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0610 - Die Macht der Schlange

0610 - Die Macht der Schlange

Titel: 0610 - Die Macht der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war, um dann im ›Vorwärtsgang‹ eine Zeitlupenbeobachtung vorzunehmen.
    Sie sah den Geländewagen jetzt aus Richtung Florida City herankommen. Monica fuhr ziemlich schnell. Warum auch nicht, denn die Privatstraße führte schnurgeradeaus, und es gab keinen Gegenverkehr.
    Nicole ›bremste‹ den Pajero in der Beobachtung weiter ab, ließ ihn im langsamen Schrittempo an sich vorbei rollen.
    Sie sah die Zwillinge auf den vorderen Sitzen, die sich angeregt zu unterhalten schienen. Und dann… Dann hob sich etwas aus dem Bereich hinter der Heckklappe hervor.
    Noch drei, vier Meter von der magischen Barriere entfernt.
    Es schien, als spüre die Skulptur irgendwie, daß es ihr gleich an den schwarzmagischen Kragen gehen solle.
    Sie reagierte vorher, schwebte im Wagen empor!
    Nicole sah es in Zeitlupe, konnte das Aussehen der Skulptur genau studieren, dabei hatte sich in der Realität alles blitzschnell abgespielt, innerhalb von Sekunden. Die Skulptur knallte gegen die Heckscheibe des Geländewagens.
    Durchbrach sie im gleichen Moment, als das Fahrzeug die Sperre durchfuhr, die nur auf Schwarze Magie einwirkte und von ›normalen‹ Menschen weder zu sehen noch zu fühlen war.
    Glassplitter flogen zeitlupenhaft langsam durch die Luft, die Figur war wesentlich schneller.
    Der Wagen rollte weiter.
    Nicole achtete nicht mehr darauf, sondern behielt die Figur im Auge.
    Der Pajero war bereits aus dem Erfassungsbereich des Amuletts verschwunden.
    Die Figur flog ein paar Meter zurück. Als wäre sie an der Barriere abgeprallt - oder als versuche sie, Distanz von ihr zu gewinnen.
    Nein, überlegte Nicole, sie war nicht von der Barriere erfaßt und durch die Heckscheibe gepreßt worden, sondern vorher geflohen! Nicole atmete tief durch. Die Figur prallte auf den Asphaltbelag, wurde wieder hochgeschleudert und tickte dann noch zweimal auf, ehe sie etwa neun oder zehn Meter von der Barriere entfernt auf der Straße liegenblieb.
    Nicole war ihr sofort gefolgt und hatte jetzt Gelegenheit, die perfekt gestaltete, aber abstoßend wirkende Schlangenfigur aus nächster Nähe zu betrachten.
    Für einen Moment fror sie das Bild im Amulett ein, musterte das Objekt eingehend von allen Seiten und prägte sich jedes Detail ein.
    Um auch die Unterseite zu begutachten, ging Nicole auch ein paar Sekunden in der Zeit zurück und betrachtete das nun frei in der Luft schwebende Objekt.
    Aber was sie zu sehen gehofft hatte - irgendwelche magischen Zeichen oder dämonischen Sigille -, konnte Nicole nicht entdecken.
    Sie kehrte wieder zu dem Moment zurück, in dem die Figur endlich liegenblieb. Und dann - löste sich die Skulptur einfach auf!
    Ihre Konturen verschwammen. Der Boden schimmerte durch, dann war sie weg!
    Nicole spielte den Vorgang in Echtzeitgeschwindigkeit durch.
    Das Ganze dauerte höchstens eine Sekunde, eher weniger.
    Es gab keine weitere Bewegung mehr. Die Schlangenfigur verschwand genau dort, wo sie gelandet und liegengeblieben war.
    Sie teleportierte sich einfach davon.
    Und so gab es auch keine Möglichkeit, ihr auf irgendeine Weise weiter zu folgen und ihr Ziel ausfindig zu machen. Dazu war auch Merlins Stern nicht in der Lage.
    Nicole beendete die Zeitschau und löste sich mit einem weiteren Schaltwort aus der Halbtrance.
    »Und?« fragte Uschi.
    Nicole berichtete den beiden von ihrer Beobachtung.
    »Verschwunden?« überlegte die Telepathin.
    »Dann sollten wir vielleicht versuchen, diesen seltsamen Inder wiederzufinden.«
    »Der ist bestimmt nicht mehr da, wo wir ihn gesehen haben«, wandte Monica ein.
    »Aber mit dem Amulett können wir vielleicht herausfinden, wohin er gegangen ist«, schlug Uschi vor.
    »Und wenn er ebenso teleportiert ist wie dieses befremdliche Kunstwürg… Kunstwerk?« gab Nicole zu bedenken.
    »Dann kannst du in der Zeit zurückgehen und herausfinden, woher er gekommen ist. Vielleicht ist er ja genau dahin wieder zurückgekehrt.«
    »Einverstanden«, sagte Nicole.
    »Holt jemand den Wagen? Dann können wir gleich losfahren und uns um die Sache kümmern.«
    ***
    Sie hatte die seltsame Skulptur in Geschenkpapier eingewickelt und hatte auch eine Flasche kalifornischen Rotwein dabei. So fühlte sich Dany für ihren heutigen Besuch bei Franco gerüstet.
    Seine kleine Wohnung lag im Erdgeschoß eines Dreifamilienhauses, das am Stadtrand stand, und den Weg dorthin legte Dany auf Rollerblades zurück. Damit kam sie schneller voran als mit einem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln.
    Zudem konnte sie

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