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0602 - Der Sprung nach Luna

Titel: 0602 - Der Sprung nach Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkundigte sich Kuruzin spöttisch. „Aber du hast recht, Kleiner. Ein Mensch des zwanzigsten Jahrhunderts könnte sich das alles nicht mehr vorstellen, es müßte sein Begriffsvermögen übersteigen. Für uns hingegen ist es eine Selbstverständlichkeit."
    „Ein Mensch der Steinzeit konnte sich auch keine Mondrakete vorstellen", warf Kosum ein. „Alles ist relativ, alles!"
    Die Vibration hörte auf. Der Container mußte jetzt in der Anlage stehen, und die Transmission zur Erde konnte nun jeden Augenblick erfolgen. Sie würden nichts davon bemerken.
    Erst wenn sie aus der Empfangsanlage glitten, konnten sie wissen, daß sie ihr Ziel erreicht hatten.
    „Jetzt!" sagte Gucky und sah unentwegt auf die Uhr. „Jetzt müßten wir bereits auf der Erde sein ..."
    „Gedankenimpulse ...", murmelte Kosum, hielt aber sofort den Mund, als Gucky ihm energisch zuwinkte, ruhig zu sein.
    Dann nickte der Mausbiber, während sein Gesicht zu strahlen begann.
    „Ja, wir haben es geschafft. Draußen steht das Empfangskomitee schon bereit, den Kasten hinauszuschieben.
    Es wird höchste Zeit, daß wir uns verdrücken, aber ich will lieber damit warten, bis wir im Freien sind. Es sind keine Schutzschirme eingeschaltet, soweit ich feststellen kann. Wichtig ist, daß wir jetzt einen Ort finden, der sicher ist. Einen Platz, wo höchstwahrscheinlich im Umkreis von einigen Dutzend Kilometern kein Mensch lebt. Es gibt zum Glück noch solche Orte auf der guten alten Erde, und gar nicht so weit von hier."
    „Himalaja?" flüsterte Kosum ahnungsvoll.
    „Genau, das Himalaja-Gebirge. Abgesehen von den Hochtälern sieht es dort noch so aus wie vor einigen tausend Jahren.
    Richten wir dort also unser Hauptquartier ein. Ihr wißt, daß ich oft genug meine einsamen Teleporterwanderungen unternommen habe, wenn ich den Betrieb mal leid war, daher kenne ich einige wunderbare Orte, die kaum ein Mensch je gesehen hat, schon deshalb nicht, weil man da weder zu Fuß noch mit einem Gleiter hinkommt."
    „Und wo ist das?"
    „Etwa tausend Kilometer südlich von hier, am Osthang des Minya Konka. Man hat einen herrlichen Blick in die Rote Ebene - so genannt wegen der rötlichen Erde, die es dort gibt."
    „Aha, der Minya Konka", sagte Kuruzin. „Was ist das?"
    „Ein Berg, über siebentausend Meter hoch. Nein, keine Sorge, so hoch wollen wir ja gar nicht. Ich sagte doch: am Osthang. Da gibt es in etwa dreitausend Meter Höhe ein kleines Plateau, mehr nach Süden ausgerichtet. Die Wände fallen dort tausend Meter senkrecht ab ins Tal. Hinter dem Plateau ist der Eingang zu einer Höhle. Wenn ich mich recht entsinne, müßten da noch einige Konservendosen von mir lagern."
    „Hört sich gut an", gab Kosum zu. Er stutzte. „Aha, wir bewegen uns! Sie fahren den Container aus dem Transmitter. Meiner Meinung nach sollten wir keine Zeit mehr verlieren."
    „Ab geht die Post!" stimmte Gucky zu und nahm ihre Hände.
    „Ihr werdet staunen, welche Naturwunder ihr in wenigen Sekunden zu sehen bekommt, wenn nicht gerade Nacht ist. Ich konzentriere mich auf die Höhle, damit wir nicht vom Plateau fallen."
    Das erste, was sie spürten, war eine eisige Kälte. Dann hörten sie das Heulen des Sturms, der außerhalb der Höhle über das Plateau fegte und Schneestaub vor sich hertrieb.
    Es war Tag, aber erst eine Berechnung würde ihnen die genaue Stunde verraten.
    Gucky ließ ihre Hände los und setzte den Beutel mit der Mikroausrüstung auf den Boden. Er sah sich suchend um.
    „Ja, alles wie früher. Dort drüben, seht ihr, da liegen die Konserven. Ein Glück, daß auch der Heizstrahler noch vorhanden ist, aber wer sollte den schon hier klauen? Der Generator steht in der Ecke da vorn, beim Eingang. Bald wird es gemütlich warm hier sein..."
    „Wo bleiben deine Naturwunder?" erkundigte sich Kuruzin, der bis zum Höhleneingang vorgetappt war und in den wirbelnden Schnee sah.
    „Es gibt oft Stürme hier, aber sie dauern nie lange.
    Heute wird noch die Sonne scheinen, verlaß dich darauf."
    Gucky hatte den Heizstrahler bereits eingeschaltet, und bald war die letzte Kälte aus der Höhle vertrieben worden. Es wurde so warm, daß sie die Verschlüsse ihrer Anzüge öffneten. Kosum machte einen immer zufriedeneren Eindruck und begann sich häuslich einzurichten.
    Nach einer kräftigenden Mahlzeit aus den gut erhaltenen Konserven begannen sie, die Spezial-Funkgeräte aufzubauen.
    Der Sturm hatte inzwischen nachgelassen, aber immer noch behinderten ziehende Wolkenfelder die Sicht

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