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0609 - Tiefsee-Mystik

0609 - Tiefsee-Mystik

Titel: 0609 - Tiefsee-Mystik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorstellen.«
    »Ich auch.«
    »Willst du sie wirklich…?«
    »Job ist Job, Oscar, merk dir das.«
    »Okay, verstanden.«
    »Wie sieht es aus?«
    »Nichts, keine Patrouillen, wir können ablegen.«
    »Gut.«
    »Bleibt es beim Ziel?«
    »Ja.«
    Der Albino warf noch einen letzten Blick auf Chris Tanner, die auf dem Deck zusammengesunken war und sich mit dem Rücken gegen eine Taurolle gelehnt hatte. Sie starrte ins Leere, nahm nichts von ihrer Umgebung wahr und merkte kaum, wie die beiden Motoren ansprangen und ein Zittern durch die Yacht lief.
    Jeb Raiser blieb bei ihr. Er hatte auf einem Klappstuhl seinen Platz gefunden und bot ihr eine Zigarette an.
    Chris reagierte überhaupt nicht, und Raiser rauchte selbst, wobei er sie angrinste. »Dein Pech, Mädchen. Du hättest zusammen mit deiner Schwester verschwinden und nicht die große Rächerin spielen sollen. Wir sind besser.«
    »Nein, Sie sind ein Mörder.«
    »Kann auch sein, kümmert mich aber nicht. Es geht hier ums Geschäft, verstehst du?«
    »Ein dreckiges…«
    »Na und? Es bringt Geld. Was macht es schon, wenn wir hier bauen? Die Leute hier bekommen Arbeit. Die Anlage braucht viele Hilfskräfte. Sie wird super werden.«
    »Und die Natur geht kaputt. Das ist ein Schutzgebiet, wo sie die zahlreichen Häuser hinsetzen wollen.«
    »Nicht offiziell, sonst hätte die Firma keine Genehmigung bekommen. Klar?«
    »Jeder weiß es.«
    »Stört mich nicht.«
    »Und von wem werden Sie bezahlt? Wer wagt dieses schändliche Verbrechen, eine Umwelt dermaßen zu vernichten.«
    »Eine Gruppe steht hinter mir.«
    »Wer genau?«
    »Ich kenne sie nicht. Araber wahrscheinlich. Die wollen ihre Petromillionen anlegen und suchen überall auf der Welt die besten Plätze. In der Wüste können sie schlecht bauen.« Raiser lachte. »Aber das soll dich nicht mehr jucken.«
    »Man wird der Spur nachgehen. Polizisten werden erscheinen und Sie vor Gericht stellen.«
    »Tatsächlich? Wer soll mich denn finden, Süße. Eisenketten am Körper, da machst du nichts. Oder bist du Entfesselungskünstlerin? Sag es lieber vorher, dann schießen wir dir nämlich eine Kugel durch den Kopf.« Er lachte, als hätte er einen Witz gemacht.
    Chris Tanner ekelte sich vor diesem glatten Alt-Yuppie-Typen. Ein widerlicher Schönling ohne Herz war das. Ein Mensch, vor dem man keine Achtung haben konnte.
    »Sie haben den Chinesen getötet.«
    »Ich weiß.«
    »Da wird die Polizei sauer sein.«
    Raiser lachte auf. »Weshalb? Über einen Chinesen?«
    »Keine Rassendiskriminierung, bitte. Dieser Mann ist zufällig Polizeibeamter.«
    Jeb Raiser verlor plötzlich seine zur Schau getragene Lockerheit.
    Steif hockte er auf seinem Platz. »Sag das noch einmal, Süße.«
    »Sie haben mich schon verstanden.«
    »Das ist ein Bulle gewesen?«
    »Aus London, Scotland Yard, falls Ihnen der Name ein Begriff ist. Ich glaube nicht, daß sein Tod so einfach hingenommen wird, Mister.«
    Raiser war nachdenklich geworden, nickte, starrte nach vorn und fragte: »Was ist mit dem anderen los? Auch ein Bulle?«
    »Ja, sein Kollege.«
    »Was wollten die beiden hier?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Raiser schlug Chris blitzschnell mit der flachen Hand gegen die Wange. Sie unterdrückte einen Schrei, blieb aber bei ihrer Meinung.
    Raiser spürte, daß sie es ernst meinte, so dicht vor dem Ende log man nicht. »Okay, du weißt also nicht, weshalb die beiden Scheißkerle nach Neufundland gekommen sind. Was nimmst du denn an?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Er zerrte sie herum, so daß er sie anschauen konnte. »Du wirst jetzt dein Maul aufmachen, Süße, oder ich überlasse dich dem Skipper Oscar. Der hat nämlich lange keine Frau mehr gehabt. Hast du seinen Blick nicht gesehen?«
    »Doch.«
    »Dann sei schön brav und gib mir Antwort.«
    Chris holte tief Luft. »Wir… wir haben nicht darüber geredet, wohl gefragt, aber keine richtige Antwort bekommen. Deshalb nahmen wir an, daß die beiden Urlaub machen wollten.«
    »In dieser Gegend?«
    »Und wie kamt ihr an ihn heran?«
    »Durch einen Zufall. Wir haben ihn zufällig getroffen, das müssen Sie mir glauben.«
    Raiser lachte. »Ja, so etwas kann es geben.« Er winkte ab. »Egal, dich wird es nicht mehr kümmern, und mit dem Bullen und einer Schwester müssen wir uns auch noch beschäftigen.« Raiser stand auf. »Genieße deine letzten Minuten, bald wird für dich alles vorbei sein. Das Meer hat schon vieles verschluckt, Süße.«
    Chris schaute auf Raisers Rücken, wie er davonging. Dann war es

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