0617 - Der Kampf um die Positronik
Mehrzahl der Anwesenden für die Durchführung des gewagten Unternehmens war. Noch während sich Gruppen bildeten, um weiterzudiskutieren, gab Waringer bereits die Anweisungen zur Herstellung der Druckbehälter.
*
Am 19. April lagen drei Druckbehälter, dicht gefüllt mit den Andro-Sporen, zum Einsatz bereit. Kurz zuvor war es noch zu einem Zwischenfall gekommen, der jedoch nur als Testversuch der Positronik gewertet werden konnte.
Drei automatisch gesteuerte Gleiter kamen aus der Wüste und näherten sich der Kolonie Suntown in niedriger Höhe.
Waringer ordnete den Alarmzustand an, während die Arbeit in den Labors weiterging. Major Kondor überprüfte die Verteidigungsbereitschaft der Abwehr. Alle Geschütze waren auf die unerwartet aufgetauchten Angreifer gerichtet.
Aber die Gleiter griffen nicht an.
Langsam und wie abtastend näherten sie sich dem wieder eingeschalteten Energieschirm, der, zusammen mit anderen sich überlappend, das gesamte Gelände überspannte. Sie stiegen höher und überflogen die riesigen Glocken und verschwanden dann in südlicher Richtung.
Sie kehrten nicht zurück.
Mark Bontröm hatte sich freiwillig gemeldet, Gucky in den gefährlichen Einsatz zu begleiten. Der Mausbiber hatte keine Einwände, denn allein würde er sich zu sehr mit den schweren Druckbehältern abquälen müssen. Waringer bestand noch darauf, daß ein Techniker mitkam, der mit den Behältern umzugehen wußte. Jetzt durfte keine Panne mehr passieren denn wenn die Plasmasegmente der Positronik erst einmal wußten, was die Terraner planten, war mit heftigen Groß und Gegenangriffen zu rechnen. Diese wollte man unter allen Umständen vermeiden.
Gucky würde insgesamt fünfmal teleportieren müssen, aber dann befand er sich mit den drei Behältern und seinen beiden Begleitern bereits im Innern der Positronik. Kreehl blieb als einzige Kontaktmöglichkeit in Suntown zurück.
Den ersten Sprung unternahm er allein, aber er nahm einen Druckbehälter mit.
Wie erwartet, gab es diesmal noch keine energetischen Sperren. Unangefochten erreichte er den oberen Schaltraum mit den unübersehbaren Kontrollen, die automatisch gesteuert wurden.
Er hatte den Plan im Kopf und wußte, daß die günstigste Nährschleuse ein gutes Dutzend Meter unter seinem jetzigen Standpunkt lag. Den Lift wollte er nicht benutzen, das würde sofort den Alarm auslösen. Entgegen seiner ursprünglichen Absicht beschloß er, die anderen Flaschen und die beiden Männer schon jetzt zu holen.
Zehn Minuten später standen er, Bontröm und Techniker Fragula in der Halle, jeder mit einem Druckbehälter unter dem Arm. Gucky führte die kleine Kolonne an. Die Positronik schien noch nichts von den Eindringlingen bemerkt zuhaben, was nahezu unwahrscheinlich war.
Sie ignorierten den geöffneten Lift, so verlockend er auch sein mochte. Ein Stück weiter fanden sie die Stufen, die nach unten führten. Sie mochten für einen Notfall angelegt worden sein, und wenn man es richtig betrachtete, war ja dies so etwas wie ein Notfall.
Allem Anschein nach stimmte etwas nicht mit der Positronik, abgesehen von den Plasmasegmenten. Die Anwesenheit von drei Fremden hätte längst bemerkt werden müssen. Aber Gucky war davon überzeugt, daß sie das Eindringen von Kondors geplantem Tausend-Mann-Kommando gewiß nicht übersehen hätte.
Auch der Gang zur unteren Schalthalle war leer und verlassen.
„Noch fünfzig Meter, dann haben wir es geschafft", tröstete Gucky, als der Techniker den schweren Druckbehälter von einer Hand in die andere wechselte. „Ich möchte jetzt nicht unnötig teleportieren."
Er trug seinen Behälter natürlich mit Unterstützung der Telekinese, um sich nicht unnötig anzustrengen, aber davon sagte er den beiden Männern nichts.
Unangefochten erreichten sie die zweite Halle. Gucky deutete auf eine quadratische Metallplatte auf der rechten Seite.
Daneben befanden sich einige Stellräder für den manuellen Betrieb, darüber waren die automatischen Kontrollen, die von der Positronik selbst gesteuert werden konnten.
„Das ist die Einfuhrschleuse", flüsterte er. „Hoffentlich kann man sie öffnen."
Fragula setzte den Druckbehälter unter der Platte ab und studierte die Anlage einige Minuten lang, dann nickte er langsam.
„Ich denke, wir schaffen es. Stellt die Flaschen neben meine und paßt auf, daß niemand kommt. Ich möchte nicht bei der Arbeit unterbrochen werden."
Schweigend befolgten Gucky und Bontröm die Anweisungen des
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