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0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwiderte der Mausbiber. „Ein Rhodan kann am ehesten von einem Rhodan überlistet wenden. Fellmer und ich werden uns anstrengen. Ende."
    Ich lehnte mich zurück. Manchmal war es schwierig, mit dem Mausbiber umzugehen. So liebenswert und intelligent Gucky war, so empfindlich reagierte er oft, wenn er seine Würde verletzt glaubte.
    Atlan tastete zwei Becher Kaffee und stellte einen vor mich auf die Platte des Kartentisches.
    „Danke", sagte ich. „Du kannst sehr nett sein, wenn du willst."
    Mein arkonidischer Freund lächelte.
    „Und du hast den Charme einer Kreuzotter." Er nippte an seinem Becher. „Warum suchen wir uns keine Verbündeten gegen Rhodan II und Atlan II?"
    „Wir sind dabei, es zu tun", erwiderte ich. „Außerdem haben wir in Marschall Terhera und den beiden Oxtornern schon einige gute Verbündete gewonnen."
    „Ich dachte nicht an Einzelpersonen. Wir sind allein, ganz egal, ob wir drei, zehn oder hundert Verbündete gewinnen. Was wir außerdem brauchten, wäre eine kampfstarke Raumflotte. Was hältst du davon, daß wir in absehbarer Zeit Kontakt zum Regierenden Rat von Akon und mit Halut aufnehmen? Beide Völker zusammen müßten eine Flotte von hunderttausend Schiffen aufbringen können."
    Ich trank einen Schluck Kaffee und setzte den Becher wieder ab.
    „Mit den Akonen dürfen wir nicht rechnen", erwiderte ich.
    „Sie dürften durch das brutale Vorgehen von Rhodan II so stark eingeschüchtert sein, daß sie es nicht wagen werden, sich offen gegen ihn zu wenden.
    Wegen der Haluter zögere ich aus einem anderen Grund.
    Sie fürchten sich ganz bestimmt nicht vor Rhodan II und Atlan II.
    Aber wenn sie erst einmal kämpfen, dann kennen sie keine Gnade. Sie um Hilfe zu bitten, hieße, einen schlafenden Tiger zu wecken. Ich fürchte, dann würden die solaren Planeten bald nur noch tote Steinkugeln sein."
    Atlans Blick wurde hart.
    „Die Solarier dieser Ebene werden überwiegend vom Bösen beherrscht. Perry. Es genügt nicht, Rhodan II und Atlan II zu entmachten. Andere Diktatoren würden ihre Stellen einnehmen und die Gewaltpolitik fortführen, bis die Intelligenzen der gesamten Galaxis unterworfen oder tot sind."
    Er beugte sich vor und stützte die Hände auf die Knie.
    „Ich will auch nicht die Vernichtung der solaren Sekundär-Menschheit, Perry. Aber Nadelstiche genügen nicht. Diese negativ umgepolte Menschheit braucht einen nachhaltigen Schock, der sie davon abhält, weiterhin andere Völker unterdrücken zu wollen. Notfalls muß ihre Raumflotte zerstört und das Solsystem unter Quarantäne gestellt werden."
    Ich fühlte Bitterkeit in mir aufsteigen. Vor allem deshalb, weil ich erkannte, daß mein arkonidischer Freund recht hatte, jedenfalls, was seine Einschätzung der solaren Menschheit dieser sekundären Parallelebene anging.
    Dennoch konnte ich mich nicht dazu überwinden, auch die von ihm vorgeschlagenen Methoden zu akzeptieren.
    „Ich werde darüber nachdenken, Atlan", versprach ich. „Es muß subtilere Methoden geben als eine Art Amputation."
    Mein Freund nickte verstehend.
    „Du denkst an eine Art Akupunktur, Perry. Einverstanden.
    Vielleicht gelingt es uns, die richtigen Nadeln zu finden und an den richtigen Stellen einzustechen." Er trank seinen Kaffee aus. „Aber vergiß nicht, daß das Ganze kein Spiel ist."
    Ich nickte nachdenklich. Irgend etwas in Atlans letzter Bemerkung hatte mich aufhorchen lassen. Aber die befreiende Intuition war ausgeblieben, obwohl es schien, als wollte etwas aus meinem Unterbewußtsein an die Oberfläche vordringen.
    Das Summen des Interkommelders riß mich brutal aus meinen Grübeleien. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht von Major Ataro Kusumi.
    „Durchortung abgeschlossen, Sir", meldete er. „Wir konnten nichts Verdächtiges feststellen."
    Ich runzelte die Stirn.
    „Das wundert mich. Mein Gegenspieler kennt mich wie sich selbst. Eigentlich hatte ich erwartet, daß wir im Taurola-Pan-System erwartet werden. Danke, Major."
    Ich wandte mich an Atlan.
    „Was hältst du davon?"
    „Ich nehme an, Rhodan II hält sich für raffinierter als Rhodan I, weil er erkannt hat, daß du Skrupel und Hemmungen hast - im Gegensatz zu ihm. Daraus schließt er wahrscheinlich, du wärest ihm auch in anderer Hinsicht unterlegen."
    „Unterlegen?" fragte ich.
    „Von seinem Standpunkt aus, ja. Da er keine moralischen und ethischen Hemmungen besitzt, hält er jemanden mit derartigen Hemmungen für geistig minderbemittelt. Das kann uns in bestimmten Situationen

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