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0603 - Nächte des Schreckens

0603 - Nächte des Schreckens

Titel: 0603 - Nächte des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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läßt.
    Mike entspannte sich. Nach einer Weile wurden seine Lider schwerer. Schließlich fielen ihm die Augen zu, er schlief ein, ohne es recht zu merken…
    ***
    Als er eine Weile später plötzlich aus seinem unruhigen Schlaf aufschreckte und sich benommen aufsetzte, konnte Mike beim besten Willen nicht sagen, was ihn geweckt hatte. Verwirrt sah er sich um, horchte in das Haus hinein, ob er womöglich irgend etwas gehört hatte. Doch es schien alles in Ordnung zu sein.
    Nichts rührte sich in der alten Villa.
    Mike Myers runzelte die Stirn. Aus irgendeinem Grund gefiel ihm die Sache nicht. Ein unangenehmes Prickeln machte sich in seiner Magengrube breit. Unruhe. Mit einem Mal hatte er das Gefühl, daß es doch keine so gute Idee gewesen war, die Nacht in diesem Haus zu verbringen. Sein Gefühl sagte ihm, daß hier irgend etwas nicht stimmte.
    Irgendwas war faul an der Villa. Und er lebte schon lange genug auf der Straße, um gelernt zu haben, seinen Instinkten zu vertrauen.
    Er griff nach der Taschenlampe, die neben dem Schlafsack auf dem Boden lag, und betätigte den Schalter. Doch obwohl die Batterien noch relativ neuwertig waren, ging die Lampe nicht an. Auch mehrmaliges heftiges Drücken auf den Einschaltknopf änderte daran nichts.
    Die Taschenlampe blieb dunkel.
    Leise fluchend tastete Mike im Zwielicht des Zimmers nach seinem Rucksack. Er stopfte die Lampe hinein und holte dafür sein Feuerzeug hervor, ein Original-Zippo, eines der wenigen Dinge, die er aus seinem ›zivilisierten Leben‹ gerettet hatte. Mit geübtem Griff ließ er den Deckel des Feuerzeugs aufschnappen und drehte das Zündrad.
    Gleich beim ersten Versuch flackerte die Flamme auf, schuf Helligkeit aus Dunkel und ließ seltsam geformte Schatten über die Wände tanzen.
    Mike grinste. »Gutes, altes Zippo«, murmelte er. »Wenn man sich auch auf sonst nichts verlassen kann…«
    Einen Augenblick später schmolz sein Grinsen dahin. Unmut machte sich auf dem kantigen Gesicht des Obdachlosen breit. Weil die gelbe Flamme des Feuerzeugs unvermittelt in sich zusammenschrumpfte, immer kleiner wurde und schließlich ganz erlosch.
    Unzufrieden vor sich hin brummend drehte Mike das Zündrad erneut, doch dieses Mal verweigerte das Zippo den Dienst. Wie die Taschenlampe, dachte Mike.
    Allmählich wurde er wirklich unruhig. Er steckte das Zippo in die Tasche seines knielangen Mantels und richtete sich im Dunkeln auf. Er wartete, bis sich seine Augen soweit an die herrschende Finsternis gewöhnt hatten, daß er zumindest grob die Umrisse seiner unmittelbaren Umgebung erkannte.
    Dann ging er zu einem der vernagelten Fenster hinüber und begann, gegen die Holzbretter zu drücken, um sie vom Rahmen zu lösen, damit wenigstens das Mondlicht in den Raum fiel.
    Er hatte eben das dritte Brett entfernt, und mit einem verhaltenen Poltern fiel es draußen auf die Verandadielen, da hielt er mit einem Mal abrupt inne.
    Er glaubte, etwas gehört zu haben. Er hielt den Atem an, lauschte in die Stille des Hauses hinein.
    Doch kein Laut war zu vernehmen.
    Er mußte sich getäuscht haben.
    Mike zuckte die Achseln. Er wollte sich schon wieder dem Fenster zuwenden, als er das Geräusch von neuem hörte, leise zwar, gedämpft, aber nichtsdestotrotz real. Man hätte es für eine Bö halten können, die durch das Gebälk der alten Villa strich. Doch der Wind wäre wohl kaum dazu in der Lage gewesen, den Namen des Obdachlosen zu rufen…
    »Michael«, wisperte es aus den Tiefen des Hauses, dumpf, wie durch eine Wand aus Watte. »Michael…«
    Mike erstarrte. Seine Mundwinkel zuckten nervös. Schweiß, kalt und klebrig, trat ihm auf die Stirn. Angst machte sich in ihm breit. Sie infizierte seinen Körper wie eine Fieberkrankheit, während die Dunkelheit weiter seinen Namen rief, immer wieder, auf eine Art, die ihm einen eisigen Schauder des Entsetzens über den Rücken jagte.
    »Michael… Michael…«
    Eine Frauenstimme. Hoch, schrill, irgendwie unwirklich.
    Mike schluckte. Sein Blick schweifte durch das Wohnzimmer, hinaus in die Diele, versuchte, das Dunkel zu durchdringen, das mit jeder Sekunde dichter zu werden schien, als würden die Schatten sich ausbreiten wie lebende Wesen und alles Licht in dem Haus verschlucken. Mikes Gedanken rasten.
    Diese Stimme…
    Warum kam sie ihm nur so bekannt vor?
    Stocksteif stand Mike Myers da, starrte in die Finsternis, lauschte dem unheimlichen Wispern, das langsam lauter wurde, besser verständlich. Wie ein unheilvolles Mantra intonierte

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