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0617 - Der Kampf um die Positronik

Titel: 0617 - Der Kampf um die Positronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Formen auf und wechselte ihre Symptome. Im Augenblick gab es so etwas wie eine Völkerwanderung in der ganzen Galaxis. Ein innerer Zwang veranlaßte die Lebewesen, nach dorthin zurückzukehren, woher die Vorfahren einst gekommen waren.
    Die Ursache dieser Seuche, die eigentlich keine war, blieb unbekannt. Zuerst hatte man angenommen, sie sei von der Besatzung der MARCO POLO aus dem Spiegeluniversum mit eingeschleppt worden, aber heute war man nicht mehr so sicher.
    Sie wurde sogar durch die Impulse des Hyperfunks übertragen und konnte sich so leicht ausbreiten.
    Leutnant Bartl kam in die Kommandozentrale.
    „Hat Ihnen der Erste Offizier schon berichtet...?" begann er, wurde aber durch Fandorra unterbrochen: „Ja, ich weiß Bescheid. Neue Funksignale. Was ist mit der Grafik? Kann ich sie mal sehen?"
    „Ich wollte Sie gerade bitten, sie sich anzusehen, Sir."
    Fandorra nahm den transparenten Plastikbogen und hielt ihn gegen das Licht; um die feinen Linien besser verfolgen zu können, die Leutnant Bartl eingezeichnet hatte. Ein roter Punkt markierte die Stelle, an der sich das betreffende Objekt zu dem Zeitpunkt befunden haben mußte, an dem es die merkwürdigen Hypersignale abstrahlte.
    Im ersten Augenblick konnte Fandorra keinen Zusammenhang erkennen. Dann sah er eine Gemeinsamkeit: Die Signale führten alle in dieselbe Richtung, dem Rand der Milchstraße zu, etwa nach M-13, dem Sternkugelhaufen der Arkoniden. Aber ganz stimmte diese Richtung doch nicht.
    Fandorra wußte nichts damit anzufangen.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Sie kommen aus allen Richtungen, trotzdem verlaufen sie nahezu parallel. Das läßt zweifellos auf ein sehr entferntes Ziel schließen. Welche Erklärung haben Sie anzubieten, Leutnant?
    Sie sind der Fachmann."
    „Ich glaube, sie wird Ihnen einleuchten, wenn ich Ihnen mehr über die Natur der Hyperimpulse sage, Sir. Es handelt sich meiner Meinung nach um Hilferufe, wenn ich auch den Text niemals klar empfangen konnte."
    „Hilferufe? Sehr unwahrscheinlich, Leutnant. Kämen sie von einem einzigen Schiff, würde ich das verstehen und Ihre Theorie akzeptieren, aber sie kommen von mindestens...", er warf einen Blick auf die Grafik, „...mindestens zwanzig verschiedenen Schiffen. Warum sollten sie alle Hilferufe aussenden?"
    „Darauf gibt es leider im Augenblick keine Antwort, aber ich kann Ihnen noch verraten, Sir, daß diese Hyperimpulse mit großer Wahrscheinlichkeit von Posbis stammen."
    „Von den Robotern mit dem organischen Plasmagehirn?"
    „Ja, von denen. Die Art der Impulse läßt fast eindeutig darauf schließen. Die Hilferufe gelten auch nicht den einzelnen Schiffen sondern einer Zentrale, und bei der Zentrale kann es sich nur um die Heimat des Plasmas handeln, um die Hundertsonnenwelt."
    Die Urheimat des Plasmas, die Hundertsonnenwelt!
    Captain Fandorra begann plötzlich die Zusammenhänge zu begreifen. Wenn schon alle organischen Lebewesen der Galaxis von dieser seltsamen PAD-Seuche befallen wurden, warum nicht auch das Zentralplasma der Posbis? Alle Posbiraumer wurden von Teilen des Plasmas gesteuert, und wenn auch dieses Plasma den Drang verspürte, nach der Urheimat zurückzukehren...
    Natürlich, das war es!
    „Dann dürften diese scheinbar parallelen Fluglinien bei der Hundertsonnenwelt zusammentreffen", stellte er kategorisch fest.
    Leutnant Bartl nickte erfreut.
    „Richtig, Sir, fast 290000 Lichtjahre von uns entfernt. Das würde auch die fast parallelen Linien erklären."
    Fandorra lehnte sich zurück und starrte auf den Panoramaschirm.
    Wenn ihre Vermutung stimmte, dann mußte sich das Zentralplasma in Gefahr befinden, sonst gäbe es keine Notsignale. Was war auf der Hundertsonnenwelt geschehen?
    Wenn die Posbis durchdrehten, waren die Folgen nicht abzusehen.
    „Wir müssen Terra unterrichten", entschied er dann. „Leutnant, stellen Sie eine Verbindung zur nächsten Relaisstation her und legen Sie das Gespräch zu mir. Geht das?"
    „Es müßte möglich sein, Sir. Die nächste Station ist nur fünfzig Lichtjahre entfernt."
    „Schön, dann beeilen Sie sich, bitte." Als Bartl verschwunden war, meinte er zu Captain Raymond: „Und so etwas nennen wir Ruheperiode. Wahrscheinlich gilt das nur für unsere Mannschaft."
    „Sie haben die Pause verdient, finde ich."
    „Natürlich, natürlich, Captain. War auch nicht so gemeint."
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, dann leuchtete der kleine Bildschirm des Hyperempfängers auf. Sekunden später erschien auf ihm das Gesicht eines

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