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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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interessierte es denn, ob die vorher bunte Kleidung anschließend einheitlich erdbraun war? Schließlich gab’s ja 'ne Waschmaschine.
    »Laß doch die Panzerhornschrexe mal aus dem Spiel, Chef«, sagte Fooly. »Ist ein böses Viech.«
    »Trotzdem könntest du mir verraten, was das hier soll!« verlangte Zamorra energisch und wies auf die Pfähle. »Willst du hier nach Öl bohren oder zusammen mit Rhett nach Gold graben, oder was?«
    »Ich stecke ein Grundstück ab«, erklärte der Drache. »Öl und Gold gibt es hier doch nicht. Hältst du mich für so dumm, mein Kapital in derart schwachsinnige Projekte zu stecken?«
    »Kapital«, wiederholte Zamorra. »Dein Kapital. Seit wann verfügst du über Kapital?«
    »Ich bekomme doch regelmäßig Taschengeld von Butler William«, erklärte Fooly mit todernstem Gesichtsausdruck - irgendwie schaffte er es tatsächlich, mit seinem Krokodilkopf unterschiedliche Gefühlsregungen zur Schau zu stellen. »Da sammelt sich mit der Zeit so einiges an.«
    »Ich wäre mir dessen gar nicht so sicher, wenn ich du wäre«, warnte Zamorra. »Immerhin hast du eine Menge Schadenersatz abzutragen für eingerannte Türen, zertrümmerte Fenster und dergleichen mehr. Ich schätze mal, daß dein Taschengeldkonto eher zu einem Riesenkredit geworden ist.«
    »Ach was!« winkte Fooly ab. »Du überschätzt das. Und außerdem dient das hier dazu, mit profitabler Tätigkeit Geld ins Haus zu bringen. In ein paar Jahren werde ich Multimilliardär sein. Bill Gates und der Sultan von Brunei sind dann gegen mich Waisenknaben.«
    »Du willst also doch Öl fördern -oder Computerprogramme entwickeln«, vermutete Zamorra.
    »Kleingeistiger Unsinn«, sagte Fooly erhaben. »Mir steht der Sinn nach Größerem, Praktischeren. Siehst du diesen Berghang, Chef?«
    »Ich sehe ihn. Schon seit über zwanzig Jahren an jedem Tag, den ich hier bin.«
    »Ich werde«, trompetete der Jungdrache, »hier Hanghühner züchten!«
    Zamorra verschluckte sich und hustete. »Was bitte?« keuchte er dann atemlos. »Was willst du züchten?«
    »Hanghühner«, erklärte Fooly ernsthaft.
    »Ich kenne ja eine Menge Hühnerarten«, meinte Zamorra. »Vom Zwerghuhn über das Haushuhn bis zum…«
    »… Hühnerhabicht«, ergänzte Fooly eifrig.
    »Der ist kein Huhn, sondern ein Raubvogel«, seufzte Zamorra.
    »Das macht nichts. Hühnerhabichte will ich ja auch nicht züchten, sondern eben Hanghühner. Das ist eine ganz spezielle Gattung. Die haben ein langes und ein kurzes Bein. Auf ebenem Boden würden sie damit Umfallen. Aber hier, an diesem schrägen Berg, können sie wunderbar herumlaufen, Körner picken, Eier legen, sich in die Suppe oder auf den Grill legen lassen…«
    »Aha«, machte Zamorra staunend. »Ein langes und ein kurzes Bein…«
    »Es gibt da verschiedene Sorten«, dozierte Fooly. »Nämlich die Rechtsrum-Hanghühner und die Linksrum-Hanghühner. Die haben das kurze Bein dann auf der arideren Seite. Und es gibt auch die Rauf- und die Runter-Hanghühner. Und natürlich die Polizeihühner.«
    »Häh?«
    »Die passen auf, damit die Rechtsrum- und Linksrum- und Rauf- und Runter-Hühner nicht dauernd Zusammenstößen.«
    Zamorra zupfte den Drachen am Flügel. »Ehe dein unternehmerischer Freigeist noch größere Wolkenschlösser baut, sollten wir vielleicht erst mal vier Dinge klarstellen.«
    »Als da wären?« fragte Fooly gespannt.
    »Erstens - deine Hanghühner brauchen Futter. Von dem Gras allein können sie nicht leben, vor allem nicht im Winter. Zweitens: Wegen der Winterkälte und der Hühnerhabichte, Füchse und anderer unfreundlicher Zeitgenossen brauchst du nicht nur ein paar Pfähle, sondern auch Maschendraht, eine Überdachung und auch einen richtigen, festen Hühnerstall, damit die Tiere bei der Kälte nicht erfrieren oder im Sommer Schatten finden. Drittens ist das hier nicht dein, sondern mein Grundstück, auf dem du deine Hühnerzucht eröffnen willst. Du wirst also nicht umhin kommen, dieses Stück Berghang von mir zu pachten…«
    »Ach, das wird ja wohl nicht so viel kosten. Du machst mir bestimmt einen Freundschaftspreis, Chef, ja? Ich dachte da an ein oder zwei Francs im Jahr. Sieh mal, du nutzt das Gelände doch sowieso nicht. Und was den Stall angeht, bei deinen Beziehungen überall in der Welt kommen wir bestimmt auch an billiges Bauholz, nicht wahr? Libanesische Zedern oder Mahagoni oder…«
    »Und viertens«, fuhr Zamorra fort, »brauchst du einen Gewerbeschein.«
    »Hm«, machte der Drache. »Wird ja

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