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0610 - Die Macht der Schlange

0610 - Die Macht der Schlange

Titel: 0610 - Die Macht der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bedrängen.
    Doch als der Begriff ›Ssacah-Priesterin‹ fiel, erstarrte Franco mitten in der Bewegung.
    Er unterhielt sich mit dieser Nicole Duval, und Sheriff Bancroft spielte den aufmerksamen Zuhörer. Von Alpträumen war die Rede und von Drachenschlangen.
    Aber als Franco jetzt der fremden Frau die Skulptur zeigen wollte, da gab es die nicht mehr. Sie war zu Staub zerfallen!
    Nicole Duval kassierte diesen Staub ein.
    »Den werden wir analysieren«, erklärte sie. »Wir verfügen über die entsprechenden Möglichkeiten dazu.«
    »Vielleicht werden Sie sich darüber wundern, aber ich bin nicht sonderlich an dem Resultat interessiert«, erwiderte Franco.
    »Doch«, meinte Nicole.
    »Ich verstehe sehr gut. Und ich verspreche Ihnen, wir werden Sie beide nach Möglichkeit auch nicht mehr belästigen.«
    Etwas später, als sie und Bancroft wieder draußen waren, maulte der Sheriff: »Hören Sie, Lady, wir müssen doch herausfinden, was…«
    Nicole tippte an ihre Stirn.
    »Alles, was zu erfahren ist, weiß ich inzwischen«, sagte sie.
    »Woher?«
    »Ich bin Telepathin«, eröffnete Nicole. »Und ich habe ausnahmsweise gegen den Kodex verstoßen, nach dem wir Telepathen möglichst nicht unerlaubt in fremden Gedanken schnüffeln. Ich habe diesen Franco sondiert. Und auch seine Freundin.«
    »… die aber doch noch bewußtlos ist!«
    »Aber ihr Unterbewußtsein nicht. Und das hat mir einiges verraten. Hier herrscht künftig Ruhe, wir werden nur aufpassen müssen, daß es nicht weitere Fälle dieser Art gibt. Denn vermutlich ist das, was wir hier erlebt haben, nur die Spitze des Eisbergs.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es gibt noch eine Menge dieser Schlangen… Schlangenmenschen… Menschenschlangen… wie auch immer. Und ich bin mir nicht sicher, ob diese Dany die einzige Priesterin war.«
    ***
    Sie war es.
    Gewesen.
    Weitere Vorfälle gab es nicht mehr. Keine Morde mehr, kein rätselhaftes Verschwinden von Toten. Der Spuk war vorbei, wie weggeblasen, ohne daß es eine Erklärung dafür gab.
    Zumindest nicht für Zamorra und seine Freunde. Sie konnten nur vermuten, was geschehen war, aber mit ihren Theorien lagen sie knapp neben der Wahrheit.
    Die kannten nur drei Personen: Ssacah, sein Hohepriester Nick Bishop und Astaroth.
    Denn Astaroth hatte sehr wohl gemerkt, was hier geschah.
    Er ließ sich nicht täuschen. Aber er täuschte andere.
    Daß Dany überlebt hatte, war nur ein Trick gewesen, um von sich selbst abzulenken - wer rechnete schon damit, daß ein Dämon ein Menschenleben verschonte?
    Astaroth verzichtete auch darauf, als Rächer und Bestrafer in Erscheinung zu treten. Deshalb ließ er Ssacah vorerst noch ungeschoren.
    Er hatte ja sein Werkzeug.
    Franco, der Magier!
    Franco, der der Schwarzen Magie nicht verfallen wollte!
    Dabei war genau das längst geschehen, denn der Erzdämon hatte ihm die Kraft verliehen, den Ssacah- Zauber zu löschen.
    Doch auch vorher schon war ein Teil von Astaroths Magie in Franco gewesen, deshalb auch hatte der Ssacah-Keim ihn nicht voll in den Griff bekommen können, wie es Ssacah und vielleicht auch Bishop geplant hatten.
    Aber Franco ahnte nicht einmal, daß er nur das Werkzeug eines Dämons gewesen war. Und es auch bleiben sollte.
    Die mutierten Ssacah-Ableger zerfielen.
    Überall, wo sie aufgetaucht waren, wo Menschen getötet worden waren, um ihre Lebensenergie Ssacah zuzuführen.
    Wobei die Ssacah-Diener Wert darauf gelegt hatten, nur junge, vitale Opfer zu erwählen, deren Lebensenergie besonders stark war. Die von alten Leuten war ja nur noch gering, es lohnte den Aufwand daher nicht.
    Aber sie konnten keine weiteren Opfer mehr gewinnen. Sie starben selbst ab.
    Das wäre auch ohne Astaroths Tun geschehen. Denn so gewaltig war die Magie auch wieder nicht, die er Franco gewährte.
    Nein, der Grund dafür war, daß in den Schlangenmenschen ein Fehler steckte. Die Manipulierten waren auf Dauer nicht überlebensfähig. Es reichte eben nicht, sauroide Gene auf Ssacah-Ableger zu übertragen und sie auf diese Weise zu verändern.
    Oder… vielleicht doch?
    Ganz unzufrieden war Commander Bishop nämlich mit dem Ausgang der Sache nicht.
    Denn ein Eisen hatte er noch im Feuer. Und von diesem Eisen wußte nicht einmal Ssacah.
    Der Hohepriester beschloß, dieses Eisen auch erst dann zu schmieden, wenn es heiß genug geworden war. Er konnte warten.
    Er war vorsichtiger als Ssacah.
    Er registrierte, daß der Erzfeind Zamorra nach ein paar Wochen aufhörte, nach Ssacah-Dienern suchen zu

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