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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie wartete auf einer Erklärung meinerseits, da mußte ich sie enttäuschen, denn auch mir war dieser Vorgang mehr als rätselhaft. Furcht empfand ich nicht, nur eine gewisse Neugierde, denn so wie das Kreuz reagierte, mußte es etwas erweckt haben, das in der Tiefe der Meeres, wahrscheinlich auf dem Grund, verborgen lag.
    Der Templer-Schatz?
    Um ihn ging es, seinetwegen waren wir nach Neufundland gekommen. Ihn wollten wir finden.
    Wir, das waren Kate Tanner, Suko und ich. Der Inspektor hatte den ersten Tauchversuch unternommen, befand sich noch unten, und ich bangte um ihn. Daß dieser geheimnisvolle Schein an die Oberfläche gedrungen war, konnte mit meinem Kreuz zusammenhängen, aber auch damit, daß Suko möglicherweise etwas entdeckt hatte.
    Unser Boot lag vor Anker, was gut war, denn hier, nahe der gewaltigen Felsen und des Ufers, war die Strömung sehr gefährlich.
    Besonders für einen Menschen, der in sie hineingeriet und ohne Hilfsmittel kaum freikommen konnte.
    Kate umfaßte mich auch weiterhin. Sie forderte von mir eine Erklärung, die ich ihr leider nicht geben konnte. Das Unbegreifliche saß tief wie ein Stachel.
    Schließlich ließ sie meinen Arm los und trat einen Schritt zurück.
    Gischtwasser hatte ihr Gesicht bespritzt und nasse Flecken hinterlassen. Mit hastigen Schritten lief sie zur anderen Seite des Bootes, schaute dort gegen das Wasser, kehrte kopfschüttelnd und schwer atmend zu mir zurück und sagte nur ein Wort:
    »Nichts!«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Wieso?«
    »Die Magie konzentriert sich hier. Mein Kreuz zeigt es genau an, Kate.«
    Sie ging leicht in die Knie, als sie die nächste Frage stellte. »Aber wieso denn?«
    »Ich weiß es nicht, Kate – sorry.«
    »Doch, du willst es mir nicht sagen, John. Bitte, ich habe dir Vertrauen geschenkt, ich habe euch an den Ort geführt, wo aller Wahrscheinlichkeit nach der Schatz der Templer auf dem Meeresgrund verborgen liegt. Ich habe meine Schwester verloren, und deshalb nehme ich mir auch das Recht heraus, Aufklärung zu verlangen.«
    Ich lachte leise. »Ich würde sie dir gern geben, Kate, aber ich bin selbst überrascht.«
    Das war nicht einmal gelogen, denn mit einer derartigen Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Das Kreuz reagierte eigentlich nur, wenn sich eine fremde Magie in der Nähe befand. Also eine Kraft, die der meines Kreuzes gegenüberstand.
    Nach allem, was ich wußte, konnte oder durfte das beim Schatz der Templer nicht sein. Er war vor Hunderten von Jahren aus Frankreich über den großen Teich hier nach Neufundland geschafft und auf dem Grund des Meeres versenkt worden, angeblich in einer unterirdischen Stadt, die sich aus zahlreichen Gängen, Stollen und Labyrinthen zusammensetzte, in der ein Mensch verloren war.
    Bisher hatte ich noch nichts von der Stadt gesehen. Im Gegenteil, wir waren abgelenkt worden, denn Kate und Chris Tanner, zwei Schwestern, die Suko und ich kennengelernt hatten, waren als Umweltschützerinnen einer Interessengruppe in die Quere gekommen, die drei Killer auf sie gehetzt hatten. [1] Den Kerlen war es gelungen, Chris Tanner zu entführen. Sie hatten auch uns umbringen wollen, nur hatten sie sich dabei Blasen gelaufen. Allerdings war Kates Haus abgefackelt worden, und wir hatten die Flucht ergriffen, um uns endlich auf die richtige Aufgabe, das Finden des Templer-Schatzes, konzentrieren zu können.
    Lag er genau dort, wo unser Boot auf den Wellen dümpelte? Das Kreuz hatte mir ein Zeichen gegeben, nur war es fraglich, ob nicht noch eine andere Magie in der Nähe lauerte.
    »John, tu was!«
    »Nein, Kate, du kannst drängen, wie du willst. Ich weiß nicht, was ich unternehmen soll. Suko ist dort unten. Er wird den Schein gesehen haben. Ich rechne damit, daß er bald auftauchen wird.«
    »Ich nicht.«
    »Weshalb nicht?«
    Sie atmete scharf ein und sprach gegen den zugigen Wind. »Es ist so ein Gefühl, weißt du? Ein drückendes Feeling, auf das ich hören will. Ich habe Angst.«
    »Wir werden das schon schaffen.«
    »Auch die Killer?«
    »Die sind weit weg.«
    »Hoffentlich.« Kate Tanner ballte die Hände und drückte sich und mir die Daumen.
    Ich konzentrierte mich wieder auf die Stelle, wo der silbrige Schein schwamm. Der Umfang war vielleicht drei bis vier Yards, wobei er an den Rändern doch sehr zerfaserte. Die Wellen bewegten sich hektisch, aber aus der Tiefe bekam der Glanz keinen Nachschub, so daß die Intensität gleich blieb.
    Plötzlich sah ich die Bewegung im Zentrum.
    Auch Kate hatte

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