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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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1.
    Kapitel
2018
Atlanta, Georgia
    »Was kann da schon schiefgehen?«, murmelte Riley Blackthorne leise vor sich hin. Solche Fragen sollte sie sich eigentlich nicht stellen, wenn sie gerade in einer U-Bahn-Station von Atlanta unterwegs war, um Dämonen zu fangen.
    Was kann da schon schiefgehen? Alles.
    Zusammen mit zwei anderen Dämonenfängern war sie hinter einem Pyro-Dämon her, einem Dämon zweiten Grades, dessen Höllenjob es war, Brände zu legen. Bis jetzt hatte er sich damit begnügt, beeindruckende Feuerbälle vor U-Bahn-Züge zu schleudern, Müllcontainer in Brand zu stecken und einmal sogar einen U-Bahn-Waggon in Flammen aufgehen zu lassen.
    Normalerweise fand Riley es klasse, Dämonen zu fangen. Ihr verstorbener Vater, Paul Blackthorne, war ein legendärer Meisterfänger gewesen, sie hatte es also im Blut, und dieser Jagdausflug sollte sie eigentlich ganz kribbelig vor Aufregung machen.
    Geht so . Nicht, wenn sie mit zwei Typen unterwegs war, die auf keinen Fall auch nur in ihre Nähe kommen wollten.
    Beide waren Anfang zwanzig, blond und sahen gut aus, doch damit hatte es sich schon mit der Ähnlichkeit. Derjenige, der rechts von ihr lief, ihr Exfreund mit den blauen Augen, war nicht mehr ganz so feindselig wie zuvor. In den letzten zwanzig Minuten, seit sie auf dem Gelände waren, hatte Simon Adler noch nicht versucht, sie mit Weihwasser zu bespritzen, oder sie beschuldigt, für die Hölle zu arbeiten.
    Simon war in einem Kampf mit einem gefräßigen Dämon tödlich verletzt worden, und wenn Riley keinen Deal mit dem Himmel abgeschlossen hätte, läge er jetzt unter der Erde. Anschließend hatte einer der betrügerischsten Erzengel der Hölle Hockey mit Simons Verstand und seinem tiefen katholischen Glauben gespielt. Als ihr Ex schließlich herausfand, wer ihn manipuliert hatte, und von ihrem Deal mit dem Himmel erfuhr, war er ins Bodenlose abgestürzt. Das Ergebnis war ein völlig verwirrter Kerl, der nicht mehr wusste, was er glauben oder wem er vertrauen sollte.
    Wenigstens schreist du mich nicht mehr an .
    Dieses Privileg gebührte dem Typen links von ihr: Denver Beck, dem muskulösen Ex-Soldaten aus Süd-Georgia, der bis zu dessen Tod der Partner von Rileys Vater beim Dämonenfangen gewesen war. Normalerweise war es ziemlich cool, mit Beck zusammenzuarbeiten. Heute allerdings hatte er beschlossen, auf Arschloch zu machen.
    Er blickte die beiden anderen finster an. »Worauf wartet ihr noch?«, blaffte er. »Meint ihr, der Dämon kommt anspaziert und stellt sich euch vor?«
    »Irgendwann wird er schon auftauchen. Das tun sie immer«, erwiderte Riley und versuchte, nicht die Beherrschung zu verlieren. Dann hätte Beck gewonnen.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Weil ich hier bin«, sagte sie. »Dämonen können der Versuchung, mich umzubringen, nicht widerstehen.«
    Das brachte ihr einen misstrauischen Seitenblick von Simon ein.
    »Hey, das stimmt. Und zwar nicht, weil ich für die Hölle arbeite, okay?« Na ja, nicht so richtig jedenfalls .
    »Ich habe doch gar nichts gesagt«, murmelte er.
    »Aber gedacht.«
    »Seid ihr zwei fertig?«, wollte Beck wissen.
    Riley bedachte den älteren Fänger mit einem vernichtenden Blick, der umgehend zu ihr zurückgeschickt wurde. So war Beck, seit er sie in einem Anfall von Märtyrertum aus seinem Haus geschmissen hatte. Gerade als sie einander nahegekommen waren, hatte irgendetwas aus seiner Vergangenheit ihn dazu veranlasst, sie wegzustoßen. Doch dieses Mal würde Riley nicht still und leise verschwinden, nicht seit sie wusste, dass sie diesen Mann liebte.
    Sie schob sich vor die anderen und bahnte sich ihren Weg durch die Menge. Es war eine gute Zeit, um hier unten zu sein – in ein paar Tagen würden die Züge gedrängt voll mit Leuten sein, die von oder zu Basketballspielen unterwegs waren, herausgeputzt in den Farben ihrer Lieblingsteams. Oder im Fall der Clemson University mit orange-schwarzen Tigerschwänzen.
    Die Leute, die auf den nächsten Zug warteten, warfen ihr beunruhigte Blicke zu. Das überraschte sie nicht sonderlich, nachdem ihr Gesicht in den letzten Wochen ständig im Fernsehen und in den Zeitungen zu sehen gewesen war. Es könnte auch an der kleinen, weißen Kugel liegen, die sie trug.
    »Seid ihr Dämonenfänger?«, rief jemand laut.
    »Klaro«, erwiderte Beck.
    »Ich nehme lieber den Bus«, sagte der Typ, der gefragt hatte, machte auf dem Absatz kehrt und steuerte auf den Ausgang zu.
    Riley seufzte. Vielleicht wäre es besser gewesen,

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