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Don Blech und der Goldene Junker

Don Blech und der Goldene Junker

Titel: Don Blech und der Goldene Junker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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Don Blech und Donito

    Während einer Mondfinsternis begann das seltsamste Abenteuer General Blechs.
    In dieser Nacht wurde die goldene Scheibe schwarz, Gespenster trieben ihr Unwesen, und die Hexe Zukuruku ließ giftige Dämpfe aus ihrer Höhle aufsteigen. In solchen Stunden, wenn der Erdschatten den Mond verschlingt, wird seit Urzeiten das Unglaubliche wahr.
    Jedoch — der Reihe nach:
    Am späten Nachmittag, gegen Abend, hatte General Blech sein Ebenbild vollendet: das Reiterstandbild des goldenen Junkers. Nur noch den Helm brauchte er ihm aufzusetzen, dann stand er mächtig unter dem Holunderbusch.
    Der General legte Hammer und Zange beiseite. Er trat einen Schritt zurück und brummte: »Donnerwetter, zum Fürchten schön!«
    Der rundliche General wirkte ziemlich klein vor dem Denkmal aus Metall, zumal er nur eine weiße Hemdbluse trug und eine braunrote Pluderhose, mit einer blauen Schärpe um den gewölbten Bauch. Seine Apfelbäckchen leuchteten.
    Im Stall brüllte der Stier. »Ich habe Durst!«
    »Sofort!« Der General eilte zu dem Ungeduldigen, einem graubraunen Tier mit mächtigen Hörnern. Er war aber so zärtlich, daß ihn alle nur Schmuser nannten.
    Als der General ihm frisches Wasser in den Eimer pumpte, krächzte es aus dem Dachgebälk: »Ist deine Schreckgestalt nun fertig?« Tura war es, der märchenhaft schöne Riesenturako. Er gehörte zur Familie der Kuckucksvögel. Seine Schwungfedern waren rot, sein Obergefieder leuchtete hellblau, und seinen Kopf krönte ein breiter schwarzer Schopf.
    »Ja!« antwortete der General. »Es hat Spaß gemacht!«
    »Und was wirst du nun tun?« fragte Tura. »Wochenlang hast du gelötet und gehämmert — du wirst dich langweilen!«
    »Keineswegs!« rief der General. »Ich werde endlich Zeit haben, Schmetterlinge zu zeichnen...«
    »Streichle mich lieber«, brummte Schmuser, »doch bitte nicht zu kurz!«
    Der General kraulte ihn unter dem Hals. Aber bald ging er in das weiße, würfelförmige Haus. Er wußte, daß sein treuer Bursche, Knofus Knofonius, Sohn des Knofoniosus, das Abendbrot bereitet hatte.

    Der General war nämlich Witwer. Seine gute Frau hatte ihn vor einigen Jahren allein auf dieser Erde zurückgelassen. Allein mit seinem Buben. Deshalb putzte, fegte, wusch und kochte der eifrige Knofus Knofonius für seinen Anführer außer Dienst. Und nun schlürften sie zu dritt die köstliche Suppe. Knofus Knofonius war ein großartiger Koch.
    Als sie die Teller leer gegessen hatten, sagte General Blechs kleiner Sohn: »Wollen wir ihn nicht taufen — ihn und sein Pferd?« Alle wußten, wer gemeint war.
    »Ja«, antwortete der General. »Heute ist Mondfinsternis. Dann — um Mitternacht — geben wir ihnen ihre Namen. Wir alle. Jetzt aber gehst du erst einmal ins Bett. Hinlegen! — Roll!! — Roll!!!«
    Sie lachten. Das alte Kommando der Blechbüchsenarmee war schon lange aus der Mode.
    »Liest du mir noch etwas vor, General?« fragte sein Sohn. »Und darf ich dann noch ein bißchen trompeten?«
    »Meinetwegen!« seufzte der Vater. »Aber nenn mich bitte nicht mehr General. Ich lege den Titel ab, er paßt nicht mehr zu einem friedlichen Schmetterlingsforscher.«
    »Wie nennst du dich dann?«
    »Sehr einfach! Unsere Urahnen stammen aus dem ehemaligen Königreich Spanien. Also werde ich mich Don nennen! Don Blech!«
    »Fein! Was heißt Don?«
    »Don heißt Herr!«
    »Bekomme ich auch einen neuen Namen?«
    »Natürlich. Wie wäre es mit Donito: kleiner Herr?«
    Das gefiel allen.
    Bald lag Donito im weißen Nachthemd in den Federn. Er sah sehr nett aus mit den blonden Haaren, die ihm bis auf die Schulter reichten und einem goldenen Helm glichen.
    Don Blech setzte sich auf den Bettrand. Er schlug ein Buch auf, ein sehr altes Buch, mindestens hundert Jahre alt — oder noch viel älter. Und die Geschichte, die Don Blech vorlas, war wohl auch etwas verstaubt. Von kleinen, drolligen Wesen wurde da berichtet, die Didniks hießen und auf der Didnikinsel lebten — irgendwo im Norden. Auch ein Seeungeheuer sollte dort in einem tiefen See hausen, dem Loch Nass.
    Und dann gab Don Blech seinem Sohn einen Kuß und ging ins Arbeitszimmer. Er zündete die fünf Kerzen des Leuchters an, denn es war Nacht geworden. Der Mond stand rund am dunklen Himmel.
    Donito richtete sich im Bett auf, setzte die Trompete an und blies lustige Lieder. Alles war friedlich: der Abend, die kleine Stadt Burugel und das Land Nekaragien.

Ein erfolgreiches Werk

    Wenn Don Blech an das Fenster trat, dann

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