0568 - Rebellion der Cynos
zu bringen - und darum, den Schwarm so schnell wie möglich aus der Galaxis zu entfernen."
Das war mir klar.
Unser erstes Ziel galt dem Interesse der solaren Menschheit, aber wir durften uns der Verantwortung für die Schicksale zahlreicher anderer Zivilisationen nicht entziehen, deren Sonnensysteme größtenteils in Kokonhüllen eingelagert waren und niemals mehr in den galaktischen Normalraum zurückkehren konnten, wenn der Schwarm abbremste und dort blieb, wo er sich gerade befand.
„Befinden sich eigene Truppen auf Stato II?" fragte Merceile.
„Eine Elitedivision der USO", antwortete Perry Rhodan, „unter Atlans persönlicher Leitung."
„Haben diese Männer nicht ebenfalls unter dem Narkose- und Paralysebeschuß gelitten?" fragte die Takererin weiter.
Der Großadministrator schüttelte den Kopf.
„Sie wurden durch einen Kodeimpuls gewarnt und schützten sich durch individuelle Paratronschirme."
Er holte tief Luft.
„Die Solare Flotte wird sich zurückziehen müssen. Die Kontra-Cynos haben mir ein Ultimatum gestellt, das in sechs Stunden abläuft. Inzwischen habe ich den Beschuß Statos bereits einstellen lassen.
Wenn wir uns nicht fristgemäß zurückziehen, wollen die Kontra-Cynos mit den Schaltanlagen von Stato II die Hilfsvölker des Schwarmes geistig umprogrammieren und gegen uns kämpfen lassen. Außerdem würden sie in diesem Fall die Kokonprogrammierung des Schmiegeschirmes löschen, so daß alle im Wege stehenden Sonnensysteme vernichtet würden."
Er lächelte grimmig.
„Selbstverständlich werde ich nicht aufgeben. Vorerst aber muß die Solare Flotte sich zurückziehen. Ich möchte Sie hiermit bitten, sich den anderen Mutanten auf Stato II anzuschließen und Imago II gegen die Kontra-Cynos zu unterstützen."
„Mit welcher Legitimation, Sir?" fragte Lokoshan.
„Einmal mit der Legitimation, die uns der Selbsterhaltungstrieb verleiht, dann mit der offiziellen Legitimation des autorisierten Regierungschefs aller Cynos, Imago II nämlich. Imago II hat uns, kurz bevor er sich in den Untergrund des Planeten zurückzog, ermächtigt, alle Schritte zu unternehmen, um die Machtübernahme durch die Rebellen zu verhindern."
Sein Interkommelder summte.
Perry Rhodan aktivierte das Gerät.
„Hyperkomanruf von Stato II, Sir", meldete der Cheffunker. „Ein Cyno namens Murie Rhagor, der sich als Chef des ‚Freiheitsbundes‘ vorstellte, verlangte Sie in reichlich anmaßendem Ton zu sprechen. Soll ich ihm ausrichten, er könne..."
„Nein!" erklärte der Großadministrator kategorisch. „Das nicht!
Legen Sie das Gespräch zu mir um, bitte."
Sekunden später sahen wir die dreidimensionale farbige Projektion eines riesenhaften Ertrusers.
Er blickte den Großadministrator scharf an und fragte: „Sie sind dieser Rhodan, oder?"
Perry Rhodan lächelte ironisch und erwiderte: „Ich muß wohl dieser sein, denn wäre ich jener, könnte ich es nicht, Mister Rhagor."
Einen Herzschlag lang wirkte der Cyno-Ertruser verwirrt, dann verzog sich sein Gesicht zu einer wütenden Grimasse.
„Reden Sie mich mit ‚Herr Präsident‘ an, Rhodan!" sagte er in arrogantem Befehlston. „Und unterlassen Sie Ihre Spitzfindigkeiten. Sie scheinen die Verhältnisse falsch einzuschätzen."
„Keineswegs, Mister", entgegnete Rhodan kühl. „Aber ich weiß, daß Sie die Verhältnisse ignorieren möchten. In Wirklichkeit sind Sie und Ihre Mitstreiter nichts weiter als eine radikale Minderheit, die sich gegen Recht und Gesetz ihrer Staatsordnung gestellt hat."
Murie Rhagor lief rot an.
„Das werden Sie mir büßen!" brüllte er mit seiner ertrusischen Stimmkraft. Ich hätte gern gewußt, welche Gestalt er besessen hatte, als es noch keine Ertruser gab.
„Können Sie bitte etwas lauter sprechen, Mister Rhagor", sagte der Großadministrator mit spöttischer Freundlichkeit. „Ich kann Sie schlecht hören."
Diesmal ließ sich der Cyno-Ertruser nicht aus der Ruhe bringen.
Er grinste und sagte leise: „Ich werde Sie noch das Fürchten lehren. Wenn ich erst einmal richtig loslege, werden Sie sich wünschen, niemals geboren worden zu sein."
In diesem Moment trat Icho Tolot in den Aufnahmebereich der Hyperelektronik und sagte mit dröhnender Stimme: „Es wird nicht mehr lange dauern, Sie armseliger Stümper, dann werden Sie das Fürchten lernen. Glauben Sie nur nicht, mein Volk hätte nicht inzwischen ein Mittel gegen die Verdummung gefunden. Möglicherweise befinden sich bereits jetzt Tausende von halutischen
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