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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Wie willst du das anstellen, Mike? Du besitzt ja nicht mal ’ne Kanone.«
    Mike Barness stierte seine Zechkumpane an. Die rotumränderten Augen in dem kalkweißen Gesicht verengten sich.
    »Ich bringe ihn um«, flüsterte er wieder. »Hier!« Er zog eine dünne Nylonschlinge aus der Tasche. »Damit hänge ich ihn auf!«
    Der Barkeeper achtete nicht mehr auf den Betrunkenen, der heute aus dem Zuchthaus entlassen worden war. Er kannte diese Reden, denn die Kellerkneipe lag in der Nähe der Strafanstalt. Wer das Tor hinter sich zuschlug, pflegte den ersten Drink bei Bill Tooney zu nehmen.
    An einem abseits liegenden Tisch unterhielten sich drei Männer, die, ihrer Kleidung nach zu urteilen, nicht in die billige Kneipe paßten. Daß sie trotzdem hier saßen, hatte einen speziellen Grund. Mike Barness interessierte sie.
    Mike ließ sich immer mehr vollaufen. Er konnte kaum noch auf den Beinen stehen. Plötzlich schien ihm etwas einzufallen. Er wankte in den Vorraum, wo das Telefon hing. Selbst in seinem Suff wußte er die Nummer auswendig: Lexington 5-7700.
    »Hier Federal Bureau of Investigation, Brighton. Wen wünschen Sie bitte?«
    Barness lachte. »Einen Gruß will ich ausrichten. An Paul Alder! Wenn er wissen will, wo Barness die Sore versteckt hat — ich kann’s ihm sagen. Aber er soll allein kommen,«
    »Wer spricht?« fragte Brighton von der Zentrale.'
    »Das möchtet ihr wissen, he?« Er lachte wieder. »Ich warte eine Stunde. Er soll zum Mawell-Schuppen kommen. Alder weiß, wo das ist. Dort hat er ihn nämlich geschnappt, den Barness.«
    »Hallo! Hören Sie!«
    Mike hörte nicht mehr. Er hatte eingehängt.
    Er wankte zur Theke zurück, zahlte wortlos und verließ die Kneipe.
    Die drei Männer, die ihn die ganze Zeit beobachtet hatten, folgten ihm.
    ***
    Paul Alder ging gerade an der Telefonzentrale vorüber, als ihn Brighton anrief.
    »Komm mal ’rein, Paul. Kennst du einen Barness?«
    »Natürlich. Das war mein erster Fall, den ich selbständig durchgeführt habe. Fünf Jahre haben sie ihm aufgebrummt wegen…«
    Brighton winkte ab. »Geschenkt. Eben hat so’n komischer Knabe angerufen. Ich soll dir einen Gruß bestellen. Hier, ich hab’s aufgeschrieben. Am Mawell-Schuppen will er dich treffen. In einer Stunde.«
    Paul Alder war aufgeregt. »Und das sagst du mir erst jetzt? Das ist die Chance, verstehst du? Barness hat ein Miniaturpeilgerät geraubt, das er wahrscheinlich ins Ausland verkaufen wollte. Es ist nie gefunden worden.«
    Brighton schüttelte den Kopf. »Immer langsam, mein Junge. Wenn du dir was von ,der Sache versprichst, nimm jemand vom Bereitschaftsdienst mit.«
    »Ich blamiere mich nicht. Erst will ich wissen, was mir der Unbekannte zu sagen hat. Vielleicht ist wirklich was dran. Mein Dienst ist für heute vorbei. Mach’s gut, Jeff. Ich erzähl’ dir morgen, was es gegeben hat.«
    Brighton war nicht wohl bei der Sache. Er kannte Alders Ehrgeiz und erinnerte sich auch der Barness-Affäre, die damals viel Staub aufgewirbelt hatte. Paul Alder hatte es nie verwunden, daß er das Funkgerät nicht fand, das beim Beschaffungsamt der US Navy unter der Bezeichnung »Top Secret« lief.
    Er rief den Chef an und berichtete ihm.
    »Alder soll warten«, sagte Mr. High. »Er ist bereits weg, Chef.«
    Am Telefon entstand eine Pause. »Wohin, sagten Sie, ist er gegangen?«
    »Zum Mawell-Schuppen.«
    »Wissen Sie, wo das ist?«
    »Nein, Chef.«
    ***
    Ich zog gerade meinen Mantel an, als das Licht der Sprechanlage aufleuchtete.
    »Cotton hier«, sagte ich.
    »Kommen Sie schnell ’rüber zu mir. Und bringen Sie Phil mit!«
    Ich traf Phil auf dem Gang. »Das wird ein prima Abend«, sagte er, als er mich sah. »Die ganze Woche freue ich mich schon darauf.«
    »Ich muß dir leider die Suppe versalzen«, sagte ich. »Der Chef will uns sprechen. Ich fürchte, unsere Theaterkarten verfallen zum zweitenmal.«
    Phil blickte mich an, als erlaubte ich mir einen schlechten Scherz. Ich faßte ihn am Arm.
    Als wir vor Mr. Highs Tür standen, sagte er: »Und ich habe mir extra meinen besten Anzug angezogen.«
    »Du wirst es überstehen, Phil. Der Chef holt uns nicht wegen einer Kleinigkeit.«
    Und danach sah es auch nicht aus. Mr. High blätterte in einem Aktenstoß.
    Wir grüßten kurz.
    Mr. High nickte nur.
    »Kennt ihr den Mawell-Schuppen?« kam er sofort zur Sache.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nie gehört.«
    »Mawell, Mawell«, sagte Phil nachdenklich. »Ist das nicht so ein Seeheld aus dem 19.

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