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0568 - Rebellion der Cynos

Titel: 0568 - Rebellion der Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vertrauten des Ganjasen Ovaron geworden.
    Ich wußte auch, daß sie vor fünf Jahren beim Kampf gegen takerische Invasoren auf dem Saturnmond Titan schwer verletzt worden und als nur noch schwach lebender Leichnam zum Medo-Center auf Tahun gebracht worden war.
    Hier schien sie mir aber alles andere als ein lebender Leichnam zu sein.
    „Was starren Sie mich so an?" fragte Merceile lächelnd. „Bin ich in den Augen eines a-Klasse-Marsianers vielleicht ein häßliches Monstrum?"
    Ich errötete.
    „Keineswegs, Mylady", versicherte ich. „Sie sehen bezaubernd aus. Ich habe mir nur einiges durch den Kopf gehen lassen."
    „Hoffentlich nicht, wie Sie mich verführen wollen", meinte Merceile und lachte.
    Waringer und Lokoshan lachten ebenfalls, Rhodans Schwiegersohn sogar so stark, daß ihm die Tränen über die Wangen liefen.
    Am liebsten wäre ich im Boden versunken. Da ich diese Kunst leider nicht beherrschte, entschloß ich mich zur Gegenoffensive.
    „Ich bin entsetzt!" schrie ich. „Nie hätte ich für möglich gehalten, daß Merceile und Sie sich derartig zügellos unsittlich benehmen.
    Ein terranisches Raumschiff ist zwar alles andere als ein Kloster..."
    Waringer deutete auf mich.
    „Das hat er wundervoll gesagt", erklärte er, von mehreren Lachern unterbrochen. „Nein, die MARCO POLO ist gewiß kein Kloster."
    Er wischte sich die Tränen aus den Augen und sagte in verändertem Tonfall: „Aber ich muß mir Ihre Unterstellungen energisch verbitten. Miß Merceile hat nur einen Scherz gemacht."
    „Ich wollte Sie nicht kränken, Captain a Hainu", sagte Merceile.
    „Aber auf terranischen Raumschiffen habe ich schon so viele Anträge bekommen, daß ich jedesmal aufs Schlimmste gefaßt bin, wenn ich solares Territorium betrete."
    Damit brachte sie mich in Verlegenheit, denn ich fühlte mich teilweise für meine terranischen Verwandten verantwortlich, auch wenn ich ein Marsianer der a-Klasse war und ein solcher einer Dame niemals zu nahe treten würde.
    „Entschuldigen Sie das amoralische Verhalten meiner terranischen Brüder und Schwestern, Mylady", sagte ich.
    Ich blickte den Kamashiten an.
    „Eigentlich bin ich nur gekommen, um Sie um einen Rat zu bitten, Major."
    Patulli Lokoshan nickte mir freundlich zu.
    „Bitte, Captain!"
    „Ich suche Philomena, Rorvics Katze, aber ich weiß nicht, wo ich mit der Suche anfangen soll. Dieses Schiff ist so groß, daß sich in ihm ganze Elefantenherden erfolgreich verbergen könnten."
    Lokoshan grinste.
    „Mann, oMann, mit Ihrer Intervall-Schnauze hätten Sie Politiker werden können."
    Er steckte zwei Finger in den Mund und pfiff.
    Aus einem Stapel Lederkissen in der Zimmerecke arbeitete sich der Schnauzer Fenris ans künstliche Tageslicht. Er blickte seinen Herrn fragend an und machte: „Wau!"
    „Ganz recht", erwiderte Lokoshan. „Fenris, du wirst jetzt Captain a Hainu begleiten und ihm helfen, die Katze Philomena zu finden.
    Ist das klar?"
    „Wau!" sagte Fenris.
    Er eilte durch die Tür in den benachbarten Raum. Ich folgte ihm und betrat Lokoshans Schlafzelle. Auf dem geheizten Pneumobett lag die Katzendame Philomena nebst ihren gut entwickelten Jungen.
    „Wau!" bellte Fenris.
    Philomena riß den Mund auf, streckte sich gähnend und zerkratzte dabei die Heizdecke.
    Patulli Lokoshan wirkte verlegen.
    „Ich hatte keine Ahnung, daß die Gesuchte in meinem Bett liegt, Captain a Hainu", sagte er. „Soll ich Ihnen einen Korb besorgen; in dem Sie Philomena tragen...?"
    „Nicht nötig, Major", antwortete ich und betrachtete die Jungen, die sich mit Heißhunger auf das Gesäuge der Mutter stürzten und ungeniert schmatzten. „Ich kann die lieben Kleinen schließlich nicht mit brutaler Gewalt von der Mutterbrust reißen."
    „Nein, das können Sie und dürfen Sie nicht", erklärte Merceile hinter uns. „Wenn Sie schon nichts weiter vorhaben, bleiben Sie einfach bei uns. Ich habe Hunger, und Geoffry als Spitzenwissenschaftler des Solaren Imperiums kann uns gewiß ein opulentes Mahl besorgen."
    Einen Augenblick lang dachte ich an mein schönes warmes Bett, dann merkte ich, daß mein Magen leer war.
    „Ich nehme die Einladung an, Mylady", versicherte ich.
    Leider wollte es das Schicksal nicht, daß ich einmal an der Tafel der Bevorzugten speiste.
    Die Rundrufanlage gab ein schmetterndes Trompetensignal von sich - manchmal griff die Hauptpositronik zu so archaischen Dingen - dann sagte die unverkennbare Stimme Rhodans: „Achtung, folgende Personen werden gebeten, sich

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