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0569 - Das Korps der Cappins

Titel: 0569 - Das Korps der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kühlbox. Als ich sie öffnete, sah ich zwei volle Whiskyflaschen. Da der Supermutant Antialkoholiker war, handelte es sich bei dem Whisky sicher um ein Geschenk.
    Das interessierte mich augenblicklich allerdings wenig.
    Ich öffnete eine Flasche, ging zu Rorvic und hob seinen Kopf leicht an. Dann hielt ich ihm die Flaschenöffnung an den Mund und kippte.
    Die ersten Kubikzentimeter liefen zu den Mundwinkeln heraus, dann erfaßte Rorvics Unterbewußtsein die Sachlage und reagierte dementsprechend. Die fleischigen Hände des Tibeters umfaßten die Flasche, und der Kehlkopf bewegte sich.
    Die Flasche war zur Hälfte geleert, als sich die Augen des Commanders normalisierten.
    Im nächsten Moment stürzte er wie ein Stein zu Boden.
    Ich konnte ihm gerade noch die halbvolle Whiskyflasche aus der Hand nehmen, sonst wäre die wertvolle Flüssigkeit verloren gewesen. Das geisterhafte Leuchten erlosch.
    Dalaimoc Rorvic bewegte stöhnend den kahlen, ölig glänzenden Schädel, dann stieß er auf. Einige Kubikzentimeter Whisky rannen aus den Mundwinkeln.
    Ich kniete neben meinem Vorgesetzten nieder und hielt ihm die Flaschenöffnung unter die Nase.
    Das machte ihn schlagartig munter.
    Seine Lider glitten hoch. Die roten Augen musterten mich durchdringend.
    „Die Flasche, Tatcher!" befahl er mit schwerer Zunge.
    Ich schüttelte den Kopf, griff mit der Hand an seinen Hinterkopf und zeigte sie dem Tibeter. Sie war voller Blut.
    „Sie haben sich beim Sturz die Kopfschwarte verletzt, Sir", sagte ich. „Erst muß ich die Wunde versorgen, dann können Sie sich restlos vollaufen lassen."
    Rorvic wölbte die Brauen.
    „Beim - Sturz?"
    Ich berichtete ihm, wie ich ihn vorgefunden und was ich dagegen unternommen hatte. Er zog mich mit einer Hand herab und tätschelte mir mit der anderen die Wange.
    „Sie sind manchmal ein brauchbarer Mensch, Tatcher. Schade, daß das nur anfallartig eintritt."
    Der fette Albino mußte meine Leistungen stets herabwürdigen.
    Aber inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt und war psychisch abgehärtet. Ich sprühte Heilplasma über die Wunde.
    „Wo ist der Angreifer, Sir?" fragte ich.
    „Welcher Angreifer?"
    „Der, der Sie in den Schwebezustand versetzte und wahrscheinlich Ihre Erinnerungen angezapft hat."
    Dalaimoc Rorvic setzte sich auf, musterte erst mich, dann die Nullfeldzentrale mit gerunzelter Stirn und zuckte schließlich die Schultern.
    „Keine Ahnung, Captain. Ich weiß, daß ein Cyno versucht hatte, mich parapsychisch zu überwältigen und meine Erinnerungen anzuzapfen, aber ich habe keine Ahnung, von wo aus er operierte und wo er sich gegenwärtig aufhält."
    „Er ist tot", sagte eine dünne Stimme vorn Liftschacht her.
    Ich fuhr herum und atmete auf, als ich Ribald Corello erkannte.
    Der Supermutant schwebte mit seinem Transportkegel in die Zentrale, hielt an und sagte: „Es war mein Fehler, daß die Kampfroboter in den Hangars der Zeitmaschine nicht aktiviert wurden. Ich hatte sie lediglich zur Routineüberprüfung gegeben und im deaktivierten Zustand zurückbekommen.
    Während der Inspektion wurde die Biopositronik eines Roboters durch das parastabilisierte Gehirn eines Cynos ersetzt.
    Die Aktivierung muß zum Zeitpunkt des Orientierungsmanövers erfolgt sein."
    Corello seufzte.
    „Ich spürte den lautlosen Schrei des Gehirns, als es starb, konnte den Ausgangspunkt lokalisieren und begab mich sofort in den entsprechenden Hangar im Sockel des Deformators."
    „Und?" fragte Rorvic.
    „Das Cynogehirn war zu einer kristallinen Masse erstarrt.
    Ich habe veranlaßt, daß der ganze Kopf des Roboters gegen einen Ersatzkopf aus dem Magazin ausgetauscht wird. Professor Kase und Ras Tschubai werden das erledigen."
    „Fein", sagte Rorvic und stieß abermals auf. „Dann kann ich mich ja etwas entspannen. Tatcher, die Flasche!"
    Ich reichte sie ihm.
    Er setzte sie nicht eher ab, als bis sie leer war. Dann schnalzte er mit der Zunge, stand schwerfällig auf und sagte: „Bei Akshobhya, der Cyno hatte meinen Widerstand fast gelähmt, als Captain a Hainu eingriff. Mein Gehirn wurde alkoholisiert, mein Bewußtsein umnebelt. Das muß auf den Cyno übergegriffen haben, der sich wahrscheinlich zu stark mit mir identifiziert hatte - und er wich von mir."
    „So könnte es gewesen sein", erwiderte Corello. „Es würde mich interessieren, ob der Körper des Cynos sich trotz des fehlenden Gehirns in einen Obelisken verwandelt hat."
    „Mich interessiert sein kristallisiertes Gehirn viel mehr", erklärte

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