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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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1.
     
    Pfeifende Windstöße klatschten die wirbelnden Schneeflocken gegen die Scheiben. Jan Darzek stand an seinem Bürofenster. Er fand, daß New York noch nie einen so häßlichen Schneesturm erlebt hatte. Die Eiskristalle prallten vom Fenster ab, vollführten die tollsten Luftsprünge und zerflossen schließlich im feuchten Matsch, den die dahinkriechenden Autos aufwühlten.
    Ed Rucks, der melancholisch am nächsten Fenster stand, wandte sich um. »Warum müssen die Leute mit ihren Autos durch Manhattan kutschieren?«
    Darzek grinste ihn an. »Wenn die Taxis nicht aus der Mode gekommen wären, würde ich sagen, daß du wie ein Taxifahrer redest.«
    »Es ist mir völlig ernst. Wir leben im Jahre 1988 und können für einen halben Dollar von jedem Ort an jeden Ort gelangen ...«
    »Du betrachtest das Auto immer noch als Transportmittel«, erklärte Darzek. »Das ist es höchstens nebenbei. Die Leute fahren Autos, weil es ihnen Spaß macht.«
    »In Manhattan – bei einem Schneesturm?«
    »Autos haben eine große psychologische Bedeutung. In einem Zeitalter, das den Menschen völlig der Maschine ausliefert, muß er eine Maschine ganz für sich allein haben. Er kann sich vormachen, daß er sie beherrscht. Sein Ego verlangt es. Also fährt er ein Auto.«
    »Na ja, vielleicht«, sagte Rucks zweifelnd.
    »Deinem Gesicht nach zu urteilen, glaubst du also, daß wir festsitzen?«
    »Ich weiß, daß wir festsitzen. Ich habe noch nie eine solche Anhäufung von Tatsachen erlebt, die so wenig Brauchbares ergaben.«
    »Ich schon«, erwiderte Darzek. »Aber das waren Fälle, die ich auch nicht gelöst habe.«
    »Hör mal«, sagte Rucks ernst. »Wenn du diese Schnüffler wirklich identifizieren willst, mußt du Miß Schlupe auf sie ansetzen. Falls sie nichts herausfindet, existieren sie nicht.«
    Darzek schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht, daß ihr etwas zustößt. Es könnte sein, daß diese Kerle grob werden, wenn wir ihnen zu nahe kommen.«
    »Du solltest lieber mit ihnen Mitleid haben. In aller Offenheit – Schluppy ist die tödlichste Person, die ich je kennengelernt habe. Gerade das unschuldige Tantchen-Gehabe macht sie so gefährlich. Die Leute wollen es noch nicht einmal glauben, wenn es geschehen ist. Denke nur an den Fall Morris. Sie lächelt den Kerl nett an, sagt: ›Oh, Verzeihung!‹ und bricht ihm den Arm. Außerdem werden die Schnüffler nicht grob. Sie wollen verdammt viel über Jan Darzek wissen, aber sie gehen wie Gentlemen vor.«
    »Vielleicht. Trotzdem möchte ich Schluppy heraushalten. Konntest du nicht mehr von Jake Ennoff erfahren?«
    Rucks schüttelte den Kopf. »Es war für ihn eine Routine-Nachforschung, und er hat sie auch so durchgeführt. Er wurde dafür bezahlt, daß er dir nachschnüffelte; also schnüffelte er dir nach. Ihm kam niemals der Gedanke, sich näher um den Auftraggeber zu kümmern. Jake würde seiner eigenen Mutter nachschnüffeln, wenn man ihn dafür bezahlte. Ich kann weitermachen, wenn du willst, aber meiner Meinung nach wäre es hinausgeworfenes Geld. Ich habe getan, was ich konnte, und wir wissen nicht mehr als am Anfang.«
    »Schon gut, Ed. Sag Miß Schlupe, wie lange du gebraucht hast, und lasse dir einen Scheck geben. Wenn ich wieder einmal deine Hilfe benötige, rufe ich dich an.«
    Miß Schlupe trat ein paar Minuten später ein. Sie steckte sorgfältig eine widerspenstige graue Locke fest, während sie ihn über den Brillenrand hinweg skeptisch ansah. »Konnten sie überhaupt nichts entdecken?«
    Darzek schüttelte den Kopf. »Sie haben das Feld ein wenig eingeengt. Drei unserer Unbekannten waren Leute von auswärtigen Detektivfirmen. Jemand hat eine Menge Geld dafür bezahlt, daß Jan Darzek bis auf die Knochen durchleuchtet wurde. Ich möchte wissen, ob seine Neugier befriedigt wurde.«
    »Was ist mit A, B, C und D?«
    »Die vier sind noch ebenso anonym wie am Tag ihrer Entdeckung. Es scheint unglaublich, daß ein Dutzend guter Leute ihnen vierzehn Tage lang nachspioniert hat, ohne das geringste zu erfahren. Aber genau das ist geschehen. Vielleicht sind sie Gespenster. Sie gehen nie heim. Sie verschwinden einfach.«
    »Vielleicht hatten sie nur Glück.«
    »Das bezweifle ich. Dazu werden sie zu lange verfolgt. Leider ist es so, daß die Transmitter es beinahe unmöglich machen, jemand in New York zu beschatten. Immerhin, ich habe noch zwei Möglichkeiten. Entweder miete ich eine Privatarmee und veranstalte eine Treibjagd, oder ich ignoriere sie einfach.«
    »Sie

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