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Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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Totes Mädchen
     
     
    Mit meinem kunstvoll geschliffenen Kristallglas ging ich zum Panikraum, der in dieser exklusiven Wohnung zum Schutz des eigenen Lebens eingerichtet worden war. Er sollte die Bewohner bei Einbrüchen und Überfällen schützen. Dafür brauchte ich ihn jedoch nicht. Wenn man ihn von innen verriegelte, war er vollkommen schalldicht und von außen nicht einsehbar oder zu öffnen. Einmal mehr bewunderte ich den Architekten für seine ausgefeilte Idee. Die gegenwärtigen Zeiten waren unruhig, weshalb Geheimräume und ähnliche Schutzmechanismen wieder dem Zeitgeist entsprachen. Schade, dass wir dergleichen nicht vor einhundert Jahren, als 1917 die Revolution  ausbrach, besaßen.
    Die Fenster meiner übrigen Wohnung waren durch hölzerne Jalousien verdunkelt, aber ich hatte die künstliche Innenbeleuchtung so eingestellt, dass ich alles im Raum gut sehen konnte. Das Lampenlicht vertrug ich wesentlich besser als das Scheinen der Sonne, da es ein anderes Lichtspektrum hatte. Meine Augen waren sehr empfindlich.
    Das war auch der Grund, warum ich am Tage eine sehr starke Sonnenbrille tragen musste. Zu viel Licht löste schnell Migräneattacken aus. Ich erklärte meine Lichtempfindlichkeit zumeist mit Epilepsie. Dann nahm keiner mehr Anstoß daran, dass ich auch in geschlossenen Räumen mit Fenstern eine Sonnenbrille trug.
    Jetzt aber brauchte ich keine. Durch die angepasste Belichtung konnte ich die wunderbaren farblichen Facetten meiner Einrichtung wahrnehmen und mich an ihrer Ästhetik erfreuen. Die Kontraste waren scharf und brillant. Das Zusammenspiel des opulenten Möbeldesigns mit der anderen Wohnzimmereinrichtung löste ein Gefühl der Behaglichkeit in mir aus. Diesen Raum mochte ich traditionell, gediegen, gemütlich und verschwenderisch ausgestattet. Ich hatte ihn zum Hauptraum meiner Wohnung auserkoren, der mich an den Luxus meiner Kindheitstage erinnern sollte.
    Wenn nur nicht immer diese verborgene und eisige Einsamkeit mir jeden Genuss trüben würde! Gleich einer Depression legte sie ihre Schatten über alle meine Freuden. Nur geteilt sind meine Freuden von Wert. Das weiß jeder Einsame zu genau.
    Meine schwarzen Möpse halfen mir, diesen unglückseligen Zustand zu ertragen. Beide ließen die Totenstille, die sich um mich herum und in mir drin befand, etwas lebendiger erscheinen.
    Wenjera und Aurora umliefen aufgeregt meine Füße und wedelten wild mit ihren kurzen Schwänzen. Wenjera war etwas zierlicher, hatte dafür aber ausgeprägtere Falten als ihre Schwester und war aufgeweckter, zuweilen sogar frech. Da ich mich häufig recht schnell bewegte, musste ich sehr aufpassen, dass ich nicht auf ihre kleinen Pfötchen trat. Das war schon sehr oft geschehen.
    Ihre großen runden Augen schauten mich neugierig an. Die beiden Schwestern hatte ich für eine ungeheuerliche Summe erworben, da ihr Schwarz von keiner Rötung getrübt wurde. So etwas ist äußerst selten. Zumeist wird es von einer unterschwelligen Einfärbung begleitet.
    Meine Hände waren kühl. Es wurde Zeit, sich zu stärken. Trank ich zu wenig Blut, kühlte sich als Erstes die Oberfläche der Haut ab, dann kroch die Kälte tiefer und tiefer und lähmte mich mehr und mehr.
    Ich ging zu der Tür, die hinter meinen Kleidern verborgen war. Der Eingang zu dem geheimen Raum war durch diese Anordnung schwerer zu entdecken.
    Das Mädchen zappelte. Sie war erwacht. Ich entfernte den Klebestreifen von ihrem Mund.
    Sie schrie.
    „ Du brauchst nicht zu schreien, es hört dich niemand!“
    Ich legte das Katheder-Set zurecht. Damit würde ich sie entleeren.
    „ Werde ich sterben?“
    Sie schien verblüfft.
    „ Ja, aber noch nicht heute.“
    „ Warum?“
    „ Du hast es verdient!“....
     
    Drei Tage später:
    Ein bekannter Geruch wehte mir beim Öffnen des Raumes entgegen. Ich wusste, was das bedeutete. Mein Opfer hatte nicht mehr durchgehalten und war vor Kurzem gestorben.
    Der Anblick war traurig. Kraftlos hing der Kopf des achtzehnjährigen Mädchens herab. Die Haare wirkten glanzlos und spröde. Mit einem unzufriedenen Grummeln im Magen nahm ich sie von den beiden Haken ab, die unter ihren nach hinten gebundenen Armen herausragten und mir immer als Aufhängung für das Menschenfleisch dienten.
    Meine ausgeglichene Stimmung kippte um. Diese plötzlichen Schwankungen hatten in den letzten Jahren zugenommen und die Gefahr wurde größer, dass ich die Kontrolle verlor. Lange Zeit hatte ich meine ungebärdigen Wutanfälle gut beherrscht,

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