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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verlangsamte seine Fahrt, als der Fahrer den blinkenden Mini-Cooper
am Straßenrand entdeckte. Der Ankömmling fuhr dicht an den Wagen heran und
kurbelte das Fenster herunter. Ein dunkler Haarschopf streckte sich ins Freie.
    „Mister Brent
erwartet ein Päckchen“, sagte der Mann.
    „Mister Brent
freut sich“, lautete Larrys Erwiderung. Das war der mit X-RAY-1 abgesprochene
Code. Alles hatte seine Ordnung.
    Der Mann
öffnete die Tür, auch Larry mußte die seine öffnen, um das Paket in Empfang zu
nehmen. Es war zu groß, um die Fensteröffnung zu passieren.
    Vorsichtig
legte er es auf den Rücksitz, klemmte sich im wahrsten Sinne des Wortes wieder
hinter das Steuer und brauste los.
     
    ●
     
    Gemeinsam
gingen die beiden Männer in den Keller zurück, nachdem der Butler das Licht in
der Diele und in der Vorhalle gelöscht hatte.
    Schweigend
verfolgte Nancy Watson, wie die im Gewölbe hallenden Schritte sich in einem
mehrfachen Echo brachen und dann langsam verebbten.
    Nancy Watson
war wieder allein. Unmerklich atmete sie auf. Von draußen fiel schwacher
Lichtschein durch die schmale Fensterreihe oben an der Tür. Verschmierte und
verstaubte Fenster, an denen Spinngewebe hing.
    Der Blick der
Journalistin wanderte zum Kellereingang. Die Tür stand weit offen. Ein modriger
Geruch entströmte der unbekannten Tür. Ferne Geräusche lockten Nancy bis zum
Kellereingang. Und dann ging sie Schritt für Schritt nach unten. Ihr Herz
pochte laut, und sie hatte das Gefühl, man müsse es in dem Gewölbe mehrfach
verstärkt wahrnehmen.
    Die Treppe
war schmutzig, ausgetreten und schmal. Nancy, die mit den Verhältnissen hier
nicht vertraut war, mußte höllisch aufpassen, um nicht zu stürzen.
    Zehn Stufen
führten in die Tiefe.
    Dann kam ein
breiter Treppenabsatz. Von hier aus konnte man entweder den zweiten
Treppenabschnitt weiter in die Tiefe gehen oder sich nach rechts wenden, wo ein
Gang abzweigte.
    Von dieser
Seite her waren das Stimmengemurmel und schwacher Lichtschein zu erkennen.
    Nancy schlug
diese Richtung ein.
    Die junge
Journalistin preßte sich dicht an die kühle, feuchte Kellerwand.
    Dann
erreichte Nancy einen Durchlaß. Wieder zweigte der Gang nach beiden Seiten ab.
Links nahm sie hellen Lichtschein wahr, der aus einer halbgeöffneten Tür fiel.
Die plumpen Schatten von zwei Personen wurden verzerrt an die gegenüberliegende
Wand geworfen.
    Es sprudelte
und rauschte geheimnisvoll, als würde jemand in einem Labor hantieren. Ein
Schritt weiter nach vorn, und sie erkannte , daß ihre
Vermutung stimmte.
    Durch den
Türspalt konnte sie in einen Arbeitsraum sehen. Aber er sah mehr aus wie eine
Alchimistenküche. Auf langen, klobigen Tischen standen gläserne Gefäße, in
einem verwirrenden Gestell hingen farbige Kabel und Drähte, große und kleine
birnenförmige Flaschen, in denen schillernde Flüssigkeiten sprudelten. Mehrere
Bunsenbrenner waren in Aktion. Die Flammen wurden von dem Flaschengas genährt;
die stumpfen, grauen Behälter standen unter den Tischen.
    In der
hintersten Ecke des gewölbeähnlichen Raums hantierten Turnblogh und sein
Begleiter in geschäftiger Eile.
    Turnblogh gab
seinem Helfer ständig Anweisungen. Beide Männer bewegten sich. Nancy Watson
erkannte das am Schattenspiel der Körper.
    Nancy zog den
Kopf zurück, als der Butler sich aus dem Hintergrund des Kellers löste und
direkt auf die Tür zukam.
    Schon war die
Journalistin bereit, sich eilig in den dunklen Teil des Ganges zurückzuziehen,
als sie erkannte, daß Edward, der Butler, seine Schritte zu einem kleinen
Seitentisch lenkte, auf dem eine große Schüssel mit einem blaugrauen Pulver
stand. Edward nahm eine Art Schöpflöffel von der Wand, füllte einen Teil des
schimmernden, mehligen Pulvers in eine leere, birnenförmige Glasflasche und
wandte sich dann dem Tisch mit dem Gestänge zu. Im Licht der an der Decke
brennenden Lampe sah Naincy Watson genau die Vorgänge und das angespannte,
runzlige Gesicht des Alten.
    Der Butler
füllte in ein Meßröhrchen eine bestimmte Menge einer jeden Flüssigkeit. Weiße
Dämpfe stiegen auf und ein würzig-süßer Geruch erfüllte das Innere des Labors.
Als die Flüssigkeiten sich vermengt hatten, schüttelte der Butler sie in das
Glas. Langsam versickerten sie in dem graublauen Pulver, das plötzlich zu
selbständigem Leben zu erwachen schien. Chemische Reaktionen wurden sichtbar.
Das Pulver warf Blasen und wurde zu einem gräulich-weißen Brei. Edward
verschwand im düsteren Hintergrund

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