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0617 - Der Kampf um die Positronik

Titel: 0617 - Der Kampf um die Positronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kreehl.
    „Fragen Sie ihn, Tifflor!"
    Kreehl nahm die indirekte Aufforderung auf.
    „Durch meinen Herrn und meinen Aufenthalt auf der Hundertsonnenwelt lernte ich die Terraner kennen und schätzen.
    Ich habe sie sogar bewundert und tue es noch heute. Aber sie haben einen Fehler: sie wollen den Frieden nicht wirklich, sie reden nur davon. Sie sprechen nur von Verteidigung, aber sie jagen dem geschlagenen Gegner nach, bis sie ihn vernichtet haben, statt in ihm einen wahren Bundesgenossen zu suchen. Es gibt Ausnahmen, ich weiß, aber eben nur Ausnahmen."
    „Und damit", fragte Tifflor ungläubig, „soll der Krieg vermieden und der ewige Friede gesichert werden können?"
    „Ja", versicherte Kreehl überzeugt. „Ihr seht es am Beispiel meiner Welt. Wer sollte angreifen wollen? Es gibt nichts auf ihr, das einen Krieg lohnend machen könnte. Die Landschaft? Der Friede ihrer Bewohner? Die Wälder, Gebirge und Meere? Das alles kann jeder Besucher haben, ohne deshalb mit uns kämpfen zu müssen. Wir Kreehl sind zu unbedeutend, um jemals Anlaß für einen Krieg sein zu können. Das ist das ganze Geheimnis unseres Paradieses."
    Tifflor schüttelte mehrmals den Kopf.
    „Das glaube ich nicht", sagte er überzeugt. Es klang genauso überzeugend wie Kreehls Argumentation.
    „Aber ich!" Das war Gucky, der bisher geschwiegen hatte.
    „Kreehls Behauptung ist nicht bloße Theorie, das hat die Praxis bewiesen. Nicht immer muß ein Gegengewicht an Macht und Abschreckung vorhanden sein, um einen potentiellen Gegner abzuweisen. Ich gebe zu, daß es schwer zu verstehen ist, wenn man nicht im Paradies geboren wurde und aufwuchs, aber ich versuche es wenigstens. Für die Erde ist es zu spät, und damit auch für die Terraner. Es dürfte kein Solares Imperium geben, dann wäre es möglich. Aber eben das ist die Utopie!"
    „Ja", sagte Kreehl ruhig, „für die Erde wäre die alte Vergangenheit eine Utopie, eine sehr phantastische noch dazu.
    Es gibt keine Rückkehr mehr."
    Im Hangar wurde die Space-Jet zum Start klargemacht. Sie sollte Kreehl zur Oberfläche bringen. Nur Gucky sollte ihn außer der Besatzung begleiten, so war es sein Wunsch.
    Das Signal kam.
    Sie wollten ihm alle die Hände drücken, und das konnten vier.
    Personen auf einmal. Aber sie mußten vorsichtig sein, um die zarten Finger des Kreehl nicht zu zerdrücken. Als letzter nahm Ottokar Abschied von ihm.
    „Leb wohl, Kreehl. Sehe ich Sie jemals wieder?"
    „Meine Hütte ist jederzeit für Sie da."
    „Dann werde ich bald kommen..." Später saßen sie allein in der Kabine der Space-Jet, Gucky und Kreehl. Alles, was zu sagen gewesen war, war gesagt worden. Die große Ausflugluke der KOGHANOR öffnete sich, der Diskus schoß hinaus in den Raum und begann schnell der Oberfläche entgegen zu sinken. Durch die breiten Sichtluken hindurch sahen sie das gigantische Kugelschiff oben verschwinden. Das Paradies kam dafür schnell näher.
    „Bist du glücklich, Kreehl?"
    „Ja und nein", gab dieser zu. „Mir tut mein neuer Herr leid, er mochte mich. Ich werde ihn wiedersehen. Ich werde euch alle wiedersehen. Später..."
    Gucky zögerte, dann fragte er: „Ist alles wahr, was du über den ewigen Frieden sagtest? Ich meine die Gründe dafür?"
    „Ja, es ist wahr. Es gibt kein anderes Geheimnis."
    „Wir werden es nie herausfinden."
    „Ja, weil es zu spät dazu ist."
    „Es ist nie zu spät."
    Kreehl schwieg und gab keine Antwort.
    Da gab es noch ein anderes Problem, das geklärt werden sollte.
    „Befürchtest du nicht, die PAD-Seuche einzuschleppen? Bist du nicht schon infiziert worden?"
    Kreehl dachte darüber nach.
    „Nein, ich habe keine Angst davor. Sie kann uns nichts anhaben. Du hast mir die Symptome erklärt, Gucky. Jeder Kreehl lebt mit seiner Sehnsucht, mit seinem Hobby, wie ihr es nennt. Es würde sich also nichts ändern. Und was diesen Trieb angeht, der alle Befallenen in die Urheimat zurückzieht... nun ja. Kreehlos ist unsere Urheimat. Unser Wunsch, dort zu bleiben, könnte also nur noch stärker werden. Du siehst, nichts würde sich ändern, selbst wenn die Seuche zu meiner Welt käme."
    „Und wenn es eine dritte Phase geben sollte? Den Tod vielleicht..."
    Kreehl lächelte.
    „Den Tod? Kein Kreehl fürchtet den Tod, denn nichts ist vermeidbarer als er. Man muß nur das Geheimnis des Lebens kennen."
    „Ihr kennt es?"
    „Nein, wir kennen es nicht, es ist einfach da. Niemand hat je versucht, es zu erforschen. Warum auch?"
    Gucky scheute sich zu fragen, wie

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