0595 - Die Antimaterie-Gefahr
gehabt. Niemand wußte, selbst Bull nicht, wovor er uns warnen wollte. Inzwischen waren erste, aber durchwegs unwesentliche Störungen des Funkverkehrs auch hier in der kosmischer Landschaft eingetroffen, in der sich das Sonnensystem befand. Unser Funkverkehr innerhalb des Systems funktionierte aber noch sehr gut.
Terhera sah sich um und starrte dann auf die Schirme der Panoramagalerie. So wie er starrten Tausende von Augen und Linsen, Ortungsantennen und andere Detektoren in die Richtung des rätselhaften Eindringlings, der eigentlich in dieses System hineingehörte. Schließlich preßte Bount Terhera hervor: „Irgendwie muß dieser Alarm mit dem verstümmelten Funkspruch zusammenhängen. Ich glaube, daß auch die Verfolgung des sogenannten PEW-Meteorits durch Rhodans Schiff hier in dieses Bild paßt."
„Das kann durchaus sein!" sagte einer der Navigatoren.
Die Maschinen aller Schiffe liefen leer. Innerhalb weniger Sekunden konnte eine gewaltige Streitmacht sich in Bewegung setzen, um zuzuschlagen. Aber für einen Kampf brauchte man einen Gegner. Hatte man einen Gegner, dann mußte man vorher versuchen, ihn kennenzulernen.
Wenn Ostolli Acht der „Gegner" war, dann versuchten unsere Wissenschaftler gerade, ihn kennenzulernen.
Vierunddreißig Schiffe außer der CUTTY SARK standen in diesem Verband. Wir waren hoch über der Ebene der Ekliptik stationiert und drifteten unmerklich aus der Richtung des Planeten Mars, der in sechs Monaten mit Jupiter wieder in Opposition stehen würde, auf Jupiter und den Schnittpunkt der Ostolli-Acht-Bahn zu. Unsere Eigengeschwindigkeit betrug nur einige Meter in der Sekunde. Noch waren wir in Sicherheit, aber sowohl auf den Schirmen der Zielerfassung als auch auf den Schirmen hier in der Zentrale sahen wir die Bilder der Ortung.
Den Felsbrocken mit dem Namen eines toten Astronomen.
Zehn unserer Schiffe durchmaßen jeweils achthundert Meter und gehörten der Stardust-Klasse an. Ihre Feuerkapazität mußte genügen, um den Meteor zu Gas zu zerteilen.
„Etwas muß getan werden! Etwas muß geschehen! Diese Narren... Rhodan hat sie alle zu Weichlingen werden lassen!"
Ich lehnte mich zurück und beobachtete Marschall Terhera.
Sein Gesicht war kühl und undurchsichtig. Aber es trug einen entschlossenen Ausdruck. Ich kannte Terhera nicht genug, um seine Reaktionen vorher bestimmen zu können.
Terhera rief leise: „Funkabteilung! Ich brauche einen Kanal zur Flottenleitung."
„Eine Sekunde, Sir!"
Wir sahen uns überrascht an.
„Ich sagte nicht: Ich brauche morgen einen freien Kanal, sondern drückte mich anders aus!" schnappte der Kommandeur.
„Einen Augenblick! Die Funkbude dort drüben ist hoffnungslos überlastet."
Terhera brüllte: „Dann machen Sie es entsprechend dringend! Bin ich denn nur von Stümpern umgeben?"
Ich konnte mir die folgende Antwort leisten und sagte halblaut: „Immerhin haben Sie einen erstklassigen Presseoffizier, Sir."
Er schien an seine Parteifreunde zu denken, die, zum Teil in jene glasähnliche Luft eingeschlossen, tot durch das System torkelten. Das war auf alle Fälle ein harter Schlag für die Partei.
„Nicht mehr lange. Nach diesem Einsatz verlassen Sie mein Schiff."
Ich nickte und erwiderte trocken: „Mein Wort! Wenn alle meine Herzenswünsche so prompt eintreffen, werde ich ein glückliches Alter haben."
Die Funkzentrale meldete sich.
„Wir haben eine Leitung zum Kommando, Sir!"
Terhera drehte sich herum und hob kurz die Hand.
„Mein Verband fliegt einen kurzen, ablenkenden Angriff. Ich beabsichtige, ein paar Probeschüsse abzugeben, um die Feuerkraft des Gegners zu testen. Start in dreißig Sekunden. Ich bitte, unseren Anflug genau zu beobachten. Wir werden unsere Aufgaben als Wachflotte wahrnehmen. Danke."
Er starrte in das entsetzte Gesicht des Funkers, der sofort losschrie: „Sir! Ich muß Sie warnen! Wir alle befinden uns in Warteposition! Die anderen beiden Schiffe... denken Sie an die Totalverluste. Denken Sie an die LIGASTAR und Ihre eigenen Vertrauten!"
Terheras Stimme triefte vor Hohn, als er entgegnete: „Daran werde ich denken, wenn ich meinen Feuerleitoffizieren meine Befehle gebe. Ende."
Er schrie dem Funker zu: „Trennen Sie!"
„Unter Protest, Sir!" erwiderte der Major, der die Funkabteilung leitete und trennte die Verbindung. Aber er schaltete nur den Ton ab, nicht das Bild, das, erstaunlich wenig gestört wurde.
Marschall Bount Terhera ging hinüber und blieb hinter dem Schiffsführer
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