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0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Pilot meldete sich über die Rundrufanlage und teilte uns mit, daß die Space-Jet soeben auf Palpyron gelandet sei.
    Kurz darauf öffnete sich die Lastenschleuse. Wir traten ins Freie und fanden uns in einem menschenleeren öden Gebirgstal wieder. Dürre Sträucher wiegten sich in einer leichten Brise. Die Luft war rein und mild.
    Leider konnten wir nicht länger an diesem schönen Ort verweilen. Der mitgeführte große Fluggleiter wurde abgenommen, wir stiegen ein und starteten. Die Space-Jet blieb mit ihrer Flugbesatzung im Sichtschutz eines Tarnfeldes zurück.
    Sie sollte uns „einsammeln", sobald wir unsere Mission auf Palpyron erfüllt hatten.
    Wir flogen trotz aktivierten Deflektorfeldes nicht über die Bergrücken hinweg, sondern schlängelten uns durch zahlreiche Täler. Dadurch sollte eine Anmessung durch möglicherweise vorhandene Passiv-Ortungssysteme vermieden werden. Die Landung der Space-Jet war von solchen Systemen mit Sicherheit nicht registriert worden, da das Diskusschiff über einen hochwertigen Antiortungsschirm verfügte.
    Als wir die Berge verließen, sahen wir vor uns eine Savannenlandschaft. Weit im Norden glitzerte die Wasserfläche des Thaybor-Sees, und rechts davon ragte die Silhouette der Stadt Dshyngar empor. In der Savanne weideten Rinderherden, bewacht von ärmlich gekleideten Eingeborenen, deren einzige Waffen lange Stöcke waren. Hin und wieder sahen wir gerodete Flächen, auf denen primitive Lehmhütten eng beieinander standen.
    Dann tauchte unvermittelt eine große Herde von Ghurkas auf, jenen panzerhäutigen Tieren, die von den Palpyronern als Reittiere verwendet wurden. In weiße Umhänge gekleidete Eingeborene auf Ghurkas trieben die Herde in Richtung Stadt.
    Mehrere hölzerne Wagen folgten ihnen, von jeweils sechs stämmigen Ghurkas gezogen.
    Perry Rhodan wandte sich an den Gleiterpiloten und sagte: „Setzen Sie uns bitte hinter dem Hügel ab, der zwischen der Herde und der Stadt liegt. Ich habe meinen Plan geändert. Wir werden uns schon außerhalb der Stadt mit Reittieren versorgen, dann brauchen wir keine neugierigen Fragen zu beantworten, wenn wir in der Stadt auftauchen, ohne daß wir die Torwachen passiert haben."
    Der Pilot steuerte den Gleiter in weitem Bogen um die Herde herum. Einige Ghurkas scheuten, als spürten sie instinktiv die Nähe von etwas Fremdartigem. Aber natürlich konnte uns niemand sehen.
    Hinter dem kahlen, steinigen Hügel setzte der Gleiter auf. Der Pilot wandte sich an den Großadministrator: „Wie wollen Sie begründen, daß Sie sich in voller Rüstung zu Fuß mitten in der Savanne befinden, Sir?"
    An Rhodans Stelle antwortete Roi Danton. Er schlug mit dem Schwert gegen seinen Schild.
    „Überhaupt nicht, Mann! Das gemeine Volk hat den Edelsten der Edlen keine neugierigen Fragen zu stellen."
    Der Großadministrator lächelte.
    „Pferdezüchter sind kein 'gemeines Volk', Mike, und überhaupt will ich diesen Ausdruck nicht mehr hören." Er wandte sich an den Piloten. „Uns wird schon etwas einfallen. Fliegen Sie zur Basis zurück und richten Sie der Besatzung aus, daß alles in Ordnung ist."
    Wir verließen den Gleiter, der kurz darauf abhob und in dem Augenblick verschwand, in dem wir aus dem Wirkungsbereich seines Deflektorfeldes entlassen wurden. Wir wurden im gleichen Augenblick sichtbar. Doch noch sah uns niemand, denn zwischen uns und der Herde lag der Hügel.
    „Sonderoffizier Rorvic und Captain a Hainu", sagte Rhodan.
    „Sie gehen der Herde entgegen und richten dem Anführer der Begleitmannschaft aus, der Ritter Rho Dan von Solarien erwarte ihn auf diesem Hügel."
    „Ja, Sir", erwiderte Dalaimoc Rorvic. Er drehte sich schwerfällig um und stapfte steifen Schrittes durch das dürre Savannengras um den Hügel herum. Ich folgte ihm, wobei ich beständig den Schwertknauf nach vorn drückte, damit das lange Schwert nicht auf dem Boden schleifte.
    Trotz der Klimaanlage war ich in Schweiß gebadet, als wir knapp fünfhundert Meter gegangen waren. Noch schlimmer als die Hitze aber waren die Fliegen, die uns umschwärmten und durch alle Ritzen der Rüstung krochen. Wir hatten an alles mögliche gedacht, aber nicht daran, ein Insektenschutzmittel mitzunehmen. Meine eigenen Qualen wurden etwas dadurch gemildert, daß ich sah, daß Rorvic ebenfalls unter der Fliegenplage litt.
    Etwa anderthalb Kilometer vom Hügel entfernt, blieben wir stehen und warteten auf die Herde, die sich genau auf uns zu bewegte. Die Begleitmannschaft hatte uns

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