Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0617 - Der Kampf um die Positronik

Titel: 0617 - Der Kampf um die Positronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Behälter sind das künftige Gefängnis der Sporen. Sie werden auf der Erde gebraucht, um einen Abwehrstoff zu entwickeln, darum vernichten wir sie nicht."
    „Und Sie glauben, die verfluchten Dinger kommen freiwillig aus unserem Körper?"
    „Freiwillig nicht, aber sie kommen!" sagte Waringer und nickte.
    Er war nicht bereit, mehr darüber zu sagen. Er betonte nur, es würde noch bis zum nächsten Tag dauern.
    Er kehrte zu seinen Kollegen zurück, um ein anderes, ebenso wichtiges Thema zu erörtern.
    Im Hauptlabor wurde gerade das Parallelitätsgitter aktiviert.
    Unter ihm, auf einem gläsernen Tisch, lag ein etwa kaninchengroßes Tier. Man hatte es im freien Gelände durch einen Narkoseschuß betäubt und dann durch eine schmerzlose Injektion getötet. Dann hatte man unter größten Vorsichtsmaßnahmen die aus dem Körper des Sergeanten herausisolierten Sporen auf den Leichnam angesetzt.
    Keine zwei Stunden später konnte festgestellt werden, daß sie sich bereits zu vermehren begannen und im ganzen Körper rapide verbreiteten. Mit einem lebenden Organismus schienen sie mehr Schwierigkeiten zu haben, sonst könnten Tifflor und seine geretteten Männer längst nicht mehr am Leben sein.
    Waringer kam gerade im richtigen Augenblick, das entscheidende Experiment mitzuerleben.
    Zu sehen war natürlich nichts, denn die Sporen waren viel zu klein, um mit bloßem Auge wahrgenommen werden zu können.
    Aber eine Art Geigerzähler, in aller Eile konstruiert und auf die Sporen geeicht, registrierte sie einzeln. Sie wurden wie Eisenspäne von einem starken Magneten aus dem Körper des toten Kaninchens gezogen.
    Das einzelne Klicken wurde zu einem steten Rauschen. Auf dem Meßinstrument rasten die Zahlen schneller, als das Auge ihnen zu folgen vermochte. Dann, nach fast zehn Minuten, wurde das Rauschen wieder zu einem Klicken, dessen Folge ständig langsamer wurde, bis es endlich verstummte.
    Waringer atmete auf.
    „Unsere Theorie war richtig. Nun das Kraftfeld einschalten..."
    Im Parallelitätsgitter entstand ein kugelförmiges Kraftfeld, das nach menschlichem Ermessen alle eingefangenen Sporen in sich vereinigte und fesselte. Solange Energie zugeführt wurde, konnten sie es nicht verlassen. Das würde erst dann geschehen, wenn die Behälter aus Terkonit fertiggestellt waren.
    Waringer ordnete eine genaue Untersuchung des Tierkörpers an. Es mußte festgestellt werden, ob die inneren Organe unter der Behandlung gelitten hatten. Das Ergebnis war negativ. Die Organe hatten nicht gelitten und zeigten keine Veränderung.
    Wenig später meldete die technische Abteilung von Suntown, daß der erste Terkonitbehälter fertig sei. Waringer ließ ihn bringen und überwachte das endgültige Einfangen der Sporen.
    Auch diesmal half das elektrische Kraftfeld, aber es mußte umgepolt werden, um die Sporen in den Behälter hineinzutreiben.
    Dann wurde er verschlossen.
    Die Sporen waren endgültig gefangen und unschädlich.
    Waringer kehrte zu Julian Tifflor und den anderen zurück und berichtete ausführlich über das gelungene Experiment.
    „Wie Eisenspäne?" meinte Tifflor ungläubig. „Und das soll funktionieren?"
    „Nur weil die Sporen elektrisch leitfähig sind - das ist ihr Fehler."
    „Nun, wer hat keine?" erkundigte sich Tifflor und warf Biggosch einen bezeichnenden Blick zu. „Und wann beginnen wir?"
    „Sobald die benötigten Behälter bereitstehen. Morgen also."
    „Und bis dahin...?"
    „Ja, bis dahin müssen Sie in der Isolierstation bleiben. Daran läßt sich leider nichts ändern, aber es ist immer noch besser, als verrückt gewordene Robotgleiter abzuwehren."
    Tifflor nickte.
    „Allerdings, Waringer, da haben Sie recht."
     
    *
     
    Am 18. April abends (Terra-Zeit) begann sich die Isolierstation zu leeren. Julian Tifflor hatte sich als erster unter das Parallelitätsgitter gelegt und die Prozedur über sich ergehen lassen. Über eine entsprechende Anlage berichtete er laufend über das, was er spürte oder wahrnehmen konnte. Es sei wie winzige Nadelstiche, versicherte er, die am ganzen Körper zu fühlen wären. Die Zahl dieser „Nadelstiche", entgegnete Waringer, müßten theoretisch mit der Zahl der herausgezogenen Sporen identisch sein.
    Es dauerte keine halbe Stunde, dann spürte Tifflor keine Stiche mehr. Über ihm schimmerte das kugelförmige Energiefeld, als er den Tisch verließ und von zwei Ärzten in Empfang genommen wurde. Noch während sie ihn untersuchten, strömten die isolierten Sporen in den

Weitere Kostenlose Bücher