Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0609 - Tiefsee-Mystik

0609 - Tiefsee-Mystik

Titel: 0609 - Tiefsee-Mystik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
John suchen, bis er schwarz wurde, und möglicherweise war Suko tot, ehe er gefunden wurde.
    Der Killer war nicht mehr zu hören, und Suko konzentrierte sich auf seine Befreiung.
    Noch einmal mußte er alle Kräfte mobilisieren. Er drückte den Pistolenlauf gegen den Deckel und stemmte ihn, zusammen mit seiner Schulter, in die Höhe.
    Die Klappe fiel wieder zurück, landete auf seinem Rücken, blieb dort liegen, während der Inspektor mit dem Oberkörper über dem Rand der Kiste hing.
    In seinem Kopf dröhnte es. Er starrte den Boden an, der sich bewegte, wie auch die übrigen Gegenstände, die ihren Platz in der kleinen Kammer gefunden hatten.
    Wie ein Wurm war er in die Kammer gekrochen, wie ein Wurm glitt er wieder aus seinem Versteck hervor. Er drückte sich nach vorn und zog den Kopf ein, weil er nicht mit ihm zuerst den Boden berühren wollte. Mit der rechten Schulter tickte er auf, fiel ebenfalls nach rechts, rollte noch ein Stück weiter – und blieb liegen.
    Auf dem Rücken war er gelandet, starrte gegen die Decke und sah, wie sie zu rotieren begann.
    Alles drehte sich, auch Suko wurde hineingerissen in den Abgrund, der zunächst ein dunkelgraues Licht aufwies, das sich immer mehr verdichtete und schließlich zu einer Schwärze wurde, die einfach alles verschlang. Auch Suko.
    Zum zweitenmal verlor er das Bewußtsein…
    ***
    Nichts hatte der Hechler gesagt, gar nichts. Sollten die beiden anderen annehmen, daß der Chink nicht mehr lebte. Die Zeit war einfach zu kurz gewesen, um in diesem verdammten Haus jeden Winkel und jede Ecke zu durchsuchen.
    »Hat er noch geschrien?« fragte Fisher.
    Starky kicherte. »Nein, gebibbert. Bei mir kommt keiner dazu, noch zu schreien.«
    »Das ist gut.«
    Auch Chris hatte die Worte vernommen. Sie wiederum bewiesen ihr, daß sie keinen Traum erlebte. Alles, was um sie herum und mit ihr geschah, war die grausame Wahrheit, und ihr wurde klar, daß ihr die drei Männer keine Chance geben würden.
    Auf der Ladefläche war das Fahrzeug nicht erleuchtet. Starky hockte neben ihr und starrte sie an. Sein Gesicht glänzte, als wäre es mit Tran beschmiert worden. Die Augen hatten einen bösartigen Ausdruck angenommen, und wenn seine Blicke über ihren Körper wanderten, bekam sie das Gefühl, von ihnen ausgezogen zu werden.
    Deshalb schloß Chris die Augen, was Starky zum Lachen veranlaßte. »Du willst mich wohl nicht sehen, wie? Vorurteile, was? Weil ich nicht richtig weiß bin – oder?« Er packte zu, rüttelte an ihrer Schulter und zwang sie so zum Öffnen der Augen.
    »Das stimmt nicht!« flüsterte sie. »Ich habe keine Vorurteile. Für mich sind alle Menschen gleich.«
    Starky lachte, drehte den Kopf und rief zu seinen Kumpanen hin:
    »Habt ihr das gehört? Sie ist einen Menschenfreundin. Sie kennt keine Vorurteile. Wie nett und großzügig von ihr, wie wunderbar.«
    »Laß sie in Ruhe!« befahl Fisher.
    »Weshalb?«
    »Laß sie!«
    Starky gehorchte. Wenn Fisher so redete, war es besser, man äußerte keinen Widerspruch. Er hatte auch im Sinn des Jeb Raiser gesprochen, diesem Schönling, den Starky im Prinzip haßte, aber gegen ihn nicht ankam, denn Raiser war ihm in allen Belangen überlegen. Vor allen Dingen war Raiser intelligenter.
    Der Wagen rollte weiter in die Dunkelheit hinein. Wohin sie fuhren, konnte Chris nicht erkennen. Jedenfalls nahmen sie nicht die normalen Straßen, sonst wäre das Fahrzeug nicht dermaßen hart über die Unebenheiten des Bodens geschleudert.
    Allerdings blieben sie in der Nähe der Küste, und zwar dort, wo sie steil in Richtung Meer hin abfiel und die Wellen wie tonnenschweres Gestein gegen den Fels donnerten.
    Die Geräusche übertönten noch das Brummen des Motors. Wenn sie durch die Scheibe schaute, konnte sie nur schräg in den Himmel sehen, der sich sternenklar abzeichnete. Ein wunderbar weiter Himmel, etwas zum Träumen, zum Nachdenken, aber nicht, um in den Tod gefahren zu werden, wie es mit ihr geschehen sollte.
    Chris erschrak selbst über ihre eigenen Gedanken. In den Tod fahren! Sollte sie tatsächlich umgebracht werden?
    Als sie näher darüber nachdachte, wurde ihr übel. Die Eisenkette schien noch schwerer zu werden und ihre Glieder allmählich auseinanderzureißen.
    »Was habt ihr mit mir vor?«
    Starky, der es trotz der schaukelnden Fahrt schaffte, mit einem Messer seine Fingernägel zu reinigen, schaute sie an. »Wie meinst du das, Süße?«
    »Ich… ich will wissen, was mit mir geschehen wird?«
    Starky lachte und nickte

Weitere Kostenlose Bücher