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0569 - Das Korps der Cappins

Titel: 0569 - Das Korps der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rorvic.
    Der Tibeter knuffte mich in die Seite, so daß ich vor Schmerzen beinahe laut geschrien hätte, und befahl: „Gehen Sie in meine Kabine und holen Sie mein Bhavacca Kr'a, Tatcher!"
    Ich atmete geräuschvoll aus und ein.
    „Ihr was, Sir?"
    „Mein Amulett, Sie hirnamputierter Sandfloh! Es ist rund und stellt das sogenannte Rad des Werdens dar."
    „Aha!" machte ich.
    Ribald Corello lachte leise.
    Wütend fuhr Dalaimoc Rorvic zu dem Supermutanten herum und schrie unbeherrscht: „Ja, lachen Sie nur über Dinge, die Sie nicht verstehen und auch niemals verstehen werden! Sie mögen zwar klug sein, aber Sie sind nicht weise. Das unterscheidet Sie von mir."
    „Ich bitte um Entschuldigung", sagte Corello.
    Augenblicklich verrauchte Rorvics Zorn auf den Supermutanten, aber nicht der auf mich. Er sah mich mit durchbohrendem Blick an und sagte: „Geben Sie sich keine Mühe, Captain Hainu, ich durchschaue Sie. Ich weiß, daß Sie sich nur naiv geben, es aber nicht sind. Im Gegenteil, Sie sind so gerissen, daß Sie in der Vergangenheit sogar mich manchmal an der Nase herumgeführt haben. Doch künftig werde ich Ihr Verhalten sehr genau registrieren."
    „Ja, Sir", erwiderte ich.
    „Holen Sie das Bhavacca Kr'a, Captain!" befahl er.
     
    *
     
    Unser Transportschiff glitt aus dem Zwischenraum in den Normalraum zurück und landete auf dem Zielplaneten, während ich noch fieberhaft nach Rorvics Amulett suchte.
    Ich fand es jedoch trotz allergrößter Mühe nicht.
    Niedergeschlagen meldete ich mich über Telekom bei Rorvic.
    „Ach, Sie!" sagte er, nachdem ich mich gemeldet hatte. „Wie lange brauchen Sie eigentlich, um mein Amulett zu finden?"
    „Ich weiß es noch nicht, Sir", antwortete ich. „Bisher konnte ich es nicht entdecken."
    „Wahrscheinlich haben Sie sich nur faul in meinem Sessel gelümmelt", entgegnete der Commander gereizt.
    „Soll ich weitersuchen, Sir?"
    „Nein, Sie würden es ja doch nicht finden, weil Sie sich keine Mühe geben. Ich werde selber danach suchen. Sie begeben sich unverzüglich in die Nullfeldzentrale. Professor Tajiri Kase hat Sie als Begleiter für einen kleinen Erkundungsausflug angefordert."
    „Wonach sollen wir uns umsehen?" erkundigte ich mich.
    „Nach Schneckenhäusern mit Linksgewinde", antwortete der fette Albino mit hohntriefender Stimme. „Kase ist passionierter Schneckensammler."
    Zornbebend unterbrach ich die Verbindung.
    Das war wieder eine der heimtückischen Intrigen des Tibeters!
    Gewiß hatte er Professor Kase eingeredet, mich zum Schneckensammeln mitzunehmen.
    Ich runzelte die Stirn.
    Wie kam der Ertruser überhaupt dazu, auf einer luftlosen heißen Wüstenwelt nach den Schalen von Lebewesen zu suchen, die für ihr großes Feuchtigkeitsbedürfnis bekannt waren - wenn sie nicht gar im Wasser lebten?
    Das mußte ich herausbekommen.
    Ich versetzte Rorvics Koffer einen Tritt, der es in sich hatte und machte mich auf den Weg in die Nullfeldzentrale der Zeitreisemaschine.
    Tajiri Kase erwartete mich bereits ungeduldig. Er warf bei meinem Eintritt eine halb aufgerauchte Zigarre in den Abfallvernichter und sagte: „Da sind Sie ja endlich, Captain a Hainu!"
    Ich nickte ihm zu und erwiderte: „Commander Rorvic hatte mich aufgehalten. Sie wollen Schnecken suchen - auf einem heißen trockenen Wüstenplaneten?"
    Der Ertruser schüttelte den Kopf, daß die Hängebacken schwabbelten.
    „Nicht Schnecken, sondern Schneckenhäuser, Captain. Ich weiß, daß es auf Partisan früher zahlreiche kleinere Meere und eine atembare Atmosphäre gab, folglich besteht die Möglichkeit, daß hier auch Tiere vom Stamme Mollusca lebten."
    Er hob einen Zeigefinger.
    „Sie sind ein Marsianer, Captain a Hainu, und als Ihre Vorfahren den Mars besiedelten, war er ebenfalls eine Wüstenwelt ohne atembare Atmosphäre."
    „Das stimmt nicht ganz", unterbrach ich ihn. „Zur Zeit der a-Besiedlung war bereits eine dünne Atmosphäre erzeugt worden, und meine Vorfahren atmeten sie zeitweise ohne Kompressoren, um sich daran zu gewöhnen."
    „Darauf kommt es nicht an", entgegnete der Mathelogiker.
    „Tatsache ist, daß ich auf dem Mars mehrere kostbare Schneckenhäuser gefunden habe, darunter eine Mutation aus der Mossy Grotto im sechsten Marsbezirk, ein Stück von unbezahlbarem Seltenheitswert."
    „Hm!" machte ich, denn ich wußte, daß es in der Mossy Grotto noch viele unentdeckte Geheimnisse gab. „Also, dann wollen wir aufbrechen. Nehmen wir einen Shift?"
    Tajiri Kase bestätigte.
    Eine

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