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0620 - Die Götzenhöhle

0620 - Die Götzenhöhle

Titel: 0620 - Die Götzenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich aus den porigen Wänden, ohne daß ich eine Quelle entdecken konnte. Die Helligkeit mußte tief im Gestein verborgen sein und hatte durch einen geheimnisvollen Vorgang den Weg nach außen gefunden.
    Eine direkte Lichtquelle war nicht zu sehen. Die Blase und ich glitten in den Schein hinein, der mir vorkam, als wollte er mich aufsaugen und irgendwann wieder ausspeien, egal wohin.
    Das Licht leuchtete auch nicht gleichmäßig. An manchen Stellen strahlte es stärker hervor, an anderen wieder schwächer. Als gefährlich sah ich es nicht an. Für mich war es eine Leitschiene, die mich an das unbekannte Ziel herantragen sollte.
    Noch schwebten wir, noch geriet ich in keine Gefahr. Beinahe unendlich lang schien sich der Gang vor mir auszubreiten und in Fernen zu verschwinden, die für menschliche Augen nicht einsehbar waren. Mich überkam das Gefühl, innerhalb einer Killer-Blase eine Reise zu unternehmen, die in die Tiefe einer anderen Dimension führte. Lag das Geheimnis dieses Volkes in der Vergangenheit begraben?
    Mir kam es so vor, und ich rechnete durchaus damit, einen Dimensionsvorsprung zu erleben, ohne daß ich ihn bewußt wahrgenommen hätte.
    Im Innern der Blase konnte ich nichts von einer Geschwindigkeit merken. Ich trieb einfach dahin; das Licht umhüllte mich wie helle Arme, es glitt durch die dünne Haut, strich über mein Gesicht, schuf Reflexe, die ab und zu meine offenen Augen blendeten.
    Ich erlebte es als eine träumerische Reise, und doch war es ein böser Traum, einer, der mit starken Gerüchen angefüllt war, so daß mir übel wurde.
    Längst spürte ich von der Kälte nichts mehr. Mir wurde innerlich warm, ab und zu auch schwindelig.
    Schläferte mich die Reise in der Killer-Blase ein? Wollte das die andere Seite?
    Etwas von einer abendlichen Mattheit hatte mich überfallen. Zwar stand ich auf dem Blasenboden und hielt auch weiterhin die etwas breitbeinige Stellung, aber die Knie wollten mein Gewicht kaum tragen. Sie wurden immer schwerer, als wäre jemand dabei, sie allmählich mit Blei vollzuspritzen.
    Die Blase aber kannte kein Pardon. Sie schwebte weiter, brachte mich immer tiefer in das Innere des geheimnisvollen Bergmassivs, zudem verstand es diese verfluchte Umgebung, mich einzulullen.
    Meine Wachsamkeit ließ einfach nach. Ich war nicht mehr auf Draht, es fiel mir schwer, die Augen zu öffnen, denn die Lider bestanden plötzlich aus kleinen Eisenplatten.
    Noch steckte die rechte Hand in der Tasche und umklammerte das Kreuz. Ich atmete lauter und tiefer als zu Beginn. Der Modergeruch explodierte in meiner Kehle. Es gab keine Stelle mehr, wo ich ihn nicht schmeckte.
    Aus dem leichten Schwindel wurde ein Taumel. Ich hielt mich nur mühsam aufrecht. Meine Beine rutschten plötzlich weg. Ich glitt mit dem Rücken an der Innenwand der Blase entlang und geriet so in eine sitzende Stellung.
    Wie bekam ich den Schwindel weg?
    Es war nicht zu schaffen, er packte mich stärker. Schaute ich durch die Wand, so hatten sich die Lichter in ein furioses und wirbelndes Spektrum verwandelt.
    Sie tanzten, funkelten und blendeten vor meinen Augen, als würden sie allmählich zerstrahlen.
    Ich wußte nicht einmal, ob ich noch weiter trieb oder die Killer-Blase bereits gestoppt hatte. Irgendwo würde ich landen, ich würde
    … – meine wirren Gedanken stockten.
    Für eine kurze Zeitspanne dachte ich wieder klar und normal. Ich mußte etwas tun.
    In beinahe schon wilder Wut ballte ich die Hände. In der rechten – sowieso schon eine Faust – drückte das harte Metall des Kreuzes in mein Fleisch und sandte mir diese schmerzhafte Warnung zu, die mein Gehirn wieder befreite.
    Ich war voll da!
    Mit einem Blick übersah ich die Lage. Ich konnte weit nach vorn schauen, hinein in eine gewaltige Höhe, in einen regelrechten Dom.
    Da waren Menschen, Monster…
    Dann fiel bei mir die Klappe!
    Mit letzter Kraft riß ich mein Kreuz hervor und preßte es gegen die Wand der Blase.
    Von der Zerstörung bekam ich nichts mehr mit. Ich lag plötzlich in der Felsenhalle, als hätte mich dort jemand hingebeamt…
    ***
    Es war für Suko und Utak nicht leicht gewesen, sich in den Tunnel hineinzutrauen. Die ersten Schritte hatten sie nur sehr zögernd zurückgelegt, später waren sie dann schneller gegangen, um zu den Ashaten aufzuschließen.
    Allerdings hielten sie einen gewissen Abstand und gingen nicht so dicht heran, daß sie das letzte Paar in den Rücken hätten fassen können. Die Menschen trugen noch die

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