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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chance, daß er der Nixe begegnet war. Es stellte sich natürlich die Frage, wie die beiden zueinander standen.
    Feindlich oder nicht?
    War die Nixe das einzige Fabelwesen, das sich in der Tiefe des Wassers herumtrieb? Gab es noch mehr von ihnen oder andere Wesen, gefährlichere Mutationen?
    Ich hörte Kate weinen und stoppte meinen nachdenklichen Gedankenfluß. Die junge Frau hockte da, hielt den Kopf gesenkt und beide Hände gegen das Gesicht gepreßt, als wollte sie nichts mehr sehen und hören.
    Ich blieb vor ihr stehen, bückte mich und berührte sie an der rechten Schulter.
    Kate merkte den leichten Druck, schüttelte den Kopf und flüsterte dann:
    »Laß mich bitte! Laß mich!«
    Ich versuchte, meiner Stimme einen ruhigen Ton zu geben. »Kate, ich weiß, wie es in dir aussieht. Mir ist klar, daß du einen Schock erlitten hast, aber wir müssen jetzt normal reden. Oder es zumindest versuchen, verstehst du das?«
    Sie reagierte nicht. Stumm hockte sie vor mir. Plötzlich – nach einigen Sekunden – schnellte sie so überraschend hoch, daß ich hastig zurückging, da sie sonst gegen mich gestoßen wäre.
    »Was ist denn, Kate?«
    Sie schrie mich an. »Was ist, fragst du noch, John? Verdammt, hast du es nicht gesehen?«
    »Natürlich.«
    Sie streckte mir beide Hände entgegen, als wollte sie mir etwas überreichen. »Das war meine Schwester, John! Begreifst du das? Es war meine Schwester!« Sie sprach die Sätze abgehackt. »Kannst du dir vorstellen, was es für mich bedeutet?«
    »Sicher!«
    »Nein, das kannst du nicht. Ich habe sie eingeladen, und ich habe sie in dieses verfluchte Schicksal hineingetrieben. Es ist meine Schuld, ich muß damit fertig werden, John.«
    »Du konntest nichts machen.«
    »Nein!« Bitter preßte sie das Wort hervor. »Ich habe sie nicht beschützen können, als die drei Killer in das Haus stürmten. Ich habe ihr auch nicht helfen können, als sie, aus mir unerklärlichen Gründen, zum Monstrum wurde. Ich habe nichts geschafft, gar nichts. Ich bin ein Versager, verstehst du? Ich bin…«
    »Wir haben beide nichts tun können, und Suko ebenfalls nicht. Aber wir sollten nachdenken.«
    »Oh, du komischer Polizist, du! Nachdenker, ich will aber nicht nachdenken, ich will handeln.«
    »Ich auch!«
    »Dann tu es doch, verdammt!«
    »Das werde ich bestimmt, Kate. Bevor man jedoch etwas unternimmt, sollte man den Verstand einschalten, meine ich. Wir müssen über Motive nachforschen, über Abläufe.«
    »Meine Schwester hat sich verändert, zum Henker! Ich kenne die Gründe nicht. Ich habe nur gesehen, daß sie zu einem Monstrum geworden ist, zu einem Fabelwesen, das man als Nixe bezeichnet. Ich habe bis gestern nicht daran geglaubt, daß es so etwas gibt. Heute bin ich eines Besseren belehrt worden. Wieso ist sie zur Nixe geworden, John? Was hat sie dermaßen verändert? Was haben die drei Killer alles mit ihr angestellt? Hast du darauf eine Antwort?«
    Ich runzelte die Stirn. »Auch wenn ich dich enttäuschen muß, Kate, ich glaube nicht daran, daß die drei Gangster an der Verwandlung deiner Schwester die Schuld tragen.«
    »Ach nein?« stieß sie aggressiv hervor. »Markierst du hier den oberschlauen Bullen?«
    »Das nicht, aber ich habe meine Erfahrungen. Wie du schon richtig bemerktest, es waren Gangster. Und Gangster oder Killer haben mit diesen Dingen nichts im Sinn. Deine Schwester muß einem anderen Phänomen begegnet sein, daß sie dermaßen verwandelt hat.«
    »Und welchem?«
    »Noch weiß ich es nicht.«
    »Aha, ratlos.«
    »Nicht ganz. Ich würde davon ausgehen, daß Chris mit einem magischen Phänomen Kontakt hatte.«
    Sie starrte mich an, als hätte ich ihr etwas Furchtbares gesagt. Dabei zwinkerte sie mit den Augen. »Du wirst Verständnis dafür haben, daß ich diese Definition zumindest anzweifle.«
    »Das ist dein gutes Recht.«
    Wild lachend setzte sich Kate in Bewegung. Erst an der Reling blieb sie stehen, starrte in das Wasser und rief: »Verdammt noch mal, so zeig mir doch dein magisches Phänomen. Wo hält es sich versteckt, John?« Sie deutete gegen die wogende Fläche. »Wo befindet es sich? Kannst du mir eine Antwort geben?«
    »In der Tiefe!«
    Hastig drehte sie sich um. »Dann tauche und zerstöre es, Sinclair. Los, rein mit dir!« Kate verengte die Augen, denn ihr war eine Vermutung gekommen. »Oder hat dein Kreuz für diese Veränderung bei meiner Schwester gesorgt? Meinst du das mit dem Begriff Magie? Hast du es nur umschrieben?«
    »Bestimmt nicht. Mein Kreuz

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