0602 - Krieg der Träume
entging um Haaresbreite den zupackenden Händen des Kälte-Priesters und rannte davon.
Hechelnd setzte der Sauroide ihr nach.
»Bleib stehen!« hörte sie ihn keifen. »So warte doch!«
Sie dachte gar nicht daran, sich von ihm umbringen zu lassen. Sie rannte zurück in Richtung Tempel. Irgendwo dort mußte Zamorra noch sein. Er brauchte dringend Hilfe.
Plötzlich tauchte eine kleine Gruppe menschlicher Gestalten vor ihr auf.
Silbermond-Druiden!
Kaum sahen sie Nicoles Verfolger, als sie schon ihre Magie einsetzten. Gemeinsam schlugen sie zu!
Nicole hörte Grekkainss gellend aufschreien, sie fuhr herum und sah, wie er regelrecht auseinandergerissen wurde.
Ein furchtbarer, ein abscheulicher Anblick!
Nicole erschauerte.
Einerseits mußte sie den Druiden dankbar sein, weil die sie vor dem Sauroiden gerettet hatten. Aber andererseits - das wäre nicht nötig gewesen, sicher hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben, ihr zu helfen.
Im nächsten Moment erkannte sie die Druiden wieder.
Mit denen hatten Zamorra und sie es zu tun gehabt, als sie den Silbermond erreichten. Es waren jene, die Zamorra und sie für Verräter gehalten hatten, und nur der Einsatz des FLAMMENSCHWERTES hatte die beiden Menschen gerettet, denn die Druiden waren geflohen.
Jetzt kam es zur erneuten Konfrontation.
»Na, wen haben wir denn da?« rief der Wortführer der Druiden. »Da können wir ja gleich zu Ende führen, was vorhin nicht funktionierte!«
Und so, wie sie zuvor Grekkainss ausgelöscht hatten, griffen sie nun auch Nicole an!
***
Rrach stutzte, als er die Gruppe von Druiden auf ihn, Tshat Zarrek und den Säuger Ted Ewigk zukommen sah.
Kaum entdeckten sie einander, als die Druiden Ewigk zuwinkten.
Der Säuger sprang mit einem weiten Satz zur Seite. Im nächsten Moment starb Zarrek.
Der junge Kälte-Priester wurde förmlich auseinandergerissen!
Die Druiden hatten ihn ermordet!
Und Ted Ewigk steckte mit ihnen unter einer Decke!
Immerhin hatten die Druiden ihm ein Zeichen gegeben, damit er aus der unmittelbaren Nähe der beiden Sauroiden verschwand, sozusagen aus der Schußlinie!
Von einem Moment zum anderen entfesselte Rrach alle Kraft, über die er verfügte. Und das war nicht gerade wenig.
Die Druiden rechneten wohl nicht mit einem so schnellen Gegenschlag, denn sie wehrten seine Magie nicht ab.
Sie starben, als er um sie herum ein Vakuum schuf, es war ein schneller, aber nichtsdestotrotz grausamer Tod!
Dann wandte sich Rrach wieder Ted Ewigk zu…
Doch der Verräter war verschwunden!
»Heuchler!« keuchte Rrach.
Ewigk hatte ihn in eine Falle gelockt, den Druiden entgegengeführt. Oh, sie steckten alle unter einer Decke, die Säuger. Und Zarrek und er hatten auch noch mit ihnen reden wollen!
Es war ein Fehler gewesen, überhaupt nur daran zu denken.
Es gab nur noch eine Möglichkeit, diesen Konflikt schnell zu beenden…
Die Druiden mußten ausgelöscht werden! Jeder einzelne von ihnen! Nur so konnte das Volk der Sauroiden wieder in Frieden existieren.
Rrach eilte dem Tempel entgegen, um auch die letzten Kräfte zu mobilisieren.
Tod allen Druiden!
***
Die Schatten triumphierten!
Die Alpträume, von ihnen ausgesandt, weckten Ängste und Wahnvorstellungen. Sauroiden, Druiden, Menschen - sie alle waren nicht mehr Herren ihrer Sinne. Sie unterlagen den Visionen, die die Schatten in ihnen auslösten.
Und wiederum steigerten sich Aggressionen, wiederum wurden auch diese emotionalen Energien von den Schatten gierig aufgesogen, um erneut in Form von Alpträumen zurückgeschickt zu werden.
Das Chaos schaukelte sich langsam, aber sicher weiter auf.
Und daran änderte auch nichts, daß ein weiterer Schatten diese Welt erreicht hatte und sich näherte.
Verstärkung?
Sie wurde nicht einmal gebraucht. Jene, die über die Regenbogenbrücke zum Silbermond gekommen waren, hatten alles unter Kontrolle.
Perfekt.
***
Er glich einem riesigen Kraken, wenn er sich anderen Lebewesen zeigte. Er verständigte sich mit ihnen mittels Telepathie, und Zamorra hatte ihm damals, als er ihn kennenlernte, den Namen ›Siebenauge‹ gegeben.
Wie lange Siebenauge schon auf dem Silbermond lebte, wußte er selbst nicht mehr. Nur noch wenige wußten von seiner Existenz.
Er aber war über alles informiert, was auf der Welt der Druiden geschah. Denn er vermochte jederzeit jeden Ort zu erreichen, an dem es Wasser gab, wenn diese Gewässer miteinander verbunden waren.
Und da Silbermond-Druiden wie alle höheren Lebewesen abhängig von
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