Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0604 - Triumph der Gewalt

Titel: 0604 - Triumph der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Prozeß.
    Bekanntlich kam es bei der Erprobung der Nug-Schwarzschild-Reaktoren auf dem Testschiff HYODPON zur Katastrophe, weil sich die Strukturöffnungen des Koma-Verdichtungsformfeldes von der MARCO POLO aus nicht mehr funktechnisch schließen ließen. So kam es zu einer explosionsartigen Zerstrahlung der achttausend Tonnen schweren Nugas-Masse. Zusätzlich zu dieser Energieentfaltung von 2 mal 10 hoch 14 Megawattstunden gelangten noch die vorhandenen Deuteriumvorräte und das gesamte Waffenpotential zur Explosion. Die dabei frei werdenden Hyperkräfte schleuderten uns in die sekundäre Parallelwelt. Wir befinden uns in einer fremden, entarteten Dimension, die wir weder mittels der Lineartriebwerke noch mittels Dimesextra-Antrieb verlassen können. Wir haben nicht die technischen Möglichkeiten, um durch einen gesteuerten Vorgang die Barriere durchbrechen zu können, die uns von unserem Universum trennt."
    Nachdem Waringer die aussichtslose Situation schonungslos klargelegt hatte, meldete sich Galzhasta Rouk, der Ezialist der MARCO POLO, zu Wort.
    „Ohne Ihre Fähigkeiten in Frage stellen zu wollen, muß ich Ihnen dennoch widersprechen, Professor Waringer. Entgegen Ihrer Meinung sehe ich eine winzige Chance, aus der sekundären Parallelwelt auszubrechen." Er machte eine Pause, um seine Worte auf die Versammelten einwirken zu lassen. Dann fuhr er fort: „Sie und Ihr Team haben herausgefunden, daß die gewaltige Energieentfaltung bei der Explosion der HYODPON für unsere Situation verantwortlich ist. Sie haben auch angegeben, daß Sie die Ursache für diese Katastrophe kennen. Demnach lag es daran, daß sich die Strukturöffnungen des Koma-Verdichtungsformfeldes der von Ihnen entwickelten Nug-Schwarzschild-Reaktoren nicht mehr schlossen, so daß die achttausend Tonnen komprimierter Protonen innerhalb einer Millisekunde das Formfeld verließen und in die Nug-Reaktoren hineinschlugen. Habe ich Sie richtig interpretiert, Professor?"
    Waringer nickte.
    „Das ist exakt ausgedrückt."
    „Danke", sagte der Ezialist. „Von diesen Tatsachen ausgehend, habe ich mir einige Fragen gestellt, deren Beantwortung unser weiteres Schicksal bestimmen könnte. Ist es uns möglich, diesen Vorgang zu wiederholen? Wenn wir eine zweite, ähnliche Explosion hervorrufen, wäre es nicht möglich, daß dann der umgekehrte Effekt eintritt? Wenn wir also neuerlich achttausend Tonnen Nugas in einer Millisekunde zur Explosion bringen, besteht dann die Möglichkeit, daß wir in unser eigenes Universum zurückgeschleudert werden?"
    „Diese Möglichkeit besteht", mußte Waringer zugeben. „Wir haben uns natürlich selbst schon damit beschäftigt und eine große Wahrscheinlichkeit dafür errechnet, daß eine Wiederholung des Vorganges uns aus dieser Parallelwelt hinausschleudern würde."
    „Dann verstehe ich nicht, warum Sie behaupten, daß wir keine Möglichkeit besitzen, in unsere Realität zurückzukehren", erwiderte Galzhasta Rouk.
    „Es gibt eine Reihe guter Gründe für meine Behauptung", sagte Waringer ruhig, obwohl er die Absicht des Ezialisten, ihn ad absurdum zu führen, erkannte. „Der nächstliegende ist wohl der, daß wir die Nug-Schwarzschild-Reaktoren der MARCO POLO für diesen Versuch opfern müßten. Aber das hieße in weiterer Konsequenz, daß wir auch die MARCO POLO selbst aufgeben müssen. Und das ist doch ein hoher Preis für ein zweifelhaftes Experiment."
    Die meisten der Versammelten pflichteten Professor Waringer bei, doch Galzhasta Rouk ließ sich nicht beirren.
    „Haben Sie nicht einen Denkfehler begangen, Professor?"
    sagte er spöttisch. „Es gibt nämlich noch einen zweiten Satz von Nug-Schwarzschild-Reaktoren. Und zwar auf der MARCO POLO II!"
    Wieder erhob sich ein Stimmengewirr.
    Der Ezialist fuhr fort: „Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Verantwortlichen unseres Schiffes die MARCO POLO II vergessen haben.
    Wahrscheinlicher ist, daß sie allen Konflikten in dieser Beziehung aus dem Wege gehen wollen. Das ist verständlich, denn ich muß zugeben, daß es sich um ein gefährliches Unternehmen handelt, das ich zur Diskussion stelle. Wir müßten uns nämlich der MARCO POLO II zum Kampf stellen und sie unter so starken Beschuß nehmen, daß die Nug-Schwarzschild-Reaktoren zur Verstärkung der Schutzschirme herangezogen werden müssen.
    Nun dürfen wir aber nicht so naiv sein und annehmen, daß nach der von uns errechneten Toleranzzeit, der sogenannten Überlastungsperiode, derselbe Effekt wie auf der

Weitere Kostenlose Bücher