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0618 - Doktor Wahnsinn

0618 - Doktor Wahnsinn

Titel: 0618 - Doktor Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Flecken… verdammt, woran erinnert mich das?« überlegte Zamorra und schob einen Sessel beiseite. Auch auf dessen Lehne gab es die Flecken. Zamorra hockte sich hin und betrachtete diese Flecken näher. Es mußte eine Flüssigkeit gewesen sein, nicht unbedingt aggressiv wie Säure, aber sie hatte sich nachhaltig eingebrannt.
    »An Spritzwasser aus einem Schlauch«, sagte Nicole. »Es prallt vor eine Fläche und sprüht nach allen Seiten davon. Das könnte es gewesen sein. Vielleicht erfahren wir es, wenn wir die Zeitschau verwenden.«
    Sie streckte die Hand aus und übernahm das Amulett. Sie war noch frisch und unverbraucht, während Zamorra sich heute schon einmal mit dieser Magie befaßt hatte. Diesmal warf Nicole einen Blick in die Vergangenheit.
    Das Geschehen lag noch gar nicht lange zurück. Deshalb kostete es sie auch nur wenig Kraft.
    Sie wurde Zeuge der Entführung.
    Fassungslos betrachtete sie den Kidnapper. Diese Mischung aus Mensch und Insekt!
    »Die Spritzer… die Substanz muß ein körpereigenes Betäubungsmittel sein«, sagte sie. »Der Insektenmann hat es dem flüchtenden Diaz in den Nacken gespuckt. Dann hat er den Bewußtlosen verschleppt.«
    »Insektenmann«, brummte Zamorra. »Galworthy?«
    »Galworthy war ein Mensch.«
    »Dessen Leichnam sich in Tausende von Insekten aufgelöst hat. Nici -was, wenn aus jedem dieser kleinen Biester ein komplett neuer großer Insekten-Galworthy gewachsen ist?«
    Nicole schluckte. »Dann müßte eine ganze Menge Schwarzer Magie im Spiel sein. Aber das Amulett zeigt nichts dergleichen an. Was hier zugeschlagen hat, war wohl kaum Magie, sondern eine bösartige Laune der Biologie. Allerdings läßt die ein so rapides Wachstum nicht zu.«
    »Sie läßt auch nicht zu, daß ein Mensch zu einer Gruppe von Insekten zerfällt«, erwiderte Zamorra. »Ich fürchte, wir haben es hier mit etwas zu tun, das die Grenzen des Verstandes sprengt - selbst wenn dieser Verstand gewohnt ist, selbst das Phantastischste als Wirklichkeit anzunehmen.«
    »Wir werden nur dann herausfinden, was hier geschehen ist, wenn wir den Entführer verfolgen«, sagte Zamorra. »Sieht so aus, als würde es nun tatsächlich ein echter Fall für uns, was erst mit privater Neugierde begonnen hat…«
    »Ich versuche ihm mit der Zeitschau zu folgen«, versprach Nicole.
    »Und ich rufe Rob an und teile ihm mit, was wir hier festgestellt haben.«
    Die Mietwagen verfügten über Telefon. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sich Uschi Peters meldete.
    »Zamorra, wûr sind jetzt auf dem Weg zu euch«, sagte sie, ohne auf das zu warten, was er sagen wollte. »Thompsons Wohnung ist leer, die Badewanne übergelaufen, das Türschloß geknackt. Der Mann ist entführt worden.«
    »Diaz auch«, erwiderte Zamorra knapp. »Wir nehmen die Verfolgung des Entführers auf. Ich gebe euch Bescheid, wenn ich weiß, wohin die Reise geht.«
    »Darf ich eine Wette riskieren?« fragte die Telepathin. »Der Entführer ist der vermeintlich tote Galworthy, und das Ziel ist seine alte Wohnung…?«
    »Wir werden sehen«, sagte Zamorra. »Ich melde mich in Kürze wieder.«
    Er sah Nicole an.
    Sie befand sich wieder in Halbtrance und begann der unsichtbaren Spur durch die Zeit zu folgen. Sie nahm den Weg, den der Insektenmann vor ein paar Stunden mit seinem Opfer genommen hatte.
    ***
    Der Grauhaarige hatte weitere Informationen eingeholt.
    Er wußte jetzt, wer der Mann namens Robert Tendyke war.
    Kein Mitarbeiter eines Nachrichtendienstes, auch wenn er schon mit amerikanischen Geheimdiensten zusammengearbeitet hatte! Er war ein Abenteurer, Weltenbummler und der Eigentümer eines der größten im Privatbesitz befindlichen Konzerne dieser Erde! Die Tochterfirmen des Holding-Unternehmens Tendyke Industries spannten ein riesiges Spinnennetz um den Erdball.
    Der NSA-Mann begriff zwar nicht, was ausgerechnet dieser Mann mit seinen Begleitern hier wollte, von denen zumindest die Frauen voll ausgebildete Telepathen waren. Aber er begriff, daß es zu einem Problem werden konnte, sich mit einem Mann wie Robert Tendyke anzulegen.
    Offiziell ließ sich nichts gegen ihn unternehmen. Das war dem Grauhaarigen jetzt klar. Denn dann würden Fragen auftauchen nach der Sicherheit von Einrichtungen der NSA. Daß Tendyke und seine Begleiter mit den von JSwigen-Technik erzeugten Ausweisen so leicht Zutritt erhalten hatten, war eine Katastrophe, die auf ihn, John, zurückfallen würde.
    Außerdem würde dadurch möglicherweise offenbar, um was für ein

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