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0611 - Brennpunkt Medo-Center

Titel: 0611 - Brennpunkt Medo-Center Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diamagnetischen Saum des Hemdes.
    „Wir haben eine Spitzelmeldung erhalten. Niemand weiß etwas Genaues, und es liegen weder Beweise für noch gegen diese Information vor" Ich schloß langsam das wuchtige Schloß meines Gürtels. Noch immer hatte ich keinen Bauchansatz. Kein Gramm Fett, ein durchtrainierter Körper, und ein lädierter Verstand.
    „Was ist los, Lawer?" fragte ich kurz. Mein Argwohn stieg.
    Ich merkte, wie sich die feinen Härchen im Nacken aufstellten.
    „Eine Gruppe Akonen soll auf Tahun gelandet sein.
    Sie versuchen vermutlich, herauszubekommen, was es mit PAD auf sich hat."
    Ich erschrak tatsächlich. Nach einem halben Jahrhundert der Arbeit in der United Stars Organisation erschrak ich.
    „Akonen? Hochqualifizierte Leute?" murmelte ich.
    Jetzt hatte sich Lawer gefangen.
    „Sie werden sicher keine Stümper hierher schicken!" bestätigte er meinen Argwohn.
    Man kannte Tahun allerorten als das medizinische und biologische Superzentrum der Galaxis. Daß es hier einige Einrichtungen der USO gab, die ausgesprochen geheim waren und hervorragend getarnt, das wußten die wenigsten.
    Es war fast niemandem bekannt, daß es hier den Anfang und das Ende einer Transmitterstrecke gab, die ausgesprochen frequentiert war und der Rehabilitierung verletzter Spezialisten diente, die durch ein Programm aus Schrecken, Tests, Erholung und Training nicht nur körperlich, sondern auch seelisch-geistig wiederhergestellt wurden. Alle möglichen terranischen Schiffe suchten hier Hilfe, und normalerweise würden wir auch jedem anderen betroffenen Volk Hilfe leisten, wenn es notwendig war.
    Aber daß hier eine Gruppe von Agenten oder Spionen versuchte, irgendwelche Geheimnisse zu entdecken, paßte niemand.
    „Wenn sie keine Stümper hierher schicken, und da scheinst du vollkommen recht zu haben", sagte ich und blickte bedauernd hinüber zum Frühstückstisch, der gerade von der Robotküche gedeckt wurde,, „dann haben wir es mit Fachleuten zu tun.
    Sie werden sich mitten in diesem Chaos hier exzellent verbergen können. Es ist schwierig, sie zu finden."
    Lawer nickte ernst.
    „Wenn sie sich nicht verraten. Noch haben wir alles im Griff."
    „Noch", sagte ich. „Ich bin in fünfundvierzig Minuten bei dir.
    Gibt es sonst Neuigkeiten?"
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    „Nichts Ungewöhnliches. Abgesehen von der Tatsache, daß sich ein Fernschiff, ein Explorer mit zwölfhundert Mann angesagt hat. Sie trauen sich nicht nach Terra und wollen hier eine Parkbahn beziehen."
    „Sollen Sie", sagte ich leise. „Bis gleich."
    Er musterte mich mit einem Blick, der mir deutlich zu verstehen gab, daß auch andere Menschen, im besonderen meine wenigen Freunde, mich ein wenig durchschaut hatten. Lawer kannte aus vielen verräterischen Bemerkungen und alkoholgeschwängerten Monologen mein Problem. Er versuchte auf seine behutsame Art, mich vor dem völligen Durchdrehen und vor der Selbstaufgabe zu bewahren.
    „Bis gleich, Rav."
    Der Bildschirm wurde dunkel. Ich drehte mich herum, schlüpfte in die leichten Stiefel und schaltete das Gerät an, das in gedruckter Form die täglichen Neuigkeiten wiedergab, die Tageszeitung des fünfunddreißigsten Jahrhunderts. Während ich aß, las ich.
    Es gab eine wahre Flut von Neuigkeiten, aber sie alle ordneten sich einem einzigen Schema unter.
    Langsam griff die Panik nach dem Planeten Tahun.
    Das Problem: Zuviel Hilfesuchende und zu wenig Möglichkeiten, ihnen zu helfen. Es gab eine Masse von Teilgebieten, die an verschiedenen Orten des Universums mit aller Kraft untersucht wurden. Sie alle kannten nur ein Ziel: den Versuch, die verheerende Wirkung dieses „Virus" PAD zu entschlüsseln.
    Niemand wußte, was PAD wirklich war, wie es übertragen wurde.
    Im Klartext: Niemand wußte Rat.
    Es gab nur einige Möglichkeiten, einer Ausbreitung oder dem völligen Chaos auf allen von Menschen und Menschenabkömmlingen bewohnten Planeten Herr zu werden: Man schoß jeden, der die bekannten und gefürchteten Symptome zeigte, mit dem Paralysator nieder und schichtete die Befallenen in die Tiefschlafkammern, bis man wirklich wußte, was PAD war.
    Und genau das war nicht durchführbar.
    Der Kaffee schien nach Rost zu schmecken oder nach feuchter Wand. Der Toast fühlte sich wie Pappe oder trockene Kunststoffolie an. Die Butter schien ranzig zu sein, die Eier rochen merkwürdig, die Marmelade hatte den Geschmack von Dispersionskleber, und die Wurst mußte dreißig Jahre lang im All getrieben sein. Kurz: mein

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