0611 - Brennpunkt Medo-Center
leid, und es tut uns allen leid... „ „Aber?" fragte Main, ein Mann, der mindestens hundertzweiundneunzig Zentimeter groß und schätzungsweise fünfundsiebzig Jahre alt war.
„Aber - keine Party!"
Ein bedauerndes Murmeln erscholl aus der Zentrale des anderen Schiffes.
„Warum nicht?"
„Wir können miteinander sprechen, aber wir dürfen nicht miteinander verkehren. Darüber später ausführlicher und mehr.
Wie lange waren Sie draußen?"
Mainac Tovrath trug an seiner Uniform die Symbole Biologie und Medizin, vermutlich war er Galaktobiologe und Galaktomediziner, abgesehen von seinem rein militärischen Rang. Er blickte aus Augen, die ein merkwürdiges Grün zeigten, auf Turan und die anderen Männer in der Zentrale.
„Einige Tage länger als zwei Jahre, Turan. Wir haben zwölfhundert Mann Besatzung, etwa die Hälfte sind Mädchen und Frauen."
„Verdammt! Und keine Party!" stöhnte Ghom auf.
Das Gelächter war herzlich, aber nicht besonders laut. Die Leute drüben in der Zentrale schienen die Zurückhaltung Turans entweder falsch zu deuten, oder sie ahnten etwas. Der große hagere Mann mit dem rotbraunen Bürstenhaarschnitt hob die Hand.
„Unser Ziel war, festzustellen, wie und in welchem Umfang und an welchen Stellen sich Blues-Völker verschieben, zu Machtzentren zusammenschließen und so weiter. Unser Einsatz basierte auf den Berichten verschiedener Agenten, die Rhodan erreichten.
Sie werden fragen, warum wir gerade hier vorbeiflogen. Das ist leicht erklärt. Im Jahr fünfundfünfzig passierten wir hier diese Station und versorgten uns mit letzten Informationen und Nachrichten.
Wir wollten uns beim Chef von PANTO-III melden..."
Turan sagte bedauernd: „Er ist in unserem Schiffslazarett und geht dort mit Inbrunst seinen Hobbys nach. Aber... berichten Sie weiter, Main!"
„Wir wollten uns hier melden und die letzten Neuigkeiten erfahren. In siebenhundertzwölf Tagen kann viel passiert sein"
„So ist es!" kommentierte Ghom düster. „Genau das ist der Fall, Kommandant!"
Also war es nicht ein blinder Zufall, der diese Schiffsbegegnung herbeigeführt hatte. Der Explorer hätte auf jeden Fall in diesem Sonnensystem den Linearraum verlassen und einen Kontakt gesucht.
„Sie wissen alles von uns, meine Herren - jetzt sind Sie dran!
Ihre Gesichter sind einigermaßen ernst. Ist das Problem ebenso ernst?" fragte Main.
Ein unbehagliches Schweigen griff um sich.
Schließlich sagte Turan Minho laut: „Es ist eine Art Seuche, die in ihrer Art ebenso tödlich sein kann wie eine medizinisch definierbare Seuche.
Sie wird Psychosomatische Abstraktdeformation. genannt, kurz PAD.
Niemand weiß bisher, wodurch diese Seuche übertragen wird.
Es ist so, als ob eine Art Gas durch den Weltraum zieht und die Menschen süchtig macht. Unser Schiff hat eine Besatzung von Neuarkoniden, wir scheinen von PAD nicht befallen zu werden.
Aber auch das ist noch nicht zu beweisen, auch nicht das Gegenteil. Auf allen Welten werden inzwischen fieberhafte Forschungen betrieben."
Main unterbrach mit rauher Stimme. Sein Gesicht drückte seine Sorgen aus, als er fragte: „Wie sieht es auf Terra aus?"
Turan zuckte die Schultern. Ghom Saruk erwiderte halblaut: „Verdammt ernst. Fliegen Sie nicht nach Terra. Nach allen Berichten, die wir haben, herrscht dort das Chaos. Terra steht als Synonym für einen Fluchtpunkt. Jeder PAD-angesteckte Terraner sucht seine Heimat. Schiffe kommen dort an und überfluten mit ihrer Fracht das System und den Planeten. Sie würden nicht helfen können, Sir, und das Chaos höchstens noch vergrößern."
„Ich verstehe. Weiter!"
Die zwölfhundertköpfige Mannschaft des Schiffes, das mit einem Durchmesser von fünfhundert Metern auf der Kugelzelle eines Schlachtkreuzers aufgebaut worden war, hörte mehr und mehr deprimiert zu, was der Kommandant des USO-Schiffes zu sagen hatte.
Natürlich war der Wunsch des gebürtigen Tefroders Mainac Tovrath verständlich, sich mit Turan zu treffen und ein langes, gemütliches Gespräch durchzuführen. Im Lauf eines solchen Gespräches wurden weitaus mehr Informationen übermittelt als auf andere Weise, und außerdem kam, nach zwei Jahren zum erstenmal, der Kontakt mit einem anderen Menschen dazu.
So oder ähnlich dachten alle anderen Frauen und Männer des Explorers.
„Ich zum Beispiel kann nicht sicher sein, ob ich - oder einer aus meiner Mannschaft - unter Umständen ein Krankheitsträger bin.
Obwohl wir uns beste Chancen ausrechnen, als
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