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0609 - Tiefsee-Mystik

0609 - Tiefsee-Mystik

Titel: 0609 - Tiefsee-Mystik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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suchte Suko, ging aber zunächst in den großen Wohnraum, wo der Inspektor eigentlich hätte bewußtlos liegen müssen.
    Suko bekam eine Galgenfrist. Er kauerte in der Finsternis, durch den Rand zwischen Unterteil und Deckel fiel kein Licht, und mit einer vorsichtigen Bewegung holte Suko die Beretta hervor, die ihm doppelt so schwer erschien wie sonst.
    »Scheiße!« Er hörte die wütende Stimme des Killers. »Wo hast du dich verkrochen, verdammtes Schlitzauge?«
    Suko hielt den Mund. Er hatte dem Klang der Stimme nachgelauscht und festgestellt, daß dieser Mann unter Druck stand. Wahrscheinlich durfte er seine Kumpane nicht zu lange warten lassen, deshalb rechnete sich Suko einiges aus. Der Mann würde kurz durch das Haus gehen, es absuchen und möglicherweise seinen Mordkumpanen Bescheid geben, damit diese ebenfalls das Haus durchsuchten.
    Das war eine Möglichkeit, der Suko nicht viele Chancen gab. Die andere gefiel ihm besser. Den Kerlen war es darauf angekommen, die Frau zu kidnappen. Das hatten sie nun geschafft, Suko war gewissermaßen eine Zugabe.
    Er litt. In seinem Kopf hämmerte und tuckerte es. Hinzu kam die schlechte Luft in der Kiste, auch der Geruch, den er nicht identifizieren konnte. Die Beretta hielt der Inspektor so fest, daß die Mündung schräg in die Höhe wies. Wenn jemand den Deckel öffnete und in die Kiste hineinschaute, war es um ihn geschehen.
    Durch die nicht sehr dicken Wände gelang es Suko, den Weg des Mannes zu verfolgen. Er konzentrierte sich auf die harten Tritte und hörte, daß sich ihre Echos verstärkten. Also mußte der Kerl den Wohnraum verlassen haben, um sich dem Gang zu nähern, durch den auch Suko gekrochen war.
    Er ging nicht langsam oder schlich durch das Haus. Für Suko ein Beweis, daß er unter Druck stand und sich zudem selbst Mut machen wollte. Immer wieder schrie er in die Leere des Hauses hinein.
    »Ich kriege dich, Chink, ich kriege dich. Und wenn ich dich habe, dann schneide ich dir…« Er zählte einige Körperteile auf, die möchte ich aber aus gewissen Gründen verschweigen. Jedenfalls waren nicht die Ohren damit gemeint.
    Suko gab keinen Laut von sich, obwohl er sich in seiner Kiste vorkam wie in einer Sauna. Er schwitzte stark. Die Luft roch nach seinen Ausdünstungen. Das Atemholen wurde zur Qual, dann wogten wieder die Wellen heran, so daß sich Suko vorkam, als würde er mit der Kiste auf dem Meer schwimmen.
    Als die Schritte des Killers verstummt waren, vernahm Suko ein anderes Geräusch, das er zunächst nicht richtig hatte einstufen können. Es war allerdings in seiner Nähe aufgeklungen und hatte sich angehört, als würde etwas schaben, um dann gegeneinander zu klingen.
    Es waren die Ringe, die über eine Stange liefen und oben den Vorhangstoff hielten.
    Ein böses Klingeln war entstanden, das auch Sukos Ohren nicht verborgen geblieben war und er wußte sofort Bescheid.
    Der Kerl stand in der Kammer!
    Suko blieb still. Obwohl es ihm schwerfiel, konzentrierte er sich und spielte gedanklich die Gefahren durch, die ihm eventuell widerfahren konnten.
    Er wußten nicht, wie der Mann bewaffnet war, aber auf die Beretta konnte er sich verlassen.
    Die Schritte vernahm Suko, obwohl sie schleichend gesetzt waren.
    Und sie näherten sich seinem Versteck. Eine Kiste reizte immer, auch Suko hatte sie sofort gesehen.
    Etwas stieß dumpf gegen die Seite. Wahrscheinlich ein Knie oder ein Fuß. Der Inspektor hielt den Atem an. In den nächsten Sekunden würde sich sein oder das Schicksal des Killers entscheiden.
    Plötzlich hatte Suko das Gefühl, sein Kopf würde auseinanderfliegen.
    Die hämmernden Echos waren mörderisch. Sein malträtierter Kopf schien nur mehr aus Stücken zu bestehen, die sich in der Kiste verteilten. Die Marter hörte nicht auf, denn der Killer trommelte wie ein Irrer auf den Kistendeckel und drosch noch mit seinem Messer zu.
    Das merkte Suko, als sich die Lautstärke der Schläge änderte und er auch ein Kratzen dicht über sich vernahm.
    Plötzlich wurde es wieder still. Sekunden nur, dann glaubte er, einen fernen Ruf zu vernehmen. Es war nur der Killer, dessen Stimme gekippt war.
    Wieder hörte er Schritte, und diesmal entfernten sie sich von der Kiste. Der Kerl ging.
    Zischend stieß Suko die Luft aus. Eine Welle der Erleichterung überschwemmte ihn, gleichzeitig auch die Schwäche, so daß er den Eindruck bekam, weggetragen zu werden.
    Nur das nicht, nur nicht in dieser verdammten Kiste erneut das Bewußtsein verlieren. Dann konnte

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