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0568 - Rebellion der Cynos

Titel: 0568 - Rebellion der Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine durchschnittliche Schwerkraft von 1,09 Gravos. Seine Rotationsdauer betrug 28,7 Stunden; eine Achsenneigung war nicht meßbar. Die Oberflächengestaltung glich weitgehend der der Erde, soweit sie noch halbwegs im Naturzustand war.
    Was mir besonders gefiel, war, daß es auf Stato II keine Städte gab. Die wenigen Gebäude fügten sich harmonisch in die beinahe unberührte Natur ein. Nur die vier großen Raumhäfen bildeten große Schandflecke.
    Die MARCO POLO war gemeinsam mit einundzwanzig anderen Raumschiffen auf dem größten der sieben Kontinente gelandet.
    Ein beschränkter Teil der Schiffsbesatzungen und Spezialeinheiten hatte Kurzurlaub bekommen. Dazu gehörten auch Dalaimoc Rorvic und ich.
    Wir waren drei Stunden lang gewandert und hatten in der Nähe des Sees eine Rast eingelegt. Dabei hatte mich der Schlaf übermannt, und erst Rorvics Warnschuß hatte mich wieder geweckt.
    Ich gähnte und blickte auf den Zeitmesser der Auflauf-Automatik. In fünf Minuten würden die Nelson-Steaks fertig sein.
    Ich aktivierte den Armband-Telekom - der auf der gleichen Frequenz arbeitete wie die Helmtelekome von Rorvic und mir - und sagte: „In fünf Minuten ist das Essen fertig, Commander Rorvic.
    Werden Sie pünktlich sein?"
    „Dumme Frage!" ertönte Dalaimocs Baß aus dem Empfangsteil des Armbandgeräts. „Sieh nach, ob du dem Container etwas zu trinken entlockst, aber keine Limonade!"
    „Wie Sie wünschen, Sir", erwiderte ich. „Nur empfehle ich Ihnen noch einmal, das Duzen zu unterlassen."
    „Schon gut, Sie marsianischer Staubwedel!" gab Rorvic barsch zurück.
    Etwa dreißig Meter vom Ufer entfernt erhob sich der Albino aus den Fluten und watete an Land. Er klappte den Druckhelm zurück und sah mir zu, wie ich die Lammsteaks aus der Auflauf-Automatik nahm und auf Plastikteller verteilte.
    Nachdem ich für jeden von uns außerdem einen Kaffeebecher Ingwerschnaps aus der Flaschenbatterie des Containers eingeschenkt hatte, hockten wir uns nieder, zogen unsere Flachbestecks aus den Seitentaschen der Raumanzüge und speisten.
    „Hm!" machte Dalaimoc Rorvic nach den ersten Bissen. „Sie mögen ansonsten ein impertinenter Trottel sein, aber kochen können Sie besser als der Küchenmeister des ANATOL in Paris."
    „Danke!" erwiderte ich grimmig. „Was Sie sonst auch sein mögen, Commander, essen können Sie fast so gut wie ein ertrusischer Vielfraß."
    Der fette Albino riß den fettverschmierten Mund auf und brüllte vor Lachen.
    Es bekam ihm schlecht, denn das halbe Lammsteak in seinem Mund landete dort, wo sich der Schlund verengte.
    Rorvic verdrehte die Augen und lief blau an. Es sah aus, als stünde er dicht vor einer Explosion, die ihn zerreißen würde.
    Vergebens versuchte er, eine Hand in seinen Mund zu schieben.
    Bevor ich den ersten Schreck überwunden hatte, kippte der Fettkloß nach hinten und fiel auf den Rücken. In dieser Stellung war er beinahe so hilflos wie eine Schildkröte.
    Ich sprang auf und landete mit beiden Beinen auf Rorvics Bauch. Dort hüpfte ich auf und ab, in der Gewißheit, daß der Commander bereits so gut wie tot war, es sei denn, ich konnte seinen Magen zu einer Revolte veranlassen und dadurch das steckengebliebene Fleisch hinauskatapultieren.
    Sekunden später hatte ich Erfolg.
    Nachdem Rorvics Mageninhalt samt dem verhängnisvollen Bissen ans Tageslicht gekommen war, schleifte ich den beschmutzten Commander mühsam zum Wasser.
    Dalaimoc Rorvic röchelte. Seine Brust hob und senkte sich. Ich schleppte ihn so weit, daß ich bis zu den Knien im Wasser stand, dann ließ ich ihn fallen.
    Rorvic verschwand. Doch schon nach kurzer Zeit tauchte er prustend wieder auf. Eine Wasserfontäne schoß aus seinem Mund, dann befahl der Commander mit pfeifender Stimme: „Helfen Sie mir hoch, Sie marsianischer Sandwühler!"
    Ich half ihm hoch, wobei ich beinahe selber ins Wasser gefallen wäre. Allein die Vorstellung, mit dem Kopf unter Wasser zu geraten, jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken.
    „Beinahe hätten Sie mich umgebracht", warf der Albino mir vor.
    „Vielleicht stecken Sie auch hinter dem heimtückischen Attentat, das vor fünf Wochen im Sudatorium der MARCO POLO auf mich verübt wurde."
    Ich ließ ihn los.
    „Sie sind wohl hirnamputiert, Sir!" schrie ich zornbebend. „Weil der Hintermann der Attentäter bisher nicht gefunden wurde, verdächtigen Sie jetzt einfach mich. Vielleicht waren Sie es selbst, der die Attentäter parapsychisch konditionierte.
    Schließlich muß man Ihr

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