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0606 - Geisterspuk und Zauberei!

0606 - Geisterspuk und Zauberei!

Titel: 0606 - Geisterspuk und Zauberei! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lesen und schreiben lernte, etwas von Zauberei verstehen? Ich bitte Euch inständig, mir zu glauben. Ich weiß von nichts. Ich hatte mich vor den Soldaten versteckt, und als sie an der Tür rüttelten, da floh ich, und dabei platzte ein Sack mit dem Mehl auf und…«
    »Aber sicher, mein Freund.« Der Lieutenant grinste. »Nur haben wir das Leuchten dieses Teufelswerks durch Fenster und auch unter dem Türspalt hindurch gesehen. Es gab einen Zauber in diesem Raum. Und du allein warst in diesem Raum!«
    »Erschlagen wir diesen Gnom doch gleich«, knurrte Rampeau. »Ehe er uns auch noch verhext!«
    »Niemand hat Ihn nach Seiner unmaßgeblichen Meinung gefragt, Soldat Rampeau«, fuhr der Lieutenant ihn erneut an.
    »Öffnet Er Sein vorlautes Maul noch einmal, ohne gefragt worden zu sein, bekommt er die bastonade.«
    »Darf ich etwas äußern, man Lieutenant?« fragte der andere Soldat zögernd.
    »Wenn es der Sache dienlich ist, aber fasse Er sich kurz.«
    »Wenn dieser da, der keinen Namen hat, wahrlich ein Zauberer ist, dann müssen wir ihn der Heiligen Inquisition zuführen.«
    Dem Schwarzen brach der Schweiß aus. Aus großen Augen starrte er die Soldaten an.
    Sein ganzes Leben lang hatte er immer wieder mit allen Tricks und aller Unschuld versucht, diesem Schicksal zu entgehen, und er war seinem tyrannischen Herrn zutiefst dankbar, daß dieser seine Hand schützend über ihn gelegt hatte.
    Bisher. Doch jetzt war der Herr selbst in Ungnade gefallen.
    Seines Châteaus und seiner Ländereien verwiesen…
    Der Lieutenant erhob sich von seinem Stuhl.
    »Ich glaube eher, daß der Herr dieses Unglücksraben der eigentliche Hexenmeister ist. Gerüchte darüber gibt’s ja so zahlreich wie Kakerlaken in der Küche. Seine Königliche Hoheit wird diesen spanischen Parasiten nicht ohne Grund in die Verbannung geschickt haben. - Hexerei hin oder her, dieser Namenlose ist nur ein kleines Licht. Führt ihn aus dem Château und befehlt ihm, sich nie wieder auf den Montagne-Ländereien sehen zu lassen.«
    »Bitte gehorsamst, einwenden zu dürfen, daß es sich aber doch um unheilige Zauberei handelt und…«
    »Maul halten! Befehl ausführen! Muß ich mich etwa wiederholen?« schnarrte der Lieutenant.
    Die beiden Soldaten salutierten. »Hexenmeister aus dem Château werfen und verprügeln, zu Befehl!«
    »Von Verprügeln habe ich nichts gesagt!« bellte der Offizier.
    »Und jetzt hinfort - alle zusammen!«
    Der Schwarze wurde hochgerissen und auf die Beine gestellt.
    Tief verbeugte er sich vor dem Lieutenant und dankte ihm wortreich für seine Gnade.
    Doch der Offizier eilte bereits davon. Er hatte auch noch andere Dinge zu erledigen.
    Sicher hätte er den Gnom dem Klerus zuführen können.
    Vielleicht wäre es sogar seine Pflicht gewesen.
    Aber es machte ihm Spaß, seinen Ermessensspielraum auszunutzen, und es war viel erbaulicher, Leben zu schenken, als es zu nehmen. Eben einfach mal Gott zu spielen.
    Getötet hatte er schon genug in seiner militärischen Laufbahn.
    Und ganz gleich, was er und ein paar andere Soldaten in jenem Raum gesehen hatten, an Zauberei glaubte er nicht!
    Vielmehr tat ihm der verwachsene, bucklige Gnom mit der unnatürlich schwarzen Haut einfach leid. Der hatte in seinem Leben bestimmt schon genug erdulden müssen, man brauchte ihn nicht noch zusätzlich zu quälen.
    Geh mit Gott, dachte der Offizier. Aber geh und komm mir nie wieder unter die Augen!
    ***
    Fooly hatte sich in sein stilles Kämmerlein zurückgezogen.
    Genauer gesagt, in seine recht geräumigen Zimmer, die er sich im Laufe der gut zwei Jahre, in denen er jetzt unter den Menschen lebte, gemütlich wie eine Drachenhöhle eingerichtet hatte. Zumindest, soweit die baulichen Voraussetzungen es zuließen.
    Da standen die drei Honigtöpfe.
    Etwas war an ihnen, das Fooly anzog. Er verstand das selbst nicht so ganz.
    Konnte es jene Magie sein, die er nicht richtig einzuordnen vermochte?
    Fest stand, daß es diesen Honig erst durch den ganzen Spuk hier gab.
    Der Drache packte einen der Töpfe und hob den Deckel ab.
    Der süße Duft konnte ihn durchaus erfreuen. Er verstand nur zu gut, warum die Brummbären hinter Honig her waren wie der Teufel hinter der armen Seele.
    Und da war eben auch noch das andere…
    Wie unter Zwang - einem Zwang, dem er gar nicht mal ungern folgte -tauchte er gleich die ganze Tatze in den Honig und begann dann, das klebrigsüße Zeugs zu naschen.
    Im gleichen Moment hatte er eine Vision.
    Nein, zwei Visionen.
    Er

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