Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erwiderte ich. „Offenbar wird das Unterbewußtsein der beiden Männer von einer starken Abneigung gegen die Rolle von Feudalherren beherrscht, die sie spielen sollen. Aber sobald sie mit der Wirklichkeit von Palpyron konfrontiert werden, müssen sie sich anpassen.
    Da der Anpassungszwang vom Selbsterhaltungstrieb diktiert wird, erweist er sich garantiert als stärker als die Abneigung."
    Ich stellte eine Interkomverbindung zum Trainingszentrum der MARCO POLO her und befahl dem Cheftrainer, Rorvic und a Hainu wieder von ihren Rüstungen zu befreien und beide Männer in einen Entspannungsschlaf zu versetzen.
    Danach rief ich die Ortungszentrale an.
    Major Kusumi lächelte höflich und erklärte: „Bisher konnten wir noch keine Anzeichen dafür feststellen, daß sich im Taurola-Pan-System oder in seiner Nähe Raumschiffe befinden. Auf keinem der sechs Planeten gibt es energetische Aktivitäten, die auf nennenswerte Kernspaltungs- oder Kernfusionsreaktionen schließen lassen."
    Ich bedankte mich und stellte eine Verbindung zu Guckys Kabine her. Der Bildschirm blieb dunkel, als der Ilt sich meldete.
    „Warum hast du deine Bildaufnahme abgeschaltet?" erkundigte ich mich.
    „Weil ich mich schäme", wisperte der Mausbiber zaghaft.
    „Er kann seine Zyngii-Maske nicht ablegen, Perry", flüsterte Atlan mir zu.
    Ich holte tief Luft und sagte freundlich: „Kleiner, du brauchst dich deiner Maske nicht zu schämen. Ich kann meine Maske auch nicht ablegen, abgesehen von der Rüstung."
    „Aber es geht doch gar nicht um Äußerlichkeiten, Perry!, gab der Ilt kläglich zurück. „Es geht darum, daß ein Zyngii auf Palpyron als eine Art dummer August verwendet wird, als ein vom Nachahmungstrieb beherrschtes Haustier. Das gefällt mir nicht."
    „Aber, Gucky!" erwiderte ich vorwurfsvoll. „Ich hatte gedacht, dir einen großen Gefallen zu erweisen, als ich vorschlug, du solltest einen Zyngii spielen. Stell dir nur vor, wie du die Leute zum Narren halten kannst, indem du zwar wie ein Zyngii aussiehst, sie jedoch an Intelligenz haushoch übertriffst - ganz abgesehen von deinen parapsychischen Fähigkeiten!"
    Mit schwachem Klicken schaltete sich die Bildübermittlung ein.
    Auf dem Interkomschirm tauchte Guckys Abbild auf, beziehungsweise das Abbild eines palpyronischen Zyngiis, als der Gucky maskiert war.
    Der Ilt trug keine Kleidung. Sein Fell war zu grünen und gelben Streifen umgefärbt worden, und er besaß große, nackte Trichterohren. Der „Biberschwanz" war auf das Doppelte seiner natürlichen Länge vergrößert worden und endete in einer ockergelben Quaste.
    Gucky zeigte seinen einzigen Nagezahn.
    „Du hast recht, Perry. Ich werde den dummen Feudalherren zeigen, daß sie eine freiheitsliebende Kreatur nicht ungestraft zum Hofnarren machen können."
    Ich lächelte erleichtert.
    „So ist es richtig, Kleiner. Nur, deinen Nagezahn darfst du auf Palpyron niemals zeigen. Zyngiis haben überhaupt keine Zähne."
    „Können wir nicht einen Deflektor-Generator in meinem Zahn installieren. Perry?" fragte der Ilt. „Es wird schwer sein, den Mund immer geschlossen zu halten, vor allem beim Lachen."
    Ich schüttelte den Kopf und entgegnete ernsthaft: „Wir könnten es natürlich tun, Gucky. aber dabei müßten wir ein Loch in deinen prächtigen Zahn bohren, und dann müßtest du nach dem Einsatz ständig mit einer Füllung herumlaufen."
    „Nein, dann verzichte ich lieber auf einen Deflektor", sagte der Mausbiber hastig. „Ich werde einfach eine Hand vor den Mund halten, wenn ich lachen muß."
    „Ein guter Gedanke. Weißt du, wo Fellmer ist?"
    „Er sitzt bei mir. Möchtest du mit ihm sprechen, Perry?"
    „Es genügt, wenn er mich hört, Kleiner. Ich möchte, daß ihr beide telepathisch nach Hirnwellenmustern sucht, die keinem Palpyroner gehören. Wenn sich auf Palpyron Mutanten befinden, schirmen sie sich natürlich ab, doch es könnte sein, daß Atlan II zusätzlich einige Spezialisten, in den Masken von Palpyronern dort abgesetzt hat. Es ist unter Umständen lebenswichtig für uns, das zu wissen."
    „Ich verstehe", sagte der Ilt. „Kannst du nicht veranlassen, daß die MARCO POLO etwas näher an Palpyron gebracht wird, Perry?"
    „Das wird geschehen, sobald das System und dessen Umgebung endgültig durchgeortet sind und das Ergebnis negativ ist, Gucky. Ich nehme an, wir sind in etwa anderthalb Stunden soweit. Dennoch bitte ich euch, schon jetzt zu sondieren. Ich rechne mit allen möglichen Tricks."
    „Ich verstehe",

Weitere Kostenlose Bücher