Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0606 - Geisterspuk und Zauberei!

0606 - Geisterspuk und Zauberei!

Titel: 0606 - Geisterspuk und Zauberei! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ich passe von hier aus auf. Chef, was habe ich dafür zu tun?«
    »Darüber reden wir noch in aller Ruhe«, sagte Zamorra. »Wir haben ja noch ein wenig Zeit.«
    »Aber es klang so dringend«, beharrte Fooly.
    Der Dämonenjäger nickte. »Sicher, und das streite ich auch gar nicht ab. Aber was auch immer in der Vergangenheit geschehen ist, und so dringend es auch sein muß - wir brauchen nichts zu überstürzen. Es muß ohnehin alles sehr sorgfältig vorbereitet werden. Wir müssen genau wissen, an welches Datum wir reisen. Das müssen wir erst noch herausfinden, und dafür brauchen wir dich, weil du ja wohl direkten Kontakt zu dem Gnom hattest. Wir müssen uns über die Situation an sich informieren, damit wir nicht in irgendwelche Fallen tappen. Und… mit Merlins Vergangenheitsring können wir genau jenen Zeitpunkt erreichen. Aber in der Gegenwart spielt das keine Rolle, wir könnten uns für die Vorbereitung theoretisch zehn Jahre oder mehr Zeit lassen und kämen trotzdem im richtigen Moment an.«
    »Deshalb haben wir den Zeitriß bisher ja auch noch nicht geschlossen, sondern diese Aktion immer wieder vor uns her geschoben«, erklärte Nicole. »Aber das dürfte jetzt der Anlaß sein, die Angelegenheit endlich zu bereinigen.«
    Fooly nickte dazu, obgleich er vermutlich nur die Hälfte verstand.
    »Sagt mir, was ich tun kann, und ich helfe euch nach besten Kräften«, versprach er.
    Zamorra lächelte ihm zu. »Ich weiß, daß wir uns auf dich verlassen können.«
    Der Drache wuchs gleich um ein paar Millimeter, um dieser Verantwortung auch gerecht zu werden.
    Zamorra nahm ihn durchaus ernst. Fooly war nicht nur ein liebenswerter Tolpatsch, sondern auch ein verläßlicher Kamerad - trotz des Chaos’, das er bisweilen verursachte. Und immerhin hatte er Zamorra eben den Beweis geliefert, daß auch seine Spekulation über den Ursprung des Spukes richtig gewesen waren. Und darüber hinaus auch noch Nicole das Leben gerettet.
    Fooly war wesentlich mehr als ein Clown, er war ein Prachtkerl!
    »Bevor wir uns auf diese Zeitreise einlassen«, erklärte Nicole, »sollten wir aber noch bei Mostache hereinschauen und Patricia informieren, daß der Spuk endlich vorbei ist und sie beruhigt ins Château zurückkehren kann. - Und Madame Claire natürlich auch. - Außerdem, wenn wir es tatsächlich wieder mit Don Cristofero zu tun bekommen, brauche ich vorher einen Beruhigungsschnaps. Mostache hat doch da den ›Bushmill‹, den er angeblich gar nicht hat…«
    Nicole, immer noch mit nichts anderem als Merlins Schmuck auf der nackten Haut, strebte ihrem Cadillac-Cabrio entgegen.
    »Hups!« machte Zamorra, eilte ihr nach und hakte die Finger hinter ihren goldenen Gürtel, um sie so zurückzuhalten.
    »Meinst du nicht, daß du dir wenigstens erst eine Kleinigkeit anziehen solltest?«
    Erstaunt hob sie die Brauen. »Merlin höchstpersönlich hat gesagt, es sei wohl angemessen, daß ich mich in meiner vollen Schönheit präsentiere, auf daß man sich an meinem Anblick weide, und daß ein wenig Schmuck die natürliche Schönheit meines zarten Leibes unterstreiche«, erinnerte sie ihn. »Und du willst doch wohl nicht an der Weisheit des großen Merlin zweifeln?«
    »Dieser Merlin hat hier nie wirklich existiert«, gab Zamorra zu bedenken.
    »Aber der Schmuck, den er mir geschenkt hat, der existiert immer noch! Und außerdem hat mich das ganze Dorf schon nackt im Fernsehen erlebt.«
    Zamorra räusperte sich nachhaltig.
    »Na gut, wenn du unbedingt meinst«, seufzte sie, und ehe er wußte, wie ihm geschah, rupfte sie bereits sein Hemd auf, daß die Knöpfe nach allen Seiten davonflogen, streifte es ihm ab und schlüpfte selbst hinein.
    »Was soll das denn jetzt werden, wenn’s fertig ist?« entfuhr es ihm, während sie den einzigen verbliebenen Knopf schloß und den Gürtel mit der brillantenbesetzten Schließe über das Hemd rückte.
    Fröhlich funkelte sie ihn an. »Ich habe beschlossen, daß du heute deinen sozialen Tag hast, Cheri. Das ist eine Kleiderspende für bedürftige kleine Mädchen… und jetzt komm endlich, ich will wissen, ob neben meinem Schmuck auch der ›Bushmill‹ den ganzen Zauber überstanden hat!«
    Und aus dem Cassettenrecorder des Cadillac dröhnte unübertönbar laut die ›Suite Sudarmoricaine‹…
    ENDE
    [1] Eine Übersetzung von Raffaels Schimpfwort ist aus Jugendschutzgründen nicht erlaubt.
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 604 »Das steinerne Volk«, Professor Zamorra Nr. 605 »Der Horror-Engel«
    [3]

Weitere Kostenlose Bücher