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0569 - Das Korps der Cappins

Titel: 0569 - Das Korps der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erhalten."
    Dalaimoc Rorvic räusperte sich, dann sagte er: „Kommen Sie bitte unverzüglich zurück. Es ist dringend, Professor Kase."
    „Worum geht es denn?" fragte der Ertruser.
    „Um etwas von eminenter Wichtigkeit", flüsterte der fette Albino geheimnisvoll und unterbrach die Verbindung.
    Professor Tajiri Kase wollte sich am Kopf kratzen, glitt jedoch mit den behandschuhten Fingern am Kugelhelm seines Kampfanzuges ab. Resignierend seufzte er, kroch noch einige Meter vorwärts und rutschte auf dem Rücken den Hügel herab.
    „Also, fliegen wir zurück, Captain a Hainu", erklärte er, richtete sich auf und ging auf unseren Shift zu.
    Eine halbe Stunde später standen wir in der Nullfeldzentrale dem Tibeter und Ribald Corello gegenüber.
    Corello blickte mich ernst an.
    „ZTC-Commander Rorvic hat mir berichtet, daß Sie trotz eindringlicher Vorstellung der Wichtigkeit sein Bhavacca Kr'a nicht gefunden haben, Captain a Hainu."
    „Wie kann ich etwas finden, das nicht vorhanden ist!"
    protestierte ich.
    „Das ist gelogen", warf der Tibeter ein. „Das Bhavacca Kr'a ist vorhanden. Captain Hainu hat nur nicht an der richtigen Stelle gesucht."
    „Ich habe seine ganze Kabine durchwühlt, Mister Corello", erklärte ich.
    „Schon gut", sagte der Supermutant beschwichtigend. „Sie mögen seine Kabine gründlich durchsucht haben, aber dort befindet sich das Amulett eben nicht, wie mir Commander Rorvic glaubwürdig versicherte."
    „Wo befindet es sich denn?" fragte ich.
    „Seien Sie nicht so vorwitzig!" fuhr Dalaimoc Rorvic mich an.
    „Sie sollen mein Bhavacca Kr'a holen, aber nicht andauernd dumme Fragen stellen!"
    „Ja, Sir", erwiderte ich mit mühsamer Selbstbeherrschung und ging zum Schott.
    „Wo wollen Sie denn hin, Sie marsianischer Staubgrottenkobold?" rief der Commander.
    Vor dem offenen Schott blieb ich stehen und drehte mich um.
    „Das Bhavacca Kr'a holen, Sir", sagte ich mit unbewegtem Gesicht.
    „Ihr Gehirn gleicht einer getrockneten Kichererbse, Captain Hainu!" sagte der Tibeter streng. „Wie können Sie das Bhavacca Kr'a holen, wenn Sie gar nicht wissen, wo es sich befindet!"
    Ich bemühte mich, erstaunt dreinzusehen und entgegnete: „Wenn das Universum nicht unendlich ist, Sir, werde ich Ihr Omelett schon eines Tages finden."
    Ribald Corello brach in schrilles Gelächter aus und schlug sich mit den kleinen Händen auf die Knie. Beinahe augenblicklich reagierte sein für alle Fälle vorprogrammierter Transportroboter.
    Er schaukelte sanft von einer Seite zur anderen, während die eingebaute Stereoanlage die Melodie eines Kinderliedes spielte.
    Rorvic schäumte vor Wut.
    Er war mit wenigen Sätzen bei mir, packte mich am Vorderteil des Kampfanzuges und warf mich schwungvoll in einen fünf Meter entfernten Schalensessel. Halbbetäubt blieb ich liegen und hörte mir die Erklärungen des albinotischen Monstrums an.
    Demnach befand sich das Bhavacca Kr'a im „Weißen Schrein" in der Stadt Kapilavastu, Terra, Geographische Region Indien, Subregion Bihar. Bei dem Amulett sollte es sich um einen scheibenförmigen Diskus aus Trochat, einem schwarzen ladungsneutralen Material, vergleichbar dem Ynkelonium, handeln, auf dessen Vorderseite reliefartig einundzwanzig Bilder zu sehen wären. Er beschrieb mir die Bilder so genau, daß ich sie erkennen mußte, wenn ich sie vor mir sah.
    Auf meine Frage, warum er nicht selbst zur Erde flöge, um sein Amulett zu holen, antwortete Dalaimoc Rorvic, darauf würde der geheimnisvolle Mordplaner Heppen Shemir nur warten, um ihn doch noch zur Strecke bringen zu können.
    Der Tibeter erklärte außerdem, daß er spürte, daß er die Kontrolle über seine Psi-Kräfte verlieren und großes Unheil anrichten würde, wenn er das bewußte Amulett nicht innerhalb der nächsten fünf Tage bekäme. Er führte das auf die Wirkung jener Kristallnadeln zurück, die ihm Attentäter bei dem ersten Mordversuch im Sudatorium der MARCO POLO ins Gehirn geschossen hatten.
    Allmählich begann ich die Zusammenhänge zu ahnen.
    Wahrscheinlich war das Attentat im Sudatorium nur dazu bestimmt gewesen, dem Commander unauffällig einige winzige und nicht spürbare Nadeln aus kristalliner Substanz ins Gehirn zu schießen, die sich dann später auflösten und bestimmte Wirkungen hervorriefen.
    Die erste Wirkung damals war gewesen, den Tibeter vorübergehend zu einem Bestandteil des solaren Paratronschirmes zu machen und dadurch zu verhindern, daß er die verborgenen psionischen Potentiale des

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