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0618 - Doktor Wahnsinn

0618 - Doktor Wahnsinn

Titel: 0618 - Doktor Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daran, Fahrgemeinschaften zu bilden oder auf öffentliche Verkehrsmittel auszuweichen. Schließlich hatte man sein Auto ja nicht gekauft, nur um sonntags zu Tante Mary aufs Land zu fahren…
    So dauerte es eine ganze Weile, bis Tendykes Mietwagen wieder mobil war.
    Zamorra hatte immer noch nicht angerufen.
    Uschi klingelte ihrerseits sein Autotelefon an.
    Aber niemand nahm den Anruf entgegen…
    ***
    Zamorra entdeckte den Sicherungskasten der häuslichen Stromversorgung. Er öffnete ihn und betrachtete die beachtliche Apparatur. Es gab mehrere Stromzähler und zehn Reihen zu je zwanzig Sicherungsautomaten. Der Beschriftung nach gehörten jeweils drei Sicherungen zu einer Stromversorgung. »Perfekt«, murmelte Zamorra. »Wenn die eine rausfliegt, sind noch zwei weitere da, die sofort übernehmen… das beugt einem Stromausfall bei wichtigen Geräten unbedingt vor, nur möchte ich nicht erleben, was passiert, wenn es dadurch zu einem Kabelbrand kommt. Wetten, daß kein Elektriker, der noch seinen gesunden Menschenverstand hat, diese Anlage installiert hat?«
    »Ich wette nicht, weil ich von Elektrotechnik ebenso wenig Ahnung habe wie du und der Präsident«, erwiderte Nicole. »Wenn wir jetzt alle Sicherungen abschalten, müßten wir doch unseren Freund aus seinem Versteck kitzeln können, oder?« Sie wies auf die Anzeigen der Zähler, die sich rapide veränderten. Der Stromverbrauch in diesem Haus war enorm und ging weit über den einer normalen Haushaltsführung hinaus. Was hier angefordert wurde, war schon nach industriellen Maßstäben zu messen.
    »Ob der ein eigenes Kleinkraftwerk im Keller hat?«
    Zamorra schloß den Kasten wieder. »Wer weiß, was wir auslösen, wenn wir ihm den Saft abdrehen. Schauen wir lieber mal nach den enormen Stromverbrauchern. Es muß eine ziemlich große Anlage sein. Große Geräte sind schwer. Die stellt man nicht auf den Dachboden, sondern in den Keller. Das Obergeschoß können wir also vergessen. Das ist vermutlich nur Wohnbereich.«
    »Und der Keller eine Falle…«, unkte Nicole. »Wenn wir das Monster doch nur irgendwo lokalisieren könnten. Da es keine schwarzmagische Aura besitzt…«
    »Lassen wir es drauf ankommen.« Zamorra löste den Blaster von der Magnetplatte. Er schaltete die Strahlwaffe, die der Technik der Ewigen entstammte, auf Betäubung. Dann bewegte er sich langsam durch das Erdgeschoß.
    Die Zimmer sahen unbenutzt und verstaubt aus. Das Haus konnte noch nicht lange wieder bewohnt sein. Während Galworthy in der Klinik an den Überlebensgeräten hing, hatte hier bestimmt niemand den Staubfeudel geschwungen. Aber jetzt arbeiteten irgendwo im Haus Maschinen und verbrauchten Unmengen an Strom!
    Warum?
    Was wollte der Insektenmann hier? In welcher Form hatte er mit Galworthy zu tun? Zamorra konnte sich nur vorstellen, daß er es mit einem künstlichen Geschöpf wie dem Frankensteinmonster zu tun hatte. Aber was war mit Galworthy, der sich in einen Schwarm von Insekten aufgelöst hatte?
    »Hat keinen Sinn, zu spekulieren«, murmelte Zamorra.
    Er öffnete die nächste Tür.
    Fauchend jagte ihm eine eiskalte Flüssigkeit ins Gesicht.
    Zu schnell, um auszuweichen. Er schaffte es gerade noch, den Blaster abzufeuern, hörte noch das trockene Knacken der elektrischen Entladung, die aus der Mündung flirrte wie ein sich vielfach verästelnder und das Zielobjekt einhüllender, bläulicher Blitz. Dann war es vorbei.
    Daß er zu Boden stürzte, merkte er schon nicht mehr.
    Auch nicht, daß Nicole sofort zurücksprang und aus dem Haus flüchten wollte - das Vernünftigste, was sie in diesem Moment tun konnte. In diesen Sekunden konnte sie Zamorra nicht helfen. Der unheimliche Gegner hatte alle Vorteile auf seiner Seite.
    Am Ende des Korridors stoppte sie, weil sie keine Schritte hinter sich hörte. Sie drehte den Kopf.
    Da wußte wie, warum es still geblieben war.
    Sie sah den Insektenmann, dieses unheimliche Monstrum. Es trug jetzt einen weißen Laborkittel und kauerte über Zamorra. Es hielt die Strahlwaffe in der Hand.
    Natürlich! Warum sollte die Bestie Nicole verfolgen, wenn sie es einfacher haben konnte?
    Warum das Monster selbst nicht unter dem Elektroschock zusammengebrochen war, verstand Nicole nicht. Aber dann knackte es wieder, und sie sah das blaue Leuchten.
    Ausläufer erreichten sie.
    Sie schrie auf. Der Schmerz, der sie durchraste, war furchtbar. Dadurch, daß die Energieladung sie nicht voll traf und schlagartig ihr Nervensystem kurzschloß, kam es nicht zu

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