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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Fern der Milchstraße
    Bilder aus der Vergangenheit
    Laire war von so hinreißender Vollkommenheit, dass die Bezeichnung ›Roboter‹ für ihn geradezu abwegig erschien. Mit seinem Anhänger, dem konisch geformten Tork, hielt er sich in einem Zugang der Halle verborgen und beobachtete, was sich auf der Ebene tat. Ein Gefühl maßloser Enttäuschung und schwer unterdrückbaren Widerwillens ergriff von ihm Besitz.
    Das waren sie also!
    Sieben unförmige Gestalten in plumpen Anzügen, die in einem kleinen Raumschiff mit hoffnungslos veralteter Technik auf der Ebene im Weltraum gelandet waren. Laire wusste, dass er früher oder später hinaustreten und die neuen Mächtigen begrüßen sollte, das gehörte einfach zur Zeremonie. Doch dafür musste er sich innerlich wappnen. Bisher waren die Mächtigen der verschiedensten Art in Energieblasen zur Ebene gekommen oder einfach auf ihr materialisiert. Keiner der Ankömmlinge hatte je einen Schutzanzug getragen, jedenfalls keine derart primitive Ausrüstung.
    Was konnte die Mächte jenseits der Materiequellen dazu bewogen haben, diese Figuren zu schicken? Würden die Fremden überhaupt in der Lage sein, Sporenschiffe zu fliegen und mit ihnen Lebenskeime in bislang unbelebte Regionen des Kosmos zu transportieren?
    »Wir müssen hinausgehen und sie begrüßen«, mahnte der konische Tork.
    Etwas in der Stimme seines Anhängers irritierte Laire, aber er war zu sehr mit der Betrachtung der sieben Gäste beschäftigt und achtete nicht weiter darauf.
    »Warte noch!«, befahl Laire. »Ich muss mich erst mit ihrem Anblick vertraut machen. Oder findest du, dass sie wenigstens entfernt jenen Mächtigen ähneln, mit denen wir bislang zu tun hatten?«
    »Jede Generation von Mächtigen unterscheidet sich von der vorausgegangenen«, antwortete Tork ausweichend.
    Wahrscheinlich ist er nicht in der Lage, wirklich zu differenzieren, überlegte Laire. Er musste sich mit der Situation abfinden. Kemoauc und seine Brüder durften niemals spüren, wie geringschätzig er von ihnen dachte. Die ganze Zeit über hatte Laire auf eine Unterbrechung seiner Einsamkeit gewartet, nun hätte er gerne weiter allein ausgeharrt, nur um den Besuchern nicht entgegentreten zu müssen. Es war mehr als zweifelhaft, dass ihr Denken und Handeln kein Spiegelbild ihres Auftritts sein würde.
    Allerdings durfte er nicht vergessen, dass er selbst nur ein Werkzeug der Mächte jenseits der Materiequellen war. Ihm stand nicht zu, ihre Entscheidungen zu kritisieren. Wenn sie diese Geschöpfe geschickt hatten, gab es bestimmt einen Grund dafür.
    Die neuen Mächtigen waren von geringem Wuchs, sie reichten Laire nur wenig höher als bis zur Körpermitte. Ihre Haut, soweit er das in ihren plumpen Anzügen sehen konnte, war lederartig grau. Ihr seltsamer Doppelkörper ging im oberen zusammengewachsenen Bereich nicht in einen Kopf über, sondern verfügte nur über einen höckerartigen Wulst.
    »Nun gut«, sagte Laire zu dem konischen Tork. »Lass uns hinausgehen und sie willkommen heißen.«
    Der Anhänger, der die ganze Zeit über gedrängt hatte, zögerte mit einem Mal.
    »Was ist?«, erkundigte sich Laire. »Sind dir Bedenken gekommen?«
    »Ich habe überlegt, ob es eine gute Idee wäre, wenn ich sie allein begrüßen würde«, antwortete Tork. »Du könntest später hinzukommen.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Laire.
    »Nichts, nichts!«, beteuerte der Anhänger. »Ich wollte dir nur mehr Zeit geben, dich an sie zu gewöhnen.«
    Laire sah den konischen Roboter nachdenklich an. »Es ist sicher absurd, aber je länger ich dich mit meinem rechten Auge betrachte, desto wahrscheinlicher kommt es mir vor, dass du aus einem mir unbekannten Grund ein schlechtes Gewissen hast.«
    »Ich habe überhaupt kein Gewissen!«, sagte Tork lakonisch.
    »Das weiß ich. Trotzdem ist dein Verhalten merkwürdig, als würdest du mir etwas verheimlichen.«
    »Ich bin dein Anhänger!«, rief der konische Tork entsetzt.
    »Weißt du mehr über die Wesen als ich selbst?«
    Der konische Tork schwankte.
    »Sobald ich die Mächtigen begrüßt habe, werden wir uns darüber unterhalten«, kündigte Laire streng an. »Mit dir ist etwas nicht in Ordnung. Vermutlich nur eine kleine Störung, aber ich werde mich dieser Sache annehmen.«
    »Ja, Laire«, hauchte Tork.
    Der Roboter verließ den Zugang zur Halle, die für die Zusammenkunft der Mächtigen zur Ebene hinaufgefahren war, und trat ins Freie hinaus. Der konische Tork hielt sich dicht hinter ihm. Die

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