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0614 - Werwolf-Begräbnis

0614 - Werwolf-Begräbnis

Titel: 0614 - Werwolf-Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wahrscheinlicher wurde diese Vorstellung für mich, obgleich ich keinerlei Beweise hatte und Aci diese magischen Manipulationen vom Gefühl her nicht zutraute.
    Aber wer kann schon hinter die Stirn eines Menschen schauen? Dieser Mensch konnte sich seinen Landsleuten so loyal geben wie er wollte, was sich tief in seinem Hirn abspielte, blieb ums allen verborgen.
    Nicht grundlos hatte ich den Begriff Macumba erwähnt oder war auf ihn eingegangen. Macumba ist gefährlich, eine verdammt grausame Abart des Bösen. Macumba ist eine Religion, eine Weltauffassung, eine Revolution, was wir leider schon alles erlebt hatten.
    Ich rief mir die Szene noch einmal zurück ins Gedächtnis. Da hatte ich im Boden gesteckt und nur mehr mit dem Kopf hervorgeschaut.
    Eine Frau hatte hinter mir gesessen und mir ihre Hände auf den Kopf gelegt. Vor mir hatte der Wolf gehockt. Lauernd, gefährlich, wie zum Biß bereit.
    Wolf oder Werwolf?
    Ich als Geisterjäger mußte so denken, da ich meine Erfahrungen mit diesen dämonischen, Wesen schon mehr als einmal gesammelt hatte. Ich wußte, welche Gefahren von den Werwölfen ausgingen.
    Lange Zeit war es ruhig geblieben, hatte ich nichts mehr mit ihnen zu tun gehabt, und ich schauderte bei dem Gedanken daran, daß sie jetzt wieder zurückkehren und mich in einer hilflosen Lage erwischen konnten.
    Noch einmal drückte ich auf die Programmtaste mit der Zahl 14.
    Wieder erhellte sich der Bildschirm. Ich bekam bereits Hoffnung, von der allerdings nichts mehr blieb, denn das normale Schema lief ab. Jemand interviewte auf der Straße Passanten und fragte sie, was sie von einer bestimmten Seife hielten.
    Sicherheitshalber knipste ich sämtliche Tasten durch, ohne zu einem Ergebnis zu gelangen. Diese eine Szene sah ich nicht mehr. Sie mußte mir magisch überspielt worden sein.
    Ich legte die Fernbedienung zur Seite und dachte daran, daß ich mich schon manchmal mit dem Tod und auch mit meiner Beerdigung beschäftigt hatte.
    Ein Begräbnis wie das, das man mir gezeigt hatte, paßte mir überhaupt nicht in den Kram. Ich will nicht gerade sagen, daß ich es haßte, aber gerechnet hätte ich mit so etwas nie, und ich nahm mir vor, daß es nicht zu einer Tatsache werden sollte.
    Ferner fragte ich mich, wer der Mann gewesen war, der bis zum Kopf im Sand gesteckt hatte. Ich persönlich bestimmt nicht, und einen Zwillingsbruder besaß ich ebenfalls nicht.
    Sehr langsam drückte ich mich aus dem Sessel hoch. Meine Kehle war trocken geworden, es lag möglicherweise auch an der Heizungsluft. Zudem fühlte ich mich völlig von der Rolle, als hätte ich schnell drei Gläser Champagner gekippt.
    Dann schellte es.
    Auf halbem Weg zur Küche blieb ich stehen, horchte, als könnte ich durch den Klang herausfinden, wer hinter der Tür stand. Ich war zudem der Überzeugung, daß diejenige Person, die geklingelt hatte, sich bereits im Haus befand.
    Und ich wußte, obgleich ich es nicht sah, daß es nicht Suko war, der zu mir wollte.
    Mit vorsichtigen Schritten näherte ich mich der Tür, schielte durch den Spion und sah eine fleischfarbene Fläche, die jemand von außen her gegen das Guckloch gedrückt hatte.
    »Machen Sie auf, Sinclair!«
    Die Stimme drang dünn an meine Ohren, aber es hatte eine Frau gesprochen.
    »Wer sind Sie?«
    Die Frau lachte vor ihrer Antwort. »Sie werden mich kennen, Sinclair, öffnen Sie!«
    Nun ja, an ihrer Stimme hatte ich sie nicht erkannt. Ich war natürlich mißtrauisch, aber ich wollte mich nicht als abwartender Feigling zeigen und zog die Tür nach innen.
    Sehr vorsichtig, denn ich rechnete damit, daß die Frau nicht allein erschienen war.
    Sie war allein gekommen, soweit ich es erkennen konnte. Und sie stand dicht vor der Schwelle, die etwas breiten Lippen zu einer Mischung aus Lächeln und Grinsen verzogen: Ich kannte sie vom Ansehen.
    Es war die Frau, die mir die Hände auf den Schädel gelegt hatte!
    ***
    Ich sagte nichts, sie ebenfalls nicht, wobei ich den Eindruck bekam, als wollte sie die Momente meiner Überraschung nicht stören und sie so lange wie möglich wirken lassen.
    Wir sahen uns an, vor allen Dingen betrachtete ich ihr Gesicht, und stellte fest, daß diese Frau als lebendiges Wesen eine Ausstrahlung besaß, der ich mich nur schwer entziehen konnte.
    Innerhalb der kurzen Zeit, die mir blieb, versuchte ich diese Ausstrahlung herauszufinden, zu analysieren. War es eine gewisse animalische Aura, die von ihr abstrahlte? Jedenfalls empfand ich sie als wild und erotisch

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