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0620 - Die Götzenhöhle

0620 - Die Götzenhöhle

Titel: 0620 - Die Götzenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Gesichter der Anwesenden blieben starr, nicht einmal die Lippen bewegten sich.
    Suko wollte das ändern. »He, Belzik, hörst du mich? Hörst du mich, du verdammte Gestalt?« Er kam sich in diesen Momenten vor wie einer der Ghostbusters, der ebenfalls nach einer dämonischen Gestalt schrie und sie locken wollte.
    Boris Belzik hörte auf die Ansprache. Sehr langsam drehte er seinen Kopf, als wollte er ihn von der Schulter schrauben. Bei seiner Größe wirkte das ungemein schwerfällig, der schwarze Bart schien in Fetzen an seinem Kinn herabzuhängen, das Gesicht sah länger aus als sonst, und das dunkle Haar wirkte wie eine Haube. Er erinnerte Suko dabei an einen Bergriesen, der seine Höhle verlassen hatte.
    »Du bist gekommen, Chinese, du bist tatsächlich gekommen.« Er fing an zu lachen. »Es ist schon ein Wahnsinn. Du bist mir in mein Reich gefolgt. Ja, das bist du.« Er sprach sehr bedächtig, fast schwerfällig, und er nickte auch einige Male so mühevoll, daß Suko Furcht davor hatte, sein Kopf könnte ihm abfallen und auf die Menschen fallen.
    »Sicher, wir mußten dich packen. Und wir sind dir in das Zentrum der Magie gefolgt.«
    Utak war an Suko herangetreten. »Ist das nicht zu gefährlich, was du da tust?«
    »Zur Not können wir noch flüchten.«
    »Vor den Blasen?«
    »Klar.«
    »Was ist mit den Ashaten? Wenn sie den Befehl bekommen, uns anzugreifen, werden sie keine Sekunde zögern, das kannst du mir glauben. Die schlagen zu.«
    »Sollen sie doch.«
    Utak schüttelte den Kopf. »Verdammt, Suko, ich verstehe dich nicht. Was ist mit dir?«
    »Nichts, was soll denn sein?«
    »Du reagierst anders. Sprichst zwar normal, aber trotzdem wirres Zeug. Du kannst Belzik verstehen, obwohl er russisch geredet hat…«
    »Ich kenne ein paar Brocken der Sprache.«
    Der andere schüttelte den Kopf. »Suko, ich glaube dir nicht. Man hat dich verändert.« Utak schaute dem Inspektor fest in die Augen, und Suko erwiderte den Blick.
    Stand er unter einem fremden Einfluß oder stand er nicht? Das allein war die Frage. Für Utak benahm sich Suko ungewöhnlich, viel zu forsch, als wollte er sich freiwillig in die Gefangenschaft der beiden Monstren begeben.
    »Sei nur vorsichtig«, flüsterte er, »gib ja auf dich acht, daß nichts schiefgeht…«
    Suko drehte sich wieder um, um hoch zu den beiden Gestalten schauen zu können.
    Wie Boten des Schreckens schauten sie auf die Menschen herab.
    Sie sagten kein einziges Wort, sie warteten nur ab, und Suko tat ihnen auch den Gefallen und fing an zu reden.
    »Was willst du gegen uns und das Volk der Ashaten denn unternehmen?« fragte Belzik. »Glaubst du denn, daß du aus dieser Welt, die ein Teil einer anderen ist, entwischen kannst?«
    »Ich rechne damit, denn ich bin schon einmal dem Planet der Magier entkommen.«
    »Ach ja?«
    »Ich kenne ihn. Ich weiß, daß es dort ebenfalls Gewässer gibt, die mit Schleim gefüllt sind und wo so mancher Ghoul geboren wurde. Das alles habe ich erlebt und lebe noch. Nur möchte ich gern wissen, wieso diese magische Welt sich hier in dem einsamen Berg befindet. Wer ist das Skelett?«
    »Das solltest du dir denken können.«
    »Nein.«
    Wieder nickte der riesenhafte Belzik schwerfällig, bevor er eine Antwort gab. »Er ist ein Gott gewesen. Damals – vor einigen tausend Jahren, als er mit seinem Volk aus den Tiefen des Alls kam und hier in der Einsamkeit der Bergwelt landete. Da hat er die Ashaten besucht, da ist er von ihnen als Sternengott verehrt worden, und er hat ihnen vieles gezeigt. Er brachte ihnen bei, wie man überlebt. Er zeigte ihnen, was es schon für eine Technik gab. Das alles ging verschüttet, denn es geschah eine Katastrophe. Ein Meteoritenschwarm stürzte aus der Schwärze des Alls der Erde entgegen und traf in diesem Gebiet auf. Es waren nicht irgendwelche Meteore, nein, besondere. Kannst du dir denken, woher sie stammten?«
    »Sie gehörten zum Planet der Magier, nicht wahr?«
    »Das ist genau richtig. Teile von ihm kippten auf die Erde und hinterließen eine völlig neue Landschaft. Sie rissen sie nicht nur auf, schufen Berge, Vulkane und Täler, sie drangen auch tief in sie ein und brachten die Botschaft des Planeten mit. Du hast selbst gesagt, daß du auf dem Planet die Schleimgewässer entdecktest. Ein solches Gewässer brachten die Meteoriten mit. Sie hinterließen es als Erbe, gegen das auch die Sternenvölker nichts ausrichten konnten. So waren sie gezwungen, die Flucht anzutreten. Es gelang nicht allen, dieses

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