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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte es zumindest schon geschafft, in die Burg einzudringen, und er wollte jetzt auf keinen Fall erfolglos wieder abziehen.
    Zamorra hatte von Anfang an recht gehabt - Merlin benötigte Hilfe, und zwar sehr dringend!
    Und nur Fooly konnte Merlin diese Hilfe auch geben.
    »Ich muß diese Alte Kraft irgendwie blockieren«, überlegte der Drache halblaut.
    Aber wie sollte er das tun, wenn er nicht einmal genau wußte, was das für eine Magie war? Sid Amos hatte ja kaum etwas darüber erzählt, es hatte sich wieder einmal nur in Andeutungen ergangen.
    Andeutungen über eine gewaltige Macht, aber auch gewaltige, bedrohliche Konsequenzen, die der Benutzung folgten.
    Langsam streckte Fooly die vierfingrigen Hände aus und berührte Merlins weißes Gewand.
    Genauer gesagt, er wollte es - aber seine Finger glitten einfach widerstandslos hindurch!
    Und dann -Die Reaktion verblüffte ihn und ließ ihn erschrocken ein paar Meter zurückspringen. Heftig mit den Flügeln flatternd erhob er sich einen halben Meter weit in die Luft.
    Merlin war, als Fooly ihn hatte berühren wollen, in die Waagerechte gekippt!
    Jetzt schwebte er vor dem Drachen wie auf einem unsichtbaren Bett.
    Sonst war nichts passiert.
    Fooly schob erleichtert eine Feuerwolke aus den Nüstern, dann plumpste er auf den Boden zurück. »Oh, mein Herz!« ächzte er. »Wenn das so weitergeht, bekomme ich noch einen Konfekt… oder Affekt? Infekt? Nein, Infarkt heißt das! Komische Bezeichnung. Die spinnen, die Menschen!«
    Heftig tippte er sich mit einem Finger gegen die Stirn.
    »Wenn du mich noch mal so erschreckst, Merlin, werde ich dich sehr böse anschauen, hast du das gehört? Nein? Na ja, ist wohl auch egal. Probieren wir’s neu.«
    Er näherte sich dem Zauberer wieder.
    Vorsichtig streckte er seine Hände nach den Schläfen des Zauberers aus.
    Würden seine Finger erneut einfach hindurchgleiten, als sei Merlin überhaupt nicht existent? Und wie würde der Zauberer diesmal reagieren?
    Innerlich bereitete sich Fooly auf alles vor…
    ***
    Zamorra und die drei anderen Männer, die sich ihm als Theiß, Volkhart und Bringfried vorgestellt hatten, erreichten das Haus. Aus diesem Gebäude war am Tage zunächst Asmodis und dann Gensfleisch getreten.
    Theiß, der Anführer, entriegelte die Tür mit einem exakt zum Schloß passenden Schlüssel.
    »Wie kommst du denn an den?« wollte Zamorra wissen. »Zu den Hausbewohnern zählst du nicht, oder?«
    »Dem Fust gehört dies Haus, in dem der Henle Gensfleisch sich mit seiner Erfindung eingenistet hat. Und als Besitzer hat der Fust Schlüssel zu allen Türen, zumal der Gensfleisch ihm den Mietzins schuldet…«
    »Und noch einen gehörigen Batzen Geldes mehr, das ihm der Fust vorgestreckt«, warf Bringfried ein, dessen sanftmütiger Name im krassen Gegensatz zur rauhbeinigen Erscheinung des Muskelmannes stand.
    Theiß marschierte bereits ins Haus.
    Er schien sich auszukennen.
    Augenblicke später standen sie in einem großen Raum - einer Werkstatt?
    Und als sich Zamorra umsah, glaubte er seinen Augen nicht trauen zu dürfen…
    ***
    Nicole trat in einen runden, größeren Raum, aus dem kein anderer Ausgang mehr irgendwohin führte. Erstaunt sah sie sich um.
    Ein hufeisenförmig geschwungener Holztisch, Vorsprünge und Erker, und überall brannten Kerzen. Sie verströmten die Helligkeit, die Nicole hierher gelockt hatte.
    Auch dieses Kerzenlicht war rötlich.
    Bücher lagen auf dem Tisch oder standen in Regalen, und einige waren aufgeklappt und auf Stützen aufrecht gestellt.
    Neugierig beugte sich Nicole vor. Sie erkannte Beschwörungsformeln.
    Das waren Zauberbücher!
    Eines nahm sie vorsichtig zur Hand, betrachtete es eingehend und versuchte ein paar Worte zu lesen.
    Es fiel ihr schwer, die Handschrift zu entziffern, zumal es sich um eine Mischung aus Latein und einer Nicole unbekannten Sprache handelte, aber einige der Zeichen glaubte sie zu kennen. Sie erinnerte sich nur nicht, woher.
    Ein Kelch aus dunklem, roten Kristallglas stand neben den Büchern auf dem Holztisch, in ihm eine ebenfalls rote Flüssigkeit.
    Wein?
    Nicole verzichtete vorsichtshalber darauf, daran zu probieren.
    Als sie dann nach unten sah, stellte sie fest, daß sie in einem magischen Kreis stand.
    Warum hatte sie den vorhin nicht gesehen, als sie diesen Raum betrat?
    Aber da hatten wohl die rotbrennenden Kerzen und Bücher ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
    Nicole stellte anhand der Symbole fest, daß es sich um einen weißmagischen

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