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0577 - Ein Mutant wird gejagt

Titel: 0577 - Ein Mutant wird gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufstöhnen. Er zwang sich zur Ruhe. Sein steinern wirkendes Gesicht täuschte jedoch. Sein Innerstes war aufgewühlt. Die Gefahr für Terra war noch größer geworden.
    „Wir müssen die Erdbevölkerung warnen", sagte Bully über Funk.
    „Was halten Sie von einer Evakuierung?" wandte Rhodan sich an die Mutanten.
    Betretenes Schweigen folgte. Es bewies Rhodan, daß man sich im Korps die gleichen Gedanken machte, die auch ihn beschäftigten.
    Schließlich machte Lloyd sich zum Sprecher der Mutanten.
    „Eine Evakuierung hätte wohl wenig Sinn, Chef. Bevor wir auch nur einen Teil der Erdbevölkerung gerettet hätten, könnte Corello sein Vernichtungswerk begonnen haben. Wir sind der Ansicht, daß er die Bomben nur mitgenommen hat, um uns unter Druck zu setzen. Vielleicht wird er uns ein Ultimatum stellen."
    „Das würde bedeuten, daß er von sich aus Verhandlungen anbietet", sagte Gucky. „Doch daran glaube ich nicht. Jedenfalls wird er nicht mit uns sprechen, bevor er nicht die Pläne jener verwirklicht hat, die ihn beeinflussen."
    Rhodan gestand sich ein, daß sie keinen Schritt weitergekommen waren - die Situation hatte sich sogar noch verschärft.
    Sie konnten nichts tun, als die Suche mit aller Energie fortzusetzen.
    Irgendwann und irgendwo würden sie Corello endlich stellen.
    „Suchen Sie weiter!" rief er den Mutanten zu. „Inzwischen werden wir von der Zentrale aus einen Aufruf an Corello richten.
    Vielleicht erreichen wir etwas, wenn wir eindringlich an ihn appellieren."
     
    *
     
    Im Hauptquartier der Solaren Ordnungsliga ging es nicht weniger hektisch zu als in Imperium-Alpha. Bount Terhera und seine engen Vertrauten empfingen die ständig eintreffenden neuen Nachrichten und werteten sie aus. Ihrem Inhalt entsprechend wurden Verlautbarungen an die Öffentlichkeit gegeben und Reden vorbereitet. Auch wenn Terhera sich außerhalb der in Sydney gelegenen Zentrale aufhielt, stand er ständig mit ihr in Verbindung.
    Die Nachricht von der abermals mißlungenen Gefangennahme Corellos erreichte ihn, als er in Zentralafrika eine Wahlrede für seine Partei hielt.
    Er verkürzte seine Rede und eilte, kaum daß der Beifall verklungen war, in die kleine Aglit-Kuppel, die ihm und seinen Begleitern als Büro diente, und nahm Verbindung zu seinem Hauptquartier auf.
    Auf dem Funkweg erfuhr Terhera, daß die Verantwortlichen von Imperium-Alpha einen Appell an Corello gerichtet hatten, sich endlich zu ergeben.
    Bount Terhera lachte dröhnend.
    „Ratlos!" rief er. „Sie sind völlig ratlos. Anders ist dieser Aufruf nicht zu erklären."
    Er beruhigte sich nur allmählich und sah sich im Kreise seiner treuesten Anhänger um.
    „Sie wissen, was das bedeutet. Rhodan ist in großen Schwierigkeiten. Einen besseren Wahlhelfer als diesen verrückten Mutanten hätten wir uns nicht wünschen können."
    Erneut meldete sich das Hauptquartier aus Sydney. Terhera erfuhr, daß Rhodan ihn über Funk zu sprechen wünschte.
    „Ha!" machte Terhera. „Jetzt braucht er uns."
    „Lassen Sie ihn jammern!" forderte einer der Fanatiker, die sich in der Kuppel aufhielten. „Sprechen Sie nicht mit ihm."
    „Ich werde mit ihm reden", widersprach Terhera. „Es interessiert mich, was er von mir will. Ich werde ihn aber ein bißchen zappeln lassen."
    Nach einiger Zeit ließ er die Verbindung zur Zentrale in Imperium-Alpha herstellen, dann nahm er vor der Funkanlage Platz. Sekundenlang erschien das Symbol des Solaren Imperiums, dann verschwand es wieder, und Rhodan wurde sichtbar.
    „Großadministrator!" rief Bount Terhera mit gespielter Überraschung. „Hoffentlich habe ich Sie nicht warten lassen."
    Rhodan überging diese Beleidigung.
    „Ich muß noch einmal mit Ihnen über Corello sprechen. Sicher haben Sie inzwischen erfahren, daß er einem unserer Raumschiffe einen Besuch abstattete. Das blieb nicht ohne Folgen. Corello hat seine Ausrüstung an Bord dieses Schiffes vervollständigt und sich mit Mikrobomben versorgt."
    Einen Augenblick verlor Terhera die Fassung. Er war erfahren genug, um die Konsequenzen, die sich aus dieser Nachricht ergaben, sofort zu verstehen.
    „Sie können mich nicht bluffen!" rief er, um Zeit zu gewinnen.
    „Das ist doch nur ein Trick, um uns zur Zusammenarbeit zu gewinnen."
    Rhodan schwieg zu diesem Vorwurf.
    „Nun gut!" sagte Terhera schließlich. „Was wollen Sie jetzt tun?"
    „Die Suche wird verstärkt fortgesetzt. Ich will erreichen, daß Sie Ihre Propaganda vorübergehend einstellen und uns

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