiklöffel und beförderte sie zu gleichen Teilen unter die Einlegesohlen von Rorvics Raumstiefeln.
    Den kleineren Rest schleuderte ich schwungvoll in Rorvics Gesicht, so daß Mund und Nase vollständig verkleistert wurden, wodurch der fette Albino am Atmen gehindert wurde.
    Rasch warf ich die Verpackung und den Löffel in den Abfallvernichter, dann zog ich mich zum Schott zurück und wartete.
    Rorvics Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Der Tibeter erzitterte, dann blähte sich die zähe Romadurmasse vor Mund und Nase ballonartig auf - und barst mit schwachem Knall.
    Dalaimoc Rorvic blies die angestaute verbrauchte Luft zischend ab, dann kippte er um.
    Ich zog mich schnell in den Flur

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