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0614 - Werwolf-Begräbnis

0614 - Werwolf-Begräbnis

Titel: 0614 - Werwolf-Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mister.«
    »Ich heiße übrigens John Sinclair.«
    Er lachte in meinen Satz hinein. »Dann ist der Mann neben Ihnen sicherlich Suko.«
    »Stimmt«, erklärte mein Freund. »Sie kennen uns?«
    »Ich hörte von euch.«
    »Dann wissen Sie wohl, woran Sie sind.«
    Er hatte mich genau verstanden und richtete seinen Blick direkt in mein Gesicht. »Ja, das weiß ich, aber ich möchte euch beiden einen guten Rat geben. Ich weiß, wer ihr seid, es spricht sich eben in London herum. Ihr könnt euch um alles mögliche kümmern, nur nicht um mich. Das hier ist eine andere Welt, versteht ihr? Damit habt ihr nichts zu tun. Wir leben für uns, wir wollen keine Aufklärung durch die Weißen, und wir gehen unseren alten Sitten und Gebräuchen nach.«
    »Das könnt ihr«, gab ich ebenso leise, aber nicht minder scharf zurück. »Solange sich alles im Rahmen der Gesetze bewegt, bekommen Sie keinen Ärger. Sollten die Menschen aber noch einmal durchdrehen und möglicherweise Verbrechen begehen, werden wir uns mit Ihnen und mit Ihrem Zauber beschäftigen.«
    »Welchen Zauber denn?«
    »Könnte es sein, daß er den Namen Macumba trägt oder in ähnliche Richtungen weist?«
    Aci leckte hastig über seine Lippen, bewegte die blassen Augenbrauen und schüttelte den Kopf. »Was ist Macumba für einen Wei ßen? Was schon, frage ich.«
    »Etwas, das wir nicht hinnehmen und bekämpfen werden, Meister.«
    »Nein, nicht ihr. Kümmert ihr euch um eure Welt. Wir kümmern uns um die der Alten. Macumba ist ein Geist, eine Tradition, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    »Ein böser Geist«, gab ich zurück. »Wir mögen weder Macumba noch Voodoo oder Zombies.«
    Er lachte. Die schrillen Laute schreckten selbst die Krokodile hoch, die sich unruhig bewegten und mit ihren mächtigen Schwanzflossen das Wasser kraftvoll aufpeitschten. »Geht, Ihr Idioten! Geht schon und kommt nicht mehr wieder.«
    »Idioten?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Haben Sie schon etwas von Beleidigung gehört?«
    Er wedelte Rauch zur Seite. »Ich stehe zu meinen Worten. Und laß dir gesagt sein, Inspektor. Ihr seid auf dem Irrweg. Ich habe nichts mit Voodoo und Zombies zu tun. Wer Macumba tatsächlich kennt, der würde nie derart dumme Fragen stellen. Meine Zeit für euch ist abgelaufen. Ich muß nachdenken, geht wieder!« Er wedelte unwirsch mit der Hand, als wären wir lästige Insekten.
    »Was würden Sie denn sagen, wenn wir wiederkommen?« frage Suko und beugte sich vor.
    Da fauchte er. Dabei hatte er den Mund weit aufgerissen. Das Fauchen hörte sich an, als stünde ein Werwolf dicht vor dem Angriff. Er wischte durch sein Gesicht und verteilte die weiße Schminke dort noch mehr. »Ihr habt mich nicht ernstgenommen – geht!«
    Ich wollte noch bleiben. »Wie war das mit den Menschen, die Amok liefen?«
    »Sie lernten die andere Welt kennen. Ihr Geist öffnete sich, verstanden, ihr Polizisten?«
    Sehr langsam nickten wir. »Ja, das haben wir verstanden. Wie gesagt«, warnte Suko. »Es soll nicht noch einmal vorkommen, sonst erscheinen wir abermals bei Ihnen.«
    Mit seinem rechten dicken Zeigefinger deutete er auf uns. »Ihr seid schon einmal zuviel hier gewesen. Denkt an meine Worte.« Er saugte hastig an seiner Zigarre und machte uns durch eine nahezu wütende Kopfbewegung klar, daß er das Gespräch für beendet hielt.
    Uns blieb nichts anderes übrig, als zu verschwinden. Schon jetzt stand fest, daß wir auf diesen Knaben ein besonderes Auge haben würden. Und zwar sehr scharf.
    Dann drehten wir uns um. Es gab nur diesen einen Weg zurück.
    Wir wollten uns auch keine Blöße geben und nach einem anderen fragen, und diesmal betrat ich als erster den Steg.
    Wieder drückte ich das Holz leicht nach unten. Durch die letzten Wellenbewegungen war es feucht geworden und dementsprechend glatt. Ein gutes Gefühl besaß ich nicht.
    Hinter mir hörte ich Suko gehen, schielte nach rechts und entdeckte oberhalb der Wasserfläche die starren Glotzaugen der beiden gefräßigen Krokodile.
    »Noch etwas!« rief Aci mit seiner hohen Stimme hinter uns her.
    Wir blieben stehen.
    »Schaut euch meine beiden Freunde an. Noch sind sie ruhig, ich könnte sie auch steuern. Wenn sie zuschnappen, verschlingen sie euch mit Haut und Haaren. Da bleibt dann nichts mehr von euch zurück.«
    »Man weiß, wohin wir gefahren sind.«
    Diesmal kicherte er. »Keiner wird euch gesehen haben.«
    Ich wußte nicht, ob er mit seinen »Tierchen« in einem gedanklichen Kontakt stand, jedenfalls verließen die Krokodile

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