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0604 - Triumph der Gewalt

Titel: 0604 - Triumph der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den dichten Farnwald. Als sein verzerrtes Gesicht in Großaufnahme gezeigt wurde, war durch den Klarsichthelm deutlich zu erkennen, daß er tausend Ängste ausstand.
    Plötzlich wurde die Unterwasserlandschaft wieder in der Totalen gezeigt. Ein mächtiger Schatten kam mit hoher Geschwindigkeit ins Bild, der Farnwald geriet in Bewegung, Schlamm wurde aufgewirbelt. Der 3,5 Meter große Riese ließ seine vier Arme rotieren. In dem halbkugelförmigen, ,mit einer schwarzen, lederartigen Haut überzogenen Kopf glühten drei Augen.
    Das Ungeheuer mit dem Aussehen eines Haluters erreichte den ZGU-Agenten, ließ seine Arme wie Dreschflegel auf ihn herniedersausen und zerschmetterte ihn. Der einseitige Kampf dauerte nur wenige Sekunden, dann zog sich Paladin VI wieder so blitzschnell in die Tiefe des Sees zurück, wie er aufgetaucht war. Minuten später war auf dem Bildschirm die Oberfläche des Sees zu sehen. Dort trieb der ZGU-Agent mit zertrümmertem Helm, das Wasser um ihn hatte sich blutrot gefärbt.
    „Wie viele hat das Thunderbolt-Team denn nun schon erledigt?"
    erkundigte sich Perry Rhodan gelangweilt. Er saß in seinem thronartigen körpergerechten Pneumo-Sessel weit zurückgelehnt und griff mit lässiger Bewegung in die Obstschüssel, die zwischen ihm und Atlan stand.
    „Acht", antwortete der Arkonide.
    „Der Kampf wird eintönig", meinte Rhodan.
    „Wieso?" sagte Atlan. „Kein Mann stirbt so wie der andere.
    Jeder hat ganz andere Empfindungen, was sich deutlich zum Zeitpunkt des Todes in seinem Gesicht ausdrückt. Freilich, die Telepathen kommen dabei mehr auf ihre Kosten. Als du noch Whisper hattest, beneidete ich dich um diesen Symbionten, der dir telepathische Fähigkeiten verlieh ..."
    Rhodan unterbrach Atlans Redefluß mit einer lässigen Handbewegung.
    „Was er wohl an meiner Stelle fühlen würde", murmelte Rhodan nachdenklich.
    „Du kommst mit deinen Gedanken wohl nie von deinem Doppelgänger los", sagte Atlan leicht zynisch.
    „Ich muß immerzu an ihn denken", gab Rhodan zu. „Immer wenn ich mit einer besonderen Situation konfrontiert werde, muß ich daran denken, wie er reagieren würde. Wenn ich etwas tue, frage ich mich, wie er in diesem Augenblick gehandelt hätte. Ich versuche, mich in seine Psyche hineinzudenken."
    „Wenn dein verweichlichtes Ebenbild die eben gezeigte Szene beobachtet hätte, wäre ihm wahrscheinlich übel geworden", sagte Atlan belustigt. „Dem anderen Atlan wäre es vermutlich nicht anders ergangen."
    „Diese beiden Paradox-Existenzen sollen verflucht sein", sagte Rhodan grollend. Um auf andere Gedanken zu kommen, schaltete er durch Fernbedienung auf einen anderen TV-Kanal.
    Auf dem überdimensionalen Bildschirm wechselte augenblicklich die Szene. Statt der Unterwasserlandschaft war nun ein Kasernenhof zu sehen, der irgendwo im tibetischen Hochland lag. Aus den unsichtbaren Lautsprechern erklang ein Trommelwirbel, als zwanzig Männer und Frauen auf den Kasernenhof geführt wurden. Man stellte sie in einer Reihe vor einer Energiebarriere auf; ihnen gegenüber postierten sich fünfzig Soldaten der Solaren Flotte. Auf ein Kommando brachten sie ihre Strahlenwaffen in Anschlag. Der Trommelwirbel erreichte seinen Höhepunkt und brach dann abrupt ab. Energieblitze aus fünfzig Waffen zuckten auf...
    „Man sollte meinen, daß die Menschen durch Erfahrungen klüger werden", sagte Rhodan und schaltete sich über den Bildschirm wieder in die Vorgänge im Goshun-See ein. Paladin VI hatte gerade den neunten ZGU-Agenten zur Strecke gebracht.
    Rhodan philosophierte weiter: „Aber es gibt immer einige, die an Freiheit und den anderen Unsinn glauben. Menschenrechte, Gleichberechtigung - Demokratie! Wenn ich das nur höre, wird mir schon schlecht.
    Wann sind die Menschen endlich reif genug, um einzusehen, daß nur das Recht des Stärkeren gilt! Warum gibt es dann immer welche, die sich gegen dieses elementare Naturgesetz auflehnen? Wie war es denn in deiner Zeit, Zwiebus?"
    Der Affenmensch, der zu Rhodans Füßen am Boden kauerte, ergriff seine Keule und hieb sie mit Wucht auf den Boden.
    „Es fand sich immer einer, der den Schädel eingeschlagen haben wollte", sagte der Pseudo-Neandertaler mit gefletschten Zähnen. „Aber wie sollte der Starke auch seine Macht ausspielen, wenn es keine Narren gibt, die ihren Schädel hinhalten?"
    „Darin steckt viel Weisheit", lobte Atlan. „Mit wem sollten wir uns messen, wenn wir keine Feinde hätten? Wenn wir nicht ständig auf der Hut sein

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